Die Chance die ich nie hatte

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Ich fuhr ziellos durch Helsinki, ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte und wie immer wenn ich von nichts Ahnung hatte fuhr ich an die Klippe an der meine Mutter damals die Asche hatte fliegen lassen. Irgendwann hatte ich gefragt wo ich das Grab meines Vaters finden würde und wir waren hier gelandet, die Sonne war noch nicht untergegangen und ich setzte mich einfach in den Rasen.

Ich kam so oft hier her wie ich konnte, ich hatte das Gefühl hier einfach alles denken zu können was ich wollte.

Ich sah aufs Meer, sanfte Wogen glitten über das Wasser und ich hatte das Gefühl meinem Vater ganz nah zu sein. Wie oft hatte ich die Menschen darum beneidet die ihren Vater noch hatten oder die dessen noch irgendwo da draußen war, denn meiner war weg und würde nicht wieder kommen ich konnte nicht irgendwann vor seiner Tür stehen und sagen Tada. Meine Chance war vertan ich konnte ihn nicht kennenlernen, viele kannten ihn, viele hatten diese Chance, sie hatten zumindest die Chance ihm gegenüber zu stehen als er lebte, atmete. Diese Chance hatte ich schon verloren bevor ich überhaupt geboren worden war. Sie war mir genommen worden von einem Mann, der scheinbar nur an sich dachte und in dem Moment wo er die Chance hatte für seine Fehler grade zu stehen, nahm er sich aus der Gleichung und ließ uns alle mit vielen Fragen zurück.

Ich merkte das ich zu weinen begonnen hatte, die Chance meinen Vater zu kennen, einen Vater zu haben all diese Chancen waren vertan und es würde auch keine 2. geben soviel war klar.

Ich wollte nicht nach Hause, ich wollte niemanden sehen, also zog ich das Schlüsselbund aus der Hosentasche und machte mich auf den Weg zur Hütte am See, die schon über Generation der Familie gehörte. Früher gab es hier immer Familienfeiern aber seit dem Tot meines Vater waren diese selten bis gar nicht geworden.

There's no Fairytale anymoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt