Wir haben alle unsere Makel

170 15 5
                                    


"Komm', Min! Dribble schneller! Guter Pass! Smith, go- ah guter Konter Evans!", rief der Coach ihnen vom Spielfeldrand aus zu, als sie zum Abschluss des Trainings eine Runde spielten. Nachdem Yoongi einen weiteren Korb geworfen hatte, pfiff er dann schlussendlich das Training ab. "Okay, Jungs! Das war gut heute! Wenn wir so weitermachen, dann treten wir den Easthigh Eagles in zwei Wochen ordentlich in den Hintern!", lobte er seine Mannschaft nach dem Training. "Yeah!", "Die machen wir platt!", kamen begeisterte Zustimmungsrufe zurück. "Welches Team?", brüllte Yoongi. "Bangtan!", kam es einstimmig vom Team zurück. Und mit diesen Worten machte sich das Team guter Stimmung in die Umkleide. "Jeongguk? Bleibst du mal kurz hier?", rief der Coach seinen Sohn jedoch zurück, bevor dieser verschwinden konnte. Mit schlechtem Gewissen trat Jeongguk auf seinen Vater zu. "Was war denn heute los mit dir? Du hast so viele Chancen vergeben.", wurden Jeongguks Befürchtungen wahr. Aber es stimmte ja, er war heute wirklich neben der Spur gewesen. Die ganze Casting-Sache schwirrte ihm im Kopf herum. "Es ist zur Zeit viel los. Wir schreiben viele Tests.", erfand er schnell eine Ausrede und sein Vater seufzte. "Ich verstehe ja, wenn die Schule stressig ist. Aber der Rest des Teams ist dem gleichen Stress ausgesetzt und sie geben trotzdem ihr bestes. Baskettball ist wichtig, wenn du auf's College willst, Jeongguk. Und ich will wirklich nur das beste für dich, okay? Aber du musst dich dann auch konzentrieren, verstanden?", sagte sein Vater und sah ihn streng an. "Ja, Coach.", antwortete Jeongguk und versuchte eine überzeugende Miene aufzusetzten. Sein Vater schien zufrieden. "Okay, dann kannst du jetzt gehen. Frag' Yoongi mal, ob wir ihn wieder mitnehmen sollen.", beendete er das Gespräch und Jeongguk nickte, bevor er ging.

Nun saß Jeongguk mit seinem Vater in ihrem alten Auto, das gemütlich durch die Dämmerung fuhr. Yoongi war nicht mitgekommen. Also herrschte eine entspannte Stille zwischen Jeongguk und seinem Vater. Jeongguk war gerade damit beschäftigt, Jimin zu schreiben, wie schrecklich dieses Baskettballtraining für ihn gelaufen war, als sein Vater ein verwirrtes Geräusch von sich gab. Verwundert sah Jeongguk von seinem Handy auf und erblickte das Ding, das die Verwirrung seines Vaters erklärte. "Haben wir wen eingeladen und es vergessen?", fragte er, doch sein Vater schüttelte den Kopf. "Nicht, dass ich wüsste.", antwortete er. Dort, vor ihrer Haustür, stand ein fremdes Auto. "Mal sehen, wer das ist.", murmelte sein Vater, als er in ihre Einfahrt einbog und den Wagen parkte. Neugierig stieg Jeongguk aus und beobachtete gespannt, wie aus dem fremden Wagen ebenfalls eine Person ausstieg. Erst als sie sich umdrehte, erkannte er sie. Das konnte doch nicht wahr sein? Wie lange war sie weg gewesen? Bestimmt drei Jahre. "Mum?" "Monica?", kam es gleichzeitig von ihm und seinem Vater. Die Frau lächelte leicht. "Hallo.", sagte sie und trat einen Schritt auf sie zu. "Was machst du hier?", fragte sein Vater misstrauisch. "Können wir das drinnen klären, Minhyuk? Ich möchte ungern mein Privatleben vor der gesamten Nachbarschaft diskutieren.", sagte sie und sah sich um, ob jemand sie sehen konnte. Jeongguks Vater seufzte tief, dann zog er jedoch den Haustürschlüssel aus seiner Jackentasche. "Na gut.", meinte er und man merkte deutlich, dass er vom plötzlichen Auftauchen seiner Frau ganz und gar nicht begeistert war. Jeongguk lief ihm einfach hinterher. Er hatte Ewigkeiten keinen Kontak zu seiner Mutter gehabt. Nicht, seitdem sie sie vor drei Jahren aus heiterem Himmel in einer Nacht und Nebel Aktion verlassen hatte. Umso geschockter war er, als sie ihn zu sich zog, als er an ihr vorbeiging. "Bist du groß geworden, Kookie! Wie geht es dir? Wie läuft es in der Schule?", fragte sie und lächelte sanft. "Fass' ihn nicht an.", ging sein Vater dazwischen und seine Mutter sah ihn empört an. "Tut mir Leid, aber er ist auch mein Sohn!", zischte sie und warf ihm einen Todesblick zu. "Den du drei Jahre lang alleine gelassen hast, tolle Mutter bist du.", kam es sofort zurück. Jeongguk fühlte sich, als hätte er eine Zeitreise gemacht. Seit er denken konnte, hatten sich seine Eltern gestritten. Doch vor drei Jahren hatte das aufgehört, nachdem seine Mutter ohne jede Nachricht verschwunden war. Und nun plötzlich, als wäre sie überhaupt nie weggewesen, standen seine beiden Eltern da und stritten sich. Unfassbar.

Bangtan School Musical | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt