Ein normaler Tag aber ich liebe dich

Es ist nur...meine Mutter...

"Finn, weißt du eigentlich wo Mama und Papa sind?" fragte Florida nachdem sie ihren Tee ausgetrunken hatte. Ihr Bruder schaute verträumt durch den Raum, es schien als hätte er sie nicht gehört. "Nein, keine Ahnung, ich glaube Mama ist einkaufen oder so..." sagte er dann schließlich. Florida nickte. Sie erhob sich und streckte sich noch einmal ausgiebig "Ich wünschte, ich wäre nicht so früh aufgewacht." gähnte sie. Ein kleiner Sonnenstrahl der durch die Jalousie kroch, leuchtete ihr in die Augen welche wunderschön auffunkelten. "Hach ich freu mich schon." sie kicherte verlegen. "Wieso denn, worauf?" Ihr Bruder ist immer so neugierig und möchte immer direkt alles wissen, selbst wenn es ihn nicht angeht. Florida erzählte ihm wie aufgeregt sie war sich mit Merope zu verabreden. Dass sie ihn liebte, verschwieg sie ihrem Bruder aber. Ihre Schnurrhaare zuckten entzückt als sie von Merope schwärmte.

"Du liebst ihn, hab ich nicht recht." platzte Finn heraus. Florida stellte erschrocken die Ohren auf. "Was? Warum denkst du das?!" Sie drehte ihren Kopf weg, um zu vermeiden dass ihr Bruder sah wie rot sie geworden war. Schweißperlen stauten sich auf ihrer borstigen Zunge. Woher wusste er das bloß? dachte sie sich. "Ich habs bloß vermutet" Finn schaute sie an, "aber so wie du von ihm schwärmst, scheint es ja zu stimmen, oder?"                                                                                  Stille.                                                                                                                                                                                     "Ich.." Florida beruhigte sich ein bisschen. Ihr Bruder würde es doch keinem erzählen. "nun gut, du hattest recht, ich will es ihm heute gestehen!" sie freute sich und ihre Pfoten zappelten ungeduldig auf dem Boden.

Plötzlich öffnete sich die Haustür. Vertraute Stimmen und das Geräusch knisternder Plastiktüten hallten durch das Wohnzimmer. Floridas Mutter trat ins Wohnzimmer. In ihren Pfoten befanden sich schwere voll gepackte Einkaufstaschen. Ihre Miene verriet das sie heute nicht so gut drauf war. Eigentlich war das nichts neues. Florida lief zu ihrer Mutter und begrüßte sie."Hallo Mama, könntest du mich vielleicht heute zu Merope fahren?". Ihre Mutter sagte nichts und trug die schweren Taschen in die Küche.Die graue Katze half ihrer Mutter beim auspacken der Sachen. Sie half eigentlich immer im Haushalt mit und kümmerte sich um ihre Geschwister. Sie bekam nie einen Dank, erwartete aber auch keinen.

"Nein, du wirst mir heute beim aufräumen helfen. Du bleibst schön hier." sagte ihre Mutter kühl und blickte auf den Einkauf. "Was?! Aber du hattest gesagt dass ich heute dürfe!" protestierte Florida mit angelegten Ohren. Sie musste sich heute unbedingt mit ihm treffen sonst könnte sie ihre Chance mit ihm zusammen zu kommen verpassen und das würde sie sich nicht verzeihen. Florida knurrte ihre hellgrauen Mutter wütend an. Die alte Katze richtete ihre Brille und fauchte ihrer Tochter zu. "Hatten wir das Thema Jungs nicht schon abgeschlossen?" Sie blickte Florida wütend ins Gesicht. Ihr Bruder Finn drängte sich durch die beiden und flüsterte seiner Mutter ins Ohr. Florida hat nicht alles verstanden was ihr Bruder erzählt hatte und schaute ihm nach als er wieder ins Wohnzimmer stolzierte. Ihr Blick wanderte wieder zurück zu ihrer Mutter, welche sie jetzt noch bösartiger angaffte. "Du liebst ihn?!" Florida überkam ein großer Schreck. Ihr Herz hämmerte. Ihre Mutter ohrfeigte sie "Du bist viel zu jung und wenn was passiert trage ich die Verantwortung dafür!"

Florida blickte emotionslos auf die weißen Fliesen. Tränen rollten über ihr Gesicht und ihr Fell wurde an den nassen Stellen noch dunkler. Sie tropften, eine nach der anderen auf den Boden und das einzige was zu hören war, war das leise plätschern welches sie von sich gaben. Was soll ich denn jetzt tun? fragte sich die dunkelgrau/beige gemusterte Katze still. Keiner der beiden gab einen Ton von sich. Florida handelte Impulsiv und rannte plötzlich weg, aus der Küche, quer durch das Wohnzimmer, in den kleinen Flur bis sie an der Haustür angelangt war. Die Katze erblickte ihren Rucksack und nahm ihn aus Reflex mit. Sie war sich sicher dass sie ihn gebrauchen könne. Sie öffnete die Tür. Sonnenlicht durchströmte die Atmosphäre. Sie wollte einfach nur weg und rannte aus dem Haus. Verwirrt blickte sie sich um. Es war echt sehr warm draußen, sie hatte Glück dass sie ihr Fell vor ein paar Tagen kürzer geschoren hatte. In ihren Augen sammelten sich dicke Tränen und kullerten dann bis zu ihrem Kinn herunter. Florida kramte in ihrer Hosentasche und fand ein wenig Kleingeld, genug um sich ein Busticket kaufen zu können. Sie wischte mit ihren recht kleinen Pfoten über ihr Gesicht und schluchzte. Ihre Gedanken kreisten wie wild umher aber ihr fiel ein dass sie und Merope sich an einer bestimmten Bank treffen wollten. Gut...dann los, ich darf den nächsten Bus nicht verpassen. Sie hob ihre massigen Beine und rannte die Straße entlang. Autos zischten ab und zu an ihr vorbei und hinterließen einen schrecklichen Geruch. Florida ließ sich daran nicht stören und sauste zur Bushaltestelle. Sie kam gerade rechtzeitig an, denn ein großer gelber Bus kam gerade zum stehen. "Ein Ticket bitte." sagte sie und strengte sich an nicht zu schluchzten. Ohne sich nur um zusehen setzte sie sich auf den nächst besten Sitzplatz. Ausnahmsweise war der Bus heute nicht so voll, es saßen bloß ein paar andere Leute drin. Der Bus fuhr los.

Florida wusste dass die Busfahrt länger dauern würde und machte es sich etwas gemütlicher. 13:42, sie war noch gut in der Zeit und würde voraussichtlich pünktlich ankommen. Florida liebte es Auto zu fahren und dabei aus dem Fenster zu blicken. Das würde sie etwas beruhigen. Doch es half einfach nicht, der Schock saß immer noch tief, also griff sie in ihren schwarzen Rucksack mit einem hübschen Design von Planzen darauf, auf dem sie die verschiedensten Buttons sammelte und holte ihren Zeichenblock heraus. Sie kritzelte ein paar süße Sachen hinein, wie Herzchen oder kleine Chibi Abbilder ihrer Freunde. Sie kringelte ihren massiven Schweif um ihren Rucksack und lehnte sich zurück. Sie wollte nichts lieber als zu Merope.

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Yee das war Kapitel 2 von "Ein normaler Tag aber ich liebe dich" ich hoffe es hat euch gefallen. Bitte lasst mir ein Feedback da und gebt mir Tipps, wenn ihr welche habt xD