Um Schüler für unsere Schule anzuwerben, verschickten Charles und ich Briefe an junge Mutanten, die Charles mit Hilfe von Cerebro fand. Wir sendeten zur Sicherheit viel mehr Briefe aus, als wir eigentlich Platz für Schüler hatten. Die Sache war die, dass wir der Ansicht waren, dass viele es für einen Witz halten würde und sich die Mutanten nicht einmal die Mühe geben würden uns zu antworten. Das Problem war dann allerdings, dass wir von fast allen eine Anmeldung erhalten hatten. Charles und ich waren gleichermaßen überrascht. Natürlich konnten wir nicht einfach Schüler wieder wegschicken. Also mussten wir weitere Mutanten-Lehrer bitten uns zu helfen. Ich war drei Wochen damit beschäftigt Hochbetten aufzubauen und Klassenzimmer einzurichten. Das Problem war allerdings nicht der Platz, es war das Geld. Wir mussten gut der Hälfte der Schüler ein Vollstipendium geben, da diese von ihren Familien verstoßen wurden und selbst oft nicht genügend Geld für Essen hatten.
Zu meinem Glück kam schnell eine Lösung. Es war eine Woche vor Beginn des Schuljahres. Einige Schüler waren bereits bei uns eingetroffen und alle Lehrer waren unglaublich hilfsbereit. Charles war glücklich. Hank war glücklich. Nur ich konnte mich noch nicht von dem Problem abwenden, dass wir womöglich die Schule in zwei Jahren wieder schließen mussten und Charles pleite war.
Ich saß in einem Café in Las Vegas. Dort hatte ich einen Freund aus der Armee getroffen. Er hatte sich für mich nach ein paar Geldgebern umgesehen. Keiner war bereit für eine Schule zu spenden. Das waren Geizhälse! Mein Freund musste sich relativ schnell wieder verabschieden. Genervt seufzte ich und strich mir mit den Händen übers Gesicht. Das war bereits die fünfte Absage gewesen. Ich war kurz davor, mir einen Whiskey zu bestellen.
Plötzlich konnte ich hören, wie der Stuhl, auf dem mein Freund vorher gesessen hatte, zurückgezogen wurde. Ich nahm die Hände von meinem Gesicht und sah einen recht hübschen Mann darauf Platz nehmen. Er hatte schwarze Haare und einen Schnurbart. Ein schwarzer, maßgeschneiderter Anzug zierte seinen schmalen Körper. Er hatte leicht gebräunte Haut und schokoladenbraune Augen. Mit seinem charmanten Lächeln zeigte er seine perfekten, weißen Zähne.
„Wie kann ich dieser hübschen, jungen Dame denn helfen?", fragte er mich höflich. „Wenn Sie ein paar Millionen in eine Schule investieren könnten und mir in der Bar gegenüber etwas stark alkoholisches ausgeben könnten, wäre ich sehr angetan von Ihnen.", meinte ich sarkastisch und trank den letzten Schluck meines Wassers. Plötzlich stand er auf und hielt mir seinen Arm hin. Fragend schaute ich ihn an. „Was machen Sie da?" „Ich gebe Ihnen einen Drink in der Bar gegenüber aus.", antwortete er locker. Lächelnd hackte ich mich bei ihm unter und lief mit ihm über die Straße. Der Mann konnte meinen Tag sehr gut aufheitern.
„Und nun brauche ich sehr viel Geld, um diesen jungen Menschen Sicherheit und eine gute Bildung zu ermöglichen.", vollendete ich meine Lebensgeschichte. Ich hatte den Fremden alles erzählt und war ganz sicher angetrunken. Die ganze Zeit hatte er mich interessiert beobachtet und mir geduldig bis zum Schluss zugehört. „Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Miss Montgomery.", sagte er plötzlich. Er zeigte den Barkeeper mit einem Handzeichen, dass gerne er noch einen Drink hätte. Dabei rutschte der Ärmel seines ohne Zweifel teuren Anzugs zurück und ich sah eine große goldene Uhr an seinem Handgelenk. „Stark" stand in großen Buchstaben auf dem Ziffernblatt. „Oh mein Gott.", rief ich aus. Überrascht drehte er sich zu mir um.
„Sie sind Howard Stark." Er lächelte. „Ich hätte erwartet, dass Sie früher drauf kommen." „Tut mir leid. Ich kann nicht denken, wenn ich nüchtern bin." Er lachte laut auf. „Nun ja, das könnte ich von mir nicht behaupten. Aber um noch einmal zu Ihrem Angebot zurück zu kommen. Ich würde fünf Millionen in die Schule investieren." Vor Schock ließ ich fast mein Glas fallen. „Wie bitte?", fragte ich zur Sicherheit noch einmal nach. „Wissen Sie, nach dem Krieg bekam Amerika sehr viel Geld von den Europäern. Dieses Geld wurde größten Teils an mich bezahlt, da ich die Waffen für sie gebaut habe. Durch den Vietnamkrieg hat sich mein Vermögen verfünffacht. Ich könnte Ihnen zehnmal so viel geben und wäre immer noch gut beisammen." „Ich danke Ihnen vielmals..." Er hob seine Hand und unterbrach mich somit. „Ich stelle eine Bedingung." „Natürlich, alles, was Sie wollen." Ich war so aufgeregt, dass die Schule Geld bekam. „Sie gehen einmal mit mir essen."
Nun ja, die Schule hatte genügend Geld für die nächsten zwanzig Jahre. Die Klassenzimmer wurden mit der neusten Stark-Technologie ausgestattet und wir hatten den Bunker im Keller zu einem Dangerroom umgebaut. Dort konnten die Mutanten ihre Fähigkeiten in Ruhe trainieren. Um Charles Willen hatten wir sogar einen Aufzug installiert.
Was die Bedingung anging, sie wurde mehrmals erfüllt. Es lief gut, für alle von uns. Leider war das nicht auf Dauer so. Der Vietnamkrieg wurde schlimmer. Erst wurden viele Lehrer rekrutiert. Dann die älteren Schüler. Einige Mutanten wurden von ihren Eltern zur Sicherheit nach Hause geholt, bis wir schließlich die Schule schließen mussten. Es brach mir jedes Mal das Herz, als einer von ihnen ging. Die letzten zehn Schüler hatte ich in gutes Kinderheim untergebracht, mit Starks Hilfe. Für jeden verlorenen Schüler an den Krieg erhielten wir einen Brief. Sie waren verschwunden oder erschossen. Es waren so viele Briefe. Ich hatte sie verbrannt und zum Gedenken begraben und ein Gedenkstein aufgestellt und jeden Tag einen kleinen Stein drauf gelegt. Ganz nach jüdischer Tradition.
Charles veränderte sich. Er war nicht mehr der alte. Er nahm Hanks Heilmittel. Es ließ ihn laufen, aber er konnte nicht mehr Gedanken lesen. Dadurch hatte ich sehr oft Streit mit ihm. Es war eine Droge und sie zerstörte ihn. Er schob sein Verhalten auf Ravens Verlust.
„Ich habe auch meine Freundin Raven verloren, Charles. Ich habe, ebenso wie du, meine Freunde verloren. Alex, Darwin, Sean, Angel, meine Schüler, meine Lehrerkollegen!", schrie ich ihm damals entgegen. „Erik.", fügte ich flüsternd hinzu. „Tu nicht so, als hätte Erik dir etwas bedeutet. Du hast ihn doch gleich wieder mit diesem Stark ersetzt.", spuckte er aus. Mir stiegen Tränen in die Augen. „Mir hat Erik nichts bedeutet? Erik war eine Welt für mich, die zerbrach, als ER FREIWILLIG ging. Ich habe sie alle, genau wie du, gehen sehen! Und es bricht mir das Herz, dass sie nicht wieder kommen. Und nun sehe ich dich, meinen Freund, sich von mir abwenden, mir den Rücken zukehren ohne irgendeinen Grund. Hank und ich haben nichts anderes getan, als dir zu helfen. Womit haben wir dein Verhalten verdient? Du bist selbst schuld, Charles, an deiner kaputten Welt!", schrie ich und schlug die Tür mit einem lauten Knall zu.
Am selben Tag bin ich gegangen. Zu Stark. Er hatte mich mit offenen Armen empfangen. Er war mein Fels in der Brandung.
Später heirateten wir und bekamen ein Kind. Wir nannten ihn Anthony Edward. Er hatte am selben Tag wie ich Geburtstag. Er war unglaublich süß. Leider sah er mehr wie sein Vater aus. Aber die Intelligenz hatte er eindeutig von mir. Na ja, vielleicht ein bisschen von Howard. Stark meinte immer, Tony habe zwar seine Augen und seine Haare, aber das Lächeln habe er eindeutig von mir.
Die Schule besuchte ich nur noch gelegentlich, um nach Hank zu sehen. Dem Professor ging es immer schlimmer.
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Peace was never an option
FanfictionDie drei Freunde versuchten ohne die anderen weiter zu machen. Erik führt seine Bruderschaft an und musste immer daran denken, dass zwei wunderbare Freunde seine Reihen füllen könnten. Charles leitet seine Schule und ertränkt den Verlust seiner best...