"Mia, ich müsste meinen Bruder kurz unter zwei Augen sprechen." sagte Melodie ohne ihren besorgten Blick von Mica abzuwenden. Er nickte und die beiden verschwanden aus dem Zelt. Neugierig wie ich bin, stürzte ich den beiden nach und spähte aus dem Zelt. Sie standen links neben einem Container. "Ich glaube ihr nicht Mel." "Ich schon Mic." "Hör auf immer in jeden Menschen das Gute sehen zu wollen, oder du endest wie Mama." Melodie's Mimik verzog sich. Sie sah nun zerbrechlich und ängslich aus. Eine Träne rannte ihre Wange hinunter. Mica wischte sie weg. "Mel, ich liebe dich, du bist das einzige was ich noch habe, aber es ist das Beste, wenn wir die Polizei rufen. Ich will Kc nicht in Gefahr bringen. Was ist wenn sie lügt?"
Mehr musste ich nicht hören um zu realisieren, dass mein Bruder die ganze Zeit vor meiner Nase rumtanzte. Ich schnappte mir Mel's Lederjacke, die sie am Stuhl neben der Matratze liegen gelassen hatte und verschwand so schnell ich konnte.
Ich rannte und rannte und rannte. Nach einer guten Stunde laufen machte ich Pause. Meine Fußsohlen brannten wie Feuer. Ich ging in die Hocke und atmete schwer ein und aus. Die Dunkelheit brach an. Ich versuchte mich zu orientieren, einen Anhaltspunkt zu finden. "Mia!" Hörte ich Melodie weiter weg rufen. Ich würde ihre Stimme jederzeit wiedererkennen, sie klang so weich und lieb und sanft, aber ich wusste, dass wenn sie mich findet die Polizei anrufen würde. Also rannte ich weiter, bis ich an der Straße ankam, wo Alec mich gefunden hatte. "Endlich!" rief ich laut und glücklich, ich hab's geschafft! Jetzt muss ich nur noch Kurt's Haus finden, nur leider hatte ich keine Ahnung wo das war, doch ich hatte eine Idee. Es war 16.40 Uhr, Fred's Laden schließt in 20 Minuten, vielleicht kann er mir sagen, wo Kurt wohnt und von hier aus ging ich höchstens 15 Minuten zu dem Ramschladen.
"Mimi!" Rief Fred und gab mir eine lange Umarmung. "Sag mal, wo warst du denn? Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht." Fred lief eine Träne über sein rotes Gesicht. Ich lächelte ihn an. "Mir geht's gut Fred, mach dir keine Sorgen. Ich musste einen freien Kopf bekommen. Du musst mir helfen, versprich es mir, bitte" Fred sah mir lange in die Augen. Er war sich unsicher, doch entschied sich mir zu helfen. Ich hab ihm erzählt, dass ich dringend zu Kurt muss, ihm aber nicht sagen kann wieso. Nach langem Zögern entschied sich Fred mir zu sagen, wo mein Bruder lebte. Ich bedankte mich bei ihm und verließ seinen Laden. Glücksgefühle durchfuhren meinen Körper, aber gleichzeitig auch furchtbare Angst. Immerhin war Kc oder Kurt nie wirklich nett zu mir. Er machte einen hasserfüllten Eindruck auf mich. Aber kein Wunder, immerhin haben ihn unsere Eltern aus unserem Leben verbannt. Aber was würde ich sagen? Hallo ich bin Mia deine Schwester, dass kann ich nicht bringen. Vielleicht weis er ja wer ich bin und wollte nie etwas sagen. Vielleicht will er mich nicht in seinem Leben haben. Und trotzdem stand ich da, vor Kurt Cobains Haus. Es sah sehr herunter gekommen aus. Die Fassade beschädigt und mit hässlichem Graffiti besprüht. Ein Fenster war zerschlagen und zugenagelt. Ich stand lange vor seiner Tür, immer kurz davor anzuklopfen, aber ich traute mich nicht. Panik und Schweißausbrüche durchfuhren meinen Körper, bis ich mich dazu entschloss anzuklopfen, doch niemand öffnete mir. Auch nach dem zweiten, dritten und vierten mal Klopfen, passierte nichts. Langsam öffnete ich die Tür, da sie anscheinend nicht abgeschlossen war. Ein leises "Hallo?" entfuhr mir. Ich schloss hinter mir die Tür. Das Haus war sehr schlicht eingerichtet und sah von innen viel größer als von außen aus. Die Wände waren weiß/grau und der Boden ebenholzbraun, fast schwarz. Ich ging den Flur entlang, rein in das Wohnzimmer. Am Ende des Raumes stand ein weißer Kamin worin ein Feuer brannte. Davor lag ein weißer Teppich mit einer grauen Couch. Links im Raum standen Bücherregale und eine große Musikanlage, die ich mir genauer ansehen wollte und wie ich mir schon dachte, lagen daneben alle Alben seiner ehemaligen Band Nirvana, ich musste grinsen. Ich verließ den Raum und begab mich in den gegenüber von mir, welches die Küche war. Auch hier war alles grau weiß eingerichtet, der Boden sehr dunkel und auch die Theken waren schwarz. "Was tust du hier?" riss mich Kurt aus meinen Gedanken, der hinter mir stand. Diesen Moment hab ich so lange gefürchtet. Ich drehte mich langsam um. Wie immer hatte er seine Kapuze weit in sein Gesicht gezogen und er trug sogar in seinem Haus eine Sonnenbrille. Ich ging langsam auf ihn zu. "Wie konnte ich so blind sein?" "Wovon redest du?" Ich grinste und musste weinen zugleich. Ich legte meine Hand auf Kurts Wange, ich dachte er würde mir ausweichen, doch das tat er nicht. Ich lächelte bis über beide Ohren. "Hallo Kurt, ich bin deine Schwester, Mia"
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Danke fürs lesen, ich hoffe es hat Euch gefallen!
Ich wünsche Euch einen schönen Abend/Tag oder wann auch immer ihr das hier liest.
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WHERE IS KURT COBAIN
FanficDiese Geschichte ist frei erfunden. Ich hab mir lange drüber Gedanken gemacht, über was ich schreiben soll, bis mir eines Tages ein Mädchen im Bus vor mir aufgefallen ist. Sie hatte Kurt Cobain als Hintergrundbild auf ihrem Handy. Auch ich bin ein g...