Und danach? - Szene 1

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Szene 1
Mutter sitzt am Bett ihrer Tochter


T: Mama? Weißt du was?

M: Nein - was denn?

T: Ich hab dich lieb!

M: Ach Schatz! Ich dich doch noch viiel mehr!

(Kind lächelt Mutter an, währende diese aufsteht und zu ihrer Tasche läuft um etwas herrauszunehmen.)

M: Weißt du noch?

T: Du hast sie noch?!

M: Selbstverständlich! Wie könnte ich sie nur weggeben? Diese Murmeln hast du, seitdem du laufen kannst.
Du hast dir immer so schöne Spiele damit ausgedacht.
Das hier waren die Sterne und dass, hast du gesagt, sind die Planeten.
(Hält inne.)
Das Weltall hat dich schon immer interessiert.

T: Ich würde so gerne wissen, wie alles begonnen hat - und warum.
Die in Cern sind so nah dran dieses Higgs-Teilchen-Ding zu finden -- aber ich werd es nichtmehr mitbekommen.
(Miene der Mutter verfinstert sich.)
Aber - wer weiß, vielleicht bekomm ich ja doch noch alles mit.

M: Ja ganz bestimmt! Alles wird wieder gut und dann gehen wir gemeinsam zum Cern und schauen uns alles an! Versprichst du mir das?

T: Mama -- ich weiß , dass das nicht geht! Ich meine vielleicht werde ich ja wiedergeboren oder kann alles von oben sehen -
(wird unterbrochen)

M: Sag sowas nicht! Du kannst nicht wissen, ob du doch noch geheilt wirst!

T: Mama! Wieso sagst du das? Die Ärzte haben gesagt, dass-----

Frezze - Auftritt Arzt (Rückblende)
(Mutter und Tocher bleiben im Frezze und der Arzt tritt in den Raum ans Bett und beginnt zu sprechen.)

A: Der Krebs hat sich noch weiter ausgebreitet als wir gedacht haben. Er hat sich auf Leber und Nieren gesetzt, sodass die Meterstasen unmöglich zu entfernen sind.
Ich will ehrlich sein, hätten wir den Hauptherd in der Lunge früher entdeckt, ständen die Chancen bedeutend besser.
So ist davon auszugehen, dass Aufgrund der Schäden an Leber und Nieren sich ihr Körper keiner weiteren Chemotherapie stellen kann.
(Macht eine Pause.)
Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, ist davon auszugehen, dass sie noch 2 Monate haben.

(Weitere Medizienische Details - immer leiser werdend)

Abgang Arzt - Freeze löst sich auf

T: Und das war vor 5 Wochen - ich will gehen - ich will nicht mehr kämpfen müssen. Es tut so weh.

M: Aber mein Schatz! Du musst doch mein starkes Mädchen sein! Das warst du doch immer .
Du hast immer alles geschafft, wenn du daran geglaubt hast!

T: Ich kann nicht zaubern - ich weiß, dass ich nicht bleiben kann - Wieso kannst du es nicht akzeptieren? Ich habe es doch auch geschafft.

M: Aber was soll ich den ohne dich machen? Wen hab ich denn dann zum Mau-Mau spielen und sich ärgern, wenn das Zimmer mal wieder nicht aufgeräumt ist?

T: Es geht doch immer alles weiter. Ich weiß zwar noch nicht, woi und wie, aber ich bin mir sicher, dass da etwas sein wird. (lächelt)
Alles wird einmal weg sein -

M: - aber deine Zeit kann noch nicht gekommen sein! das glaube ich einfach nicht! Ich gehe jetzt Dr. Beck suchen. Es muss noch eine andere Möglichkeit geben!

T: Bring mit wenigstens Schokolade mit und mach noch Musik an.

(Mutter nimmt ihr Handy aus ihrer Tasche und beginnt ein passendes Lied zu suchen. Sie skipped durch einige Lieder, die ihr zu traurig erscheinen und bleibt dann an einem Lied hängen das sie als fröhlich erachtet. Sie lächelt ihrer Tochter zu und geht aus dem Zimmer.)


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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 09, 2018 ⏰

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