Ain't nobody takin my baby

Kapitel 81

Skye

"Bereit, Skye?", fragte Camilla aufgeregt und strich mir über den Rücken, damit ich ein wenig runterkam. Wir beide standen vom Bett auf und beim Laufen, nahm ich mir meine Tasche, die ich immer benötigte. Ben hatte mir bereits geschrieben, dass sie auf dem Weg waren und alles in der Umkleide vorbereiteten. In mir grummelte es und ich schob all meine negativen Gedanken beiseite.

Wir standen vor dem Lift und wollten eilig einsteigen, als ich gegen jemanden lief. Mürrisch schaute ich hoch und sah Milos Gesicht. Fragend musterte er mich und wollte gerade seine Lippen auf meine legen, als ich ihn stoppte und an ihm mit einem entschuldigenden Blick vorbei lief.

"Wohin geht ihr?", fragte er misstrauisch und musterte Camilla skeptisch.

Ich zeigte auf meine Sporttasche und fügte noch Trainieren hinzu. Langsam nickte er und ich drückte hastig auf den Knopf, damit sich die Türen schlossen und wir los konnten. Camilla sah mich mit hochgezogenen Brauen an bis sie ihren Kopf schüttelte. Ich stöhnte genervt auf und lief direkt auf mein Auto zu, während Milla mir nachlief und sich neben mich setzte.

Schnell fuhr ich raus und dann auf die Straßen New Yorks, die durch die Straßenbeleuchtung erhellt wurden. Auto für Auto standen hintereinander und warteten ungeduldig, dass es weiterging. Auch ich gehörte mit zu denen, die sich beeilen mussten, um mich noch aufwärmen zu können. Ich stand unter Druck, denn ich musste es heute schaffen.

Als der Verkehr letztendlich weiterging, fuhr ich so schnell es ging zur Halle und stieg mit meiner kleinen Schwester aus. In der Umkleide schmiss ich alles auf den Boden und begrüßte die anderen beiden. Mia sagte ich solle mich aufwärmen und bereit machen, da wir etwas Zeit verloren hatten. Ohne zu zögern, führte ich ihren Befehl aus und erwärmte mich, bevor Ben noch mit mir übte. Er gab mir noch Tipps, wie bei den anderen malen und klopfte mir stolz auf die Schulter, bevor es rausging.

Ich atmete tief durch und spürte wie mein Herz bis zum Hals pochte. Es sprang mir fast aus der Brust und auch mein Puls erhöhte sich. In meinem Kopf waren mehr als tausend Gedanken, die ich nicht zu ordnen konnte. Ich war unfassbar nervös, sodass meine Handflächen schwitzten und meine Unterlippe zitterte.

Auf geht's!

Zu viert liefen wir durch die betrunkenen Menschen hinüber zum Ring. Diesmal ließ ich meinen dunklen Pullover an und setzte nur die Kapuze ab. Sobald ich dies tat, johlten die meisten der Männer und brüllten meinen Namen, als wäre er etwas besonders, obwohl er dies nicht war. Ich stand außerhalb des Ringes und wartete bis der Kampfrichter meinen Namen aufrief und ich reintreten durfte. Dennoch dauerte es noch etwas, denn er hielt eine Rede und verabschiedete sich somit von mir. Das Publikum grölte und es schien ihnen nicht zu gefallen, aber ich hatte meine Entscheidung getroffen und diese würde auch noch weiterhin bestehen bleiben.

"Lasst uns Skye ein allerletztes mal Willkommen heißen!", schrie er lautstark und jeder applaudierte. Mit einem stolzen Grinsen trat ich in den Ring und drehte mich einmal, um meine eigene Achse. Danach hob ich meine Fäuste und stellte mich gerade hin. Der Ringrichter sprach weiter und stellte den anderen Kämpfer vor. Er erwähnte es hätte sich eine anonyme Person freiwillig gemeldet und es sei keine sie.

Ich schluckte schwer. Unwillkürlich drehte sich mein Magen um und ich bekam Panik. Mia versuchte diesen Kampf zu verhindern, aber er ließ sich nicht darauf ein, schließlich war sie raus und konnte nichts mehr tun. Sie entschuldigte sich bei mir, aber ich versprach ihr dass alles gut gehen würde, obwohl ich selbst in Angst geriet. Tief atmete ich durch und schloss meine Augen für einen winzigen Moment, während der Ringrichter den mir vermeintlichen Typen aufrief und dieser hervortrat. Die Crowd jubelte und schrie. Ich zuckte zusammen und öffnete vorsichtig meine Augen. Was ich sah ließ mich erstarren und der Moment zog sich wie in Zeitlupe.