Kapitel 5

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Sicht Manu

Mit einem Aufschrei des Entsetztens wachte ich schweißgebadet auf. Wieder dieser Traum. Wieder derselbe verdammte Traum. Ich atmete schwer und meine Lungen jauchzten nach Luft. Doch je mehr ich mich anstrengte, desto schwerer wurde es. Wie als würde mir jemand die Luft abschnüren. Wegen dem Luftmangel drehte sich die Welt bereits.

Taumelnd setzte ich mich auf, setzte unsicher einen Fuß vor den anderen.

"Luft...", keuchte ich heiser und hustete.

Ich lief ein paarmal gegen die Wände, doch ich bekam es nur zur Hälfte mit, da ich schon beinahe in der Bewusstlosigkeit verschwunden war.

Dann: endlich die Tür. Noch einmal taumelte ich, öffnete die Tür und stürzte hinaus. Sobald ich draußen war, löste sich alles auf, und Luft strömte in meine leeren Lungen. Ich hustete, atmete schnell und unkontrolliert. Einige Minuten stand ich einfach nur da in der Nachtkälte und rang nach Luft. Langsam aber sicher beruhigte sich mein wie wild klopfendes Herz. Endlich normalisierte sich meine Atmung und mein Herzschlag. Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand. Was war das gerade? Ich bekam eine Antwort, aber leider von einer Person, deren Stimme ich abgrundtief hasste.

"Hach...Manulein...wieso kannst du nicht einfach kooperieren...? Du zwingst mich dir Schmerzen zu bereiten...Du musst nur einen Satz sagen und diese Schmerzen werden für immer aufhören..."

"Lass mich in Ruhe, Bergmann!", schrie ich. Er konnte mich kontrollieren. Auch außerhalb des Schlafes. Ohne es überhaupt mitzubekommen trugen mich meine Beine zu der Haustür von Palle. Herr Bergmanns Stimme wurde lauter. Ich hielt mir die Ohren zu, doch seine Stimme war in meinem Kopf. Ich warf meinen Kopf von einer Seite zur anderen.

Palle

Der einzige einigermaßen klare Gedanken, den ich fassen konnte. Unsicher stolperte ich die Treppe hoch. Ich platzte mitten in Palles Schlafzimmer. Ich sah Palles schockiertes Gesicht.

"Manu was ist los?", fragte er.

"Ich...Er...m-mein K-kopf", stammelte ich verwirrt. Palle sprang aus dem Bett und packte mich an den Schultern.

Da spürte ich plötzlich eine seltsame Ruhe in mir. Alles erschien mir so klar wie nie zuvor. Ich konnte Palle nicht in Gefahr bringen. Genauso wenig wie maudado oder Zombey. Ich musste es tun, wie lange würde ich das noch aushalten? Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich zerbrach und alle werden wegen mir sterben.

"Es tut mir leid...", flüsterte ich mit Tränen in den Augen, stieß Palle von mir, sodass er auf den Boden fiel.

Ich drehte mich um und ging auf die Balkontür zu und öffnete sie. Herr Bergmanns Stimme brach für kurze Zeit ab. Er schien zu realisieren, was ich vorhabe.

Was tust du!? Lass das!!

Ich antwortete nicht, sondern ging strikt auf das Geländer zu.

"Manu!! Nein!", rief Palle hinter mir. Doch auch auf ihn achtete ich nicht. Ich blendete alles aus und starrte in die Ferne. Man sagte, alle Sterne waren verstorbene Menschen. Werde ich auch einer sein? Bald werde ich es erfahren. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich stieg auf das Geländer. Es ist real, diesmal werde ich nicht beim Aufprall aufwachen. Es ist ein endgültiger Tod. Ich trat einen Schritt nach vorne, in die Leere.

Der Fall schien mir schier endlos. Endlich war alles vorbei. Der Schmerz, die Wut und all die Angst. Der Boden kam näher. Und dann...der Aufprall...

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SPOILER: Keine Sorge, Manu stirbt nicht ;) Aber das erfahrt ihr alles in den nächsten Kapiteln💕🍀

Visionen    ~Freedom FanFiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt