|22|~ Jack ist der Boss

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Jack P.o.V.

Nach dem Unterricht ging ich zu meinem Auto und wartete auf Mia. Ich schaute auf mein Handy und sah, dass ich eine Nachricht von Vanessa hatte. Was ist denn jetzt schon wieder?

[Letztens waren wieder so Leute im Laden. Ich weiß nicht, ob dich diese Informationen überhaupt interessieren oder sie dir was bringen, aber du hast mir mit deiner Nachricht ein wenig Angst gemacht. Wenn du die Infos nicht möchtest, dann sag das.]

Was wollen die denn jetzt die ganze Zeit?

[Die Informationen helfen mir sehr und ich bin dir dankbar, dass du sie mir gibst.]

Nachdem ich die Nachricht abgeschickt habe, schaute ich in die Richtung des Ausganges der Schule. Die Schüler stürmten raus und waren wohl sehr erleichtert endlich da raus zu sein. Verständlich.

Ich schaute weiter dorthin, doch auch nachdem die Schüler draußen waren, konnte ich Mia nicht entdecken. Wir hatten zwar noch einen weiteren Ausgang, doch der wäre für sie ein Umweg. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass sie zu meinem Auto kommen soll.

Sie hat doch nicht etwa noch länger Schule?

Den Gedanken verwarf ich gleich wieder, da sie Mittwochs normalerweise nie so lange Unterricht hat. Also, nicht dass ich sie stalke, aber man bekommt das halt mit.

Nach weiteren 10 Minuten warten, beschloss ich zu ihr zu fahren. Entweder hatte sie heute vor mir aus oder sie ist wirklich den Umweg gegangen. Dann wahrscheinlich um mir nicht zu begegnen, aber warum? So schlimm bin ich doch gar nicht.

Gerade, als ich in ihre Straße einbog, sah ich sie geradewegs zu ihrem Haus laufen. Das gibts doch nicht.

Ich parkte an der Straße und rief ihren Namen, doch sie reagierte nicht. Dieses Mädchen wird irgendwann noch der Grund für einen großen Wutausbruch sein, wenn das so weitergeht.

"Mia! Warte doch mal.", rief ich, als ich schneller auf sie zu ging, doch sie reagierte wieder nicht. Naja. Sie ging einfach schneller ins Haus und wollte mir die Tür vor der Nase zuknallen, doch ich war schneller und schob meinen Fuß dazwischen.

Sie drückte zwar die Tür nicht weiter zu, doch sie drehte sich schnell um und wollte wohl in ihr Zimmer rennen, doch ich war schneller und drückte sie an die Wand.

Ich blickte sie wütend an und sah ihre weit aufgerissenen Augen. Als sie versuchte sich zu befreien, sah ich mich gezwungen, sie stärker an die Wand zu drücken, damit sie nicht wegrennen konnte.

Als ich jedoch die Angst in ihren Augen sah, ließ ich wieder ein wenig lockerer und schaute sie einfach mit einer Mischung aus Wut, ein wenig Verwirrung und auch mit ein wenig Verzweiflung an. Sie dachte doch nicht, dass ich ihr etwas tun wollen würde, oder?

Was habe ich ihr denn jemals getan?

"Warum warst du nicht bei meinem Wagen, wie abgesprochen?!", fragte ich sie also wütend und sah, dass sie ebenfalls wütend wurde. Was ist denn jetzt schon wieder falsch?

"Wie abgesprochen? Wie abgesprochen?! Du hast mich dazu gezwungen und ich habe gesagt, dass es nicht geht! Ich habe heute schon was vor und da wirst du mir nicht dazwischen funken!", rief sie mir aufgebracht entgegen und da bekam ich wohl meine Antwort.

Ich habe nie behauptet, dass ich ein toller Mensch bin, doch dass ich scheinbar immer schlimmer werde, merke ich gar nicht mehr. Mir hat sich außerdem noch nie jemand widersetzt, doch jetzt merke ich auch, das das was ich tue, kompletter Bullshit ist, aber so leicht gebe ich trotzdem nicht auf.

"Achja? Was ist denn so wichtig?", fragte ich sie also herausfordernd und sie verschränkte daraufhin ihre Arme vor der Brust und ich könnte schwören ein kurzes Zucken ihrer Mundwinkel gesehen zu haben. Sie will spielen. Na dann lass uns spielen.

Dummerweise konnte ich mich nicht genug zusammenreißen um nicht auf ihre Brüste zu starren und musste schlucken. Seit wann trägt sie so einen Ausschnitt? Er ist nicht sonderlich tief, aber irgendwie tiefer als sonst. Oder kommt es mir nur so vor?

Ich schaute sie sie leicht geschockt an und sie grinste frech zurück. So ist das also.

Ich fasste mich schnell wieder und schmunzelte ein wenig. "Das wird bei mir nichts bringen. Ich habe sowas schon oft gesehen. Aber was ist bitte so wichtig, dass du so eine Show abziehst?" Mein Grinsen kann ich nicht mehr unterdrücken und sie nimmt Ihres wieder zurück.

Ich denke, sie ist nervös.

Nein, wirklich?

Wie toll es doch ist von dir zu hören, meine liebe innere Stimme. Kannst du mich aber bitte in Ruhe lassen? Die Zeit ohne dich war sehr erholsam.

Pff...

Danke.

Mia ließ ihre Arme sinken und wurde leicht rot. Süß.

"Schön. Du hast gewonnen.", stöhnte sie genervt auf und ich war erneut Stolz auf meinen Sieg. "Ich muss Clarissa heute Nachhilfe geben und meine Cousine ist zu Besuch."

Ähm. Also damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Mein dazugewonnener Stolz und mein Grinsen verabschiedeten sich und ich schaute sie verarscht an. Das hat sie doch extra gemacht!

Mia grinste und ich versuchte irgendein passendes Argument zu finden.

"Und wo ist deine Cousine, wenn ich fragen darf?" Tatsächlich ist mir diese Offensichtlichkeit erst sehr spät aufgefallen. Schande über mich.

Ihr Grinsen verschwand erneut und sie senkte ihren Kopf leicht. Jetzt bin ich aber mal gespannt.

"Ich weiß es auch nicht.", nuschelt sie und ich schmunzle. Sie ist gerade voll niedlich. Hört sich vielleicht kitschig an oder so, aber es ist einfach so.

"Vielleicht ist sie ja mit meiner Mutter weggefahren. Einkaufen oder so. Wenn sie einen Zettel dagelassen haben, hängt der wohl in der Küche, aber damit ich gucken kann, müsstest du schon von mir weggehen.", sagte sie jetzt und schaute mir in die Augen.

Es muss wohl sehr eigenartig aussehen, wenn man bedenkt, dass ich sie an die Wand drücke und wir uns in die Augen sehen. Unsere Gesichter sieht bestimmt nicht mehr als zehn Zentimeter voneinander getrennt.

Mein Blick huschte kurz zu ihren Lippen und wieder zurück, bis ich mich leicht von ihr löste und sie mich wegschob.

Jetzt wird sie aber frech.

Sie lief Richtung Küche und ich folgte ihr. Nicht, dass sie wegrennt oder so. In der Küche angekommen, hing tatsächlich ein Zettel, der lediglich daraufhin wies, dass ihre Mutter und ihre Cousine im Park spazieren gehen.

Statt weiter mit mir zu diskutieren, nahm sie sich ein Glas, schüttete sich Wasser ein und trank es in einem Zug aus.

"Wann kommt Larissa? Oder wie auch immer sie heißt.", fragte ich Mia, weil ich gerne wissen würde, wann ich mit ihr reden kann.

"Erstens heißt sie Clarissa und zweitens, in einer halben Stunde.", antwortete sie und lehnte sich an die Kücheninsel. "Und was soll ich in der Zeit machen?", fragte ich verwirrt, denn ich wollte jetzt keine Szene oder das diese 'Clarissa' was Falsches denkt.

"Da du höchstwahrscheinlich nicht nach Hause gehen wirst, musst du wohl deine Zeit im Wohnzimmer absitzen.", sagte sie gespielt mitleidig. Jaja. So schlimm.

Sie wollte gerade an mir vorbeigehen, als mein Körper schneller handelte, als mein Verstand und ich sie zu mir zog, leicht an die Kücheninsel drückte und küsste.

A little different (*pausiert*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt