Mein Alltag

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Ich seufzte und holte den Schlüssel aus meiner Tasche um die Tür unserer Wohnung aufzuschließen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, wie immer wenn ich nach Hause kam. Nicht mal eine Sekunde nachdem ich die Tür geöffnet hatte, spürte ich einen Schmerz, der sich auf meiner ganzen Wange ausbreitete. Ich hatte keinen Moment Zeit um mich zu fangen, schon sah ich das wütende Gesicht meines Vaters, der mein Halbjahreszeugnis in der Hand hielt. „WAS HAB ICH DIR GESAGT? DU SOLLST KEINE 3 HABEN UND DUMMES STÜCK HAST 2! DU BEKOMMST NICHTS AUF DIE REIHE!", schrie er mir entgegen. Ich merkte, wie sich meine Augen langsam mit Tränen füllten, wollte ihm jedoch nicht die Genugtuung geben, vor ihm zu weinen und meine Schwäche zu zeigen. Da er nun nah vor mir steht, konnte ich seinen Atem riechen, der
nicht zum ersten Mal nach Alkohol stank und nun merkte ich auch, wie er leicht taumelte. Ich wusste, dass es nichts brach mich zu rechtfertigen oder mit ihm zu diskutieren, da es dadurch nur schlimmer wurde, also stand ich wie immer still da, schaute auf den Boden und ertrug es. "SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MIT DIR REDE!", er packte so ruckartig meinen Arm uns zog daran, dass ich gar nicht reagieren konnte und über meine eigenen Füße direkt auf den Boden zu flog. Er kann er sich nicht verkneifen mir einen festen tritt in meine Magengrube zu geben und mich danach einfach liegen zu lassen und zu gehen. Mir blieb für eine kurze Zeit die Luft weg und nachdem ich mich zusammen gerissen hatte, stand ich auf und ging so leise wie es ging in mein Zimmer, um die Tür zuzusperren und mich dagegen zu lehnen. Langsam rutschte ich langsam die Tür runter und die ersten Tränen kamen aus meinen Augenwinkeln, die ich diesmal nicht zu verhindern versuchte. Auch wenn es mittlerweile schon Alltag geworden ist kamen immer mehr Tränen die ich von meinen Wangen weg wischte.
Langsam stand ich auf und lief zu meinem Bett, bei dem ich unter meiner Matratze ein Foto herausholte und bei dessen Anblick mir wieder die Tränen kamen, man erkannte meine Mum, die starb, als ich 7 war, es war ein Autounfall und ich war schuld, das ist zumindest das, was mein Vater mir immer und immer wieder vorwarf, er hätte sich gewünscht, dass ich an ihrer Stelle gestorben wäre.
Ich weiß nicht genau wie lang ich in dieser Position verharrte, sich irgendwann versteckte ich das Bild und ging in das Badezimmer, das an meinem Zimmer angrenzte, dafür war ich sehr froh, so müsste ich nicht immer an ihm vorbei. Ich ging an dem Spiegel über dem Waschbecken vorbei und warf einen kurzen Blick hinein, meine Wange war immernoch gerötet, ich hoffte, dass es bis morgen weg ist, sonst müsste ich es überschminken. Normalerweise bekam es nicht mein Gesicht ab, sondern immer die Stellen unterhalb meines Halses, so konnte man die Stellen leicht mit Klamotten verstecken. Ich seufzte, machte mich Bett fertig und schaute ein letztes Mal in meine müden und leblosen Augen, bevor ich mich hinlänglich und versuchte zu schlafen.

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Falls das hier jemand liest, könnt ihr mir ja sagen, ob ich weiter schrieben bzw., ob ich weiter Kapitel veröffentlichen soll.
Das ist bis jetzt nur ein Teil um in die Geschichte reinzukommen🙈☺️

Rescue in form of a bad boy- Rettung in form eines Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt