Ain't nobody takin my baby

Kapitel 76

Skye

"Ihr habt miteinander geschlafen?", knurrte mein Bruder und schaute uns beide gefährlich an.

Meine Mom versuchte ihn mit ihrer Engelsstimme zu beruhigen, aber es klappte nicht wirklich. Camilla saß bereits neben mir auf meinem Bett und Milo schluckte schwer, weshalb ich ihn fragend ansah.

"Wenn du dir eins und eins zusammenreimst, dann hast du deine Antwort." Ich zuckte mit den Schultern. Desinteressiert schaute ich ihn an und machte ihn damit noch wütender, als er es schon war.

Er stützte sich wie Dad auf der Metallstange ab und sah zwischen Milo und mir hin und her. Rafael schnaubte und schüttelte frustrierend seinen Kopf, bevor er auf seiner Unterlippe kaute. Mom legte eine Hand auf seine Schulter und zog ihn von dem Bett zurück.

"Außerdem geht es euch ja nicht wirklich etwas an, vor allem dich und Dad nicht. Nicht dass der Sex mit ihm schlecht war, sondern eher mehr als gut, aber eigentlich solltet ihr alle nichts davon erfahren. Schließlich ist es eine Sache oder Tätigkeit zwischen mir und Milo, die niemanden etwas anzugehen hat. Vor allem nicht Dad und hätte ich gewusst, dass du so ausrasten wirst, dann hätte ich es dir auch nicht gesagt - unter keinen Umständen."

Nach meine theatralischen Rede atmete ich durch und schaute den Jungen neben mir an, der mir roten Wangen und geweiteten Augen geradeaus starrte. Mit meiner Hand drehte ich seinen Kopf zu mir und seine Augen erfassten mich. "Ja, der Sex war mehr als gut und jetzt reiß dich zusammen, Grey."

"Ich bin nicht sauer, vielleicht ein bisschen, aber eher aufgebracht als sauer. Schaut euch dass doch einmal an: Meine Schwester schläft mit einem meiner besten Freunde und erzählt mir nichts davon? Es ist schon verletzend vor allem, weil wir uns immer alles erzählen und uns nichts mehr vormachen wollten, Skye. Okay vielleicht habe ich gerade etwas überreagiert, aber wie hätte ich sonst reagieren sollen wenn er dich entjungfert? Ich mach mir doch bloß Gedanken um dich.", dass er dachte ich sei noch Jungfrau, war ja irgendwie schon süß. Anscheinend hatte ich bei ihm den heiligen Schein behalten und nie verloren.

Ich schmunzelte und fügte dann noch hinzu: "Ich war schon lange keine Jungfrau mehr, Rafa. Und wenn schon, wäre es so schlimm gewesen hätte er meine Würde bekommen? Ich denke nicht."

Verdattert schaute er zu mir und seufzte. Er entschuldigte sich und nahm mich in den Arm. Bei Milo schlug er einfach nur ein und flüsterte noch irgendetwas in sein Ohr. Misstrauisch sah ich beide an und schüttelte dann meinen Kopf, ehe die Türe meines Zimmers aufging und mein Vater reinkam. Skeptisch musterte er uns alle und dann kam seine raue, tiefe Stimme zum Vorscheinen.

"Hier sind deine Klamotten, aber wir werden jetzt gehen müssen. Irgendjemand wird morgen bestimmt wieder vorbeikommen und dich besuchen, doch wir müssen morgen alle früh raus und es ist bereits spät. Gute Nacht und schlaf gut." Er legte meine Sporttasche auf den Boden und lief strikt raus. Sein Verhalten verursachte einen riesigen Schmerz in mir und betrübt schaute ich ihm hinterher. Die anderen verabschiedeten sich und ließen mich mit Milo alleine zurück.

"Mach dir nichts draus. Er ist einfach durcheinander und weiß nicht wie er mit der Situation umgehen soll, versuch ihn zu verstehen. Du bist seine einzige Tochter und er will dich einfach nicht verlieren, genauso wie ich." Milo strich mir über die Wange und legte sich neben mich ins Bett.

♡

Die ganze Nacht über konnte ich nicht schlafen und egal wie ich mich drehte, es tat einfach alles weh und dazu war das Bett auch noch ein wenig klein. Milo war die ganze Nacht geblieben und schlief seelenruhig mit mir im Arm.

Er kam gerade aus meinem Bad wieder und fuhr sich durch seine nassen, braunen Haare. Seine Augen lagen auf mir und ein Lächeln zuckte an seinen Mundwinkeln, bis es letztendlich vordrang und zu sehen war. Er lief zu dem Bett rüber und setzte sich direkt neben mich auf die Kante.