Kapitel 2

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Nach kurzer Zeit stand ich auf und ging ebenfalls zu den anderen. Mir war ein wenig mulmig zu Mute, weil ich Angst hatte, die anderen könnten etwas von meinen Gefühlen merken, doch als ich das Wohnzimmer betrat, verflogen meine Sorgen. Sie saßen alle am Tisch und machten Unsinn, wie immer. Ich musste lächeln. „Da ist er ja!", rief Jimin und die Jungs schauten zu mir. „Wir dachten schon du würdest gar nicht mehr kommen", bemerkte Hoseok. „Was stehst du da noch so herum? Setz dich zu uns!", mit diesen Worten kam Jungkook auf mich zu, nahm meine Hand und führte mich zum Tisch, damit ich mich zwischen ihn und Jimin setzen konnte. Seine Berührung verpasste mir Gänsehaut. Seit dem ich so über meine Gefühle nachdachte, hatten seine Berührungen diese starke Wirkung auf meinen Körper und ich begann zu beben. Es fühlte sich an, als würde ein Elektroschock meinen Körper durchlaufen.

„Also, wer hat Hunger?", rief Jin mich aus meinen Gedanken. Er schien kurz in die Küche gegangen zu sein, während ich in meinen Gedanken versunken war. „Ich hab uns etwas leckeres gekocht." Er stellte jedem von uns einen Teller vor die Nase und einen großen Teller mit Chicken Wings in die Mitte des Tisches. Es roch köstlich. „Bevor ihr anfangt zu essen, solltet ihr diesen wunderbaren Duft einatmen", sagte Jin euphorisch und offensichtlich sehr stolz auf sein Essen, während er übertrieben tief einatmete, was uns alle verstummen und ihn angucken ließ. „Du bist ein Idiot", bemerkte Yoongi trocken. „Nur, weil du keine Ahnung vom Kochen hast, Yoongi, bin ich nicht gleich ein Idiot." Etwas schnippisch nahm sich Jin ein Chicken Wing und sah Yoongi trotzig an. Diese ganze Szenerie wirkte so bizarr, dass ich loslachte und die Anderen fünf stimmten mit ein. Jin sah einfach zu idiotisch aus. „Das ist nicht witzig...", murmelte Jin, bemüht sich ein Grinsen zu verkneifen. „Doch, Prinzessin." Hat er gerade...? „Joonie~.. Hör auf." Es war nicht unüblich, dass wir uns Spitznamen gaben, aber das kam quasi wie aus dem Nichts. Jimin, Jungkook und ich wechselten leicht verwirrte Blicke, derweil grinste Namjoon über seinen Triumph Jin zu foppen. Dieser verdeckte sein Gesicht leicht mit seinem zu langen Pulloverärmel. Ich musste zugeben, dass der Anblick der Beiden schon ziemlich niedlich war. Namjoon klopfte Jin auf den Rücken. „Was bist du denn auf einmal so schüchtern?" Doch besagter antwortete nicht und wurde nur noch zurückhaltender. Dann spürte ich wie mich ein Blick von der Seite zu durchbohren schien und ich schaute neben mich zu Jungkook, der mich taxierte. Ich erwiderte seinen Blick etwas fragend, doch ehe er merkte, dass ich ihn ansah, wandte er seinen Blick schnell ab.

Was ist denn jetzt los?

Ich runzelte leicht die Stirn und legte meinen Arm um ihn. Ich wollte zwar nicht, dass die Anderen irgendeine Vorahnung von meinen Gefühlen zu ihm haben, jedoch konnte ich meine Finger einfach nicht von ihm lassen, vor allem nicht, wenn er mir so einen Blick zu warf. Außerdem waren wir schon immer sehr Kontaktfreudig miteinander, jedenfalls ich. Jungkook musste erst einmal etwas lockerer werden. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie er vor einigen Jahren immer zurückschreckte, wenn ich ihn berühren wollte, oder wie schnell er den Körperkontakt abbrach. Die Wörter „Persönlicher Freiraum" kannte er heute schon gar nicht mehr.

Ich musste schmunzeln.

Yours - No matter what [Taekook/Vkook | German FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt