*Kapitel 36 (171) Kuscheleinheiten für Quento

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Ein paar Stunden zuvor
Samstagmorgen, 24.12.
In der Stadt
Im älteren der Twin-Tower
In Gregs Apartment


Kuscheleinheiten für Quento

"So, ich mache mich auf den Weg", sagte Theodor, ging mit Quento auf der Schulter zur Türe und wusste, dass Greg ihm folgte. Auch, wenn der ihm heute ein wenig geheimniskrämerisch vorkam.
Theodor schickte Quento weg, der es sich erst drei Mal sagen lassen musste, weil er heute ein wenig anhänglich war. Sobald er sich erhoben hatte und weggeflattert war kam Greg seinem Polizisten näher, legte ihm die Arme um die Schultern und küsste ihn. 


"Pass gut auf dich auf", sagte er und küsste ihn gleich noch einmal. Er war zwar dagegen ihn gehen zu lassen, doch es musste sein. Zu Theos eigenem Wohl. Sonst würde Greg seine Überraschung nicht aufbauen können. Das wusste Theo natürlich nicht. Theo war nur der Meinung, dass er Abby bei einer Überraschung für Adam helfen musste und Greg Adam half etwas für Abby zu besorgen, weswegen dieser auch zu Greg fuhr. Adam hingegen wusste nicht, dass auch seine Frau eine Überraschung parat hatte, so wie Greg für seinen Mann.
Also ein Gewinn auf ganzer Linie. Für sie alle. Wenn Theo jetzt auch noch hinterrücks etwas plante ohne, dass alle davon wussten wäre Greg wirklich erstaunt. Es wunderte ihn schon, dass sie es schafften ihr kleines Lügenkonstrukt aufrecht zu erhalten. Theo half Abby, während diese somit Greg half 'Adam zu helfen', wobei der eigentlich auch ihm half. Was Theodor aber nicht wissen durfte.

Theodor erwiderte den langen, ausgiebigen Kuss, ehe sie sich etwas widerwillig voneinander trennten und der Polizist seine Lederjacke und seine Schuhe anzog.
Mit einem letzten zärtlichen Kuss auf die Lippen seines Freundes griff er nach den Schlüsseln für Auto und Wohnung und ging. Allerdings nicht ohne Greg einen Klaps auf den Hintern zu geben. Woraufhin der ihn anknurrte. 


Sobald die Türe hinter seinem Freund geschlossen war ging er ins Wohnzimmer und sah sich um.
Quento starrte ihn an.
Greg zuckte kurz zurück, bis er sich fasste und langsam auf das Federvieh zuging.

Leise fragte er: "Wirst du mir die Augen ausstechen?"

Quento krächzte. Was Greg zum Stehenbleiben veranlasste. Fünf Meter waren nah genug, fand er. Wenn er nur daran dachte, dass dieser Riesenvogel schon einmal auf seiner Schulter gesessen hatte, weil er ihn zu Theo getragen hatte, bekam er erneut Gänsehaut. Quento hatte seinen Schnabel an seinen Haaren gerieben.

"Brrr...", machte Greg und rieb sich die Oberarme, weil ihn ein kurzer Schüttelfrost heimsuchte, so sehr schreckte es ihn noch, wenn er daran zurückdachte.

Er wandte sich von dem Vogel ab und ging zur Fensterfront, welche ihm die Gelegenheit gab Theodor beim Wegfahren zu beobachten, sobald er aus der Tiefgarage gekurvt kam.

Gerade als er in die Straße abbog, die ihn am schnellsten zu Adam führen würde, kam ihm ein Auto entgegen. Adams Auto.

Sie wurden beide langsamer, schienen sich mitten auf der Straße High-Five zu geben um danach wieder mit normalem Tempo weiterzufahren.

Greg blinzelte etwas verwundert.

Und als Quento auf seiner Schulter landete schrie er vor Schreck auf und verscheuchte den Vogel mit wilden Handbewegungen. Auch, wenn das etwas dauerte. Mit dem Rücken presste er sich dann an die Glasscheibe und sah mit vor Schreck geweiteten Augen zur Couch, auf der nun der Vogel saß und ihn schief ansah.

Schwer atmend schloss er die Augen.

"Oh Gott...", sagte er leise.

Dann nahm er all seinen Mut zusammen und ging einen Schritt nach vorne, schlug die Augen auf und schrie, als der Vogel vor ihm auf dem Boden saß. Die Flügel dicht an seinen Körper gepresst, die Krallen etwas hilflos auf dem Parkett platziert und den Kopf so schief wie möglich gelegt um zu ihm aufsehen zu können.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt