01. My lovely family

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T a m a r a | 30.12.17 | London





Müde unterdrückte ich es zu gähnen und blinzelte. Die ganze Nacht über hatte mich mein zehn Monate alter Sohn Caleb wach gehalten. Ich wusste nicht weshalb, aber er wollte nicht schlafen und als ich es endlich geschafft hatte, dass er mal schlief, bekam ich nur wenig Schlaf, da er wenige Stunden später wach wurde.

Jetzt gerade spielte Caleb fasziniert mit der Packung Taschentücher, die ich ihm zuvor in die Hand gedrückt hatte während ich ihm eine frische Windel angezogen hatte. Seinen blauen Schlafanzug hatte ich ihm angelassen.

Ich sah kurz auf die Uhr. Es war sieben Uhr morgens. Ich war seit einer Stunde wach und ich wusste, dass auch bald die Zwillinge aufwachen würden.

Lukas und Silas waren nun fünf Jahre alt und sie sahen sich von Jahr zu Jahr ähnlicher. Sie beide hatten meine braunen, glatten Haare, aber dafür die strahlend blauen Augen ihres Vaters. Oft bemerkte ich bei meinen Kindern mehr Ähnlichkeiten zu ihrem Vater, als zu mir.

Ashton, der Vater meiner Kinder, wusste nichts von seinem Glück. Gut, er wusste, dass ich vor mehr als fünf Jahren schwanger war, aber er war abgehauen, bevor er erfahren konnte, dass ich Zwillinge erwartete.

Als er wieder kam, die Zwillinge waren wie durch Zufall bei meiner Mutter und wir eine Nacht zusammen verbrachten, war er am nächsten morgen verschwunden, sodass ich mich oft wunderte, ob ich nicht geträumt hatte.

Der Schwangerschaftstest einige Wochen später bewies mir jedoch etwas anderes. Und so kam es, dass Ashton nicht wusste, dass er drei Kinder hatte, anstatt nur einem Kind. Aber ich brauchte ihn nicht. Wir kamen auch gut ohne ihn aus, obwohl mir manchmal ein Mann fehlte, den ich lieben konnte.

„Mummy.", brabbelte Caleb und ich nahm ihn auf dem Arm. Heute war Samstag, das hieß, dass die Zwillinge nicht in den Kindergarten gehen würden.

Heute war jedoch auch Silvester und Tristan, mein Zwillingsbruder, wollte mit mir ausgehen. Es würde dann das erste mal seit mindestens sechs Jahren sein, dass ich zu Silvester ausging.

Es war jedes Mal wunderschön mit den Kindern und es wurde immer besser, als sie anfingen zu reden, wir uns allen sagten, dass wir uns lieb hatten und uns Küsschen gaben. Es war aber auch mal eine schöne Abwechslung.

Ich ging mit Caleb auf dem Arm nach unten und setzte ihn in seinem Laufstall, in diesem konnte er dann spielen, ohne überall hingehen zu können.

Als ich zum ersten Mal von einem Laufstall gehört hatte, war ich noch sehr skeptisch. Es kam mir vor, wie ein Gefängnis für Kinder. Als dann jedoch die Zwillinge anfingen zu krabbeln und alles anfassten, runter schmissen oder gar in den Mund nahmen, kaufte ich mir sofort eines dieser Dinger, extra groß für Zwillinge.

Mein Fazit. Sie waren ziemlich praktisch. Ich musste mir nicht ständig sorgen machen, dass einer Idee Kinder auf eine dumme Idee kam und ich konnte beruhigt etwas anderes machen.

Ich ging in die Küche, wo ich auch einen ziemlich guten Blick ins Wohnzimmer hatte und fing an einige Sachen für das Frühstück vorzubereiten.

„Guten morgen.", hörte ich dann die müde Stimme meines Bruders. Ich drehte mich um und lächelte ihn an. Seit ihn seine Frau Corina verlassen hatte, weil er seinen Job verloren hatte, wohnte er bei uns im Gästezimmer.

Er war mir eine große Hilfe mit den Zwillingen und Caleb. Aber trotzdem konnte er ziemlich nervig werden und ich wäre nicht abgetan von der. Vorstellung, dass er einen Job und seine eigene Wohnung finden würde.

„Guten morgen Tristan.", begrüßte ich meinen Bruder und lächelte ihn an. Er grinste zurück und erhaschte einen Blick auf Caleb, der brabbelnd in seinem Laufstall krabbelte und immer mal wieder mit einem Spielzeug von ihm spielte.

„Die Zwillinge schlafen ja noch. Was für eine Überraschung.", bemerkte er leicht verdutzt und erhaschte einen Blick auf die Uhr. Dann jedoch hörten wir beide die Stimmen von Lukas und Silas. Tristan sah mich an: „Okay vergiss was ich gesagt habe."

Ich lachte und gab Tristan einige Teller und Besteck, die er dann auf den Tisch stellen sollte. Ich dagegen stellte Brot und Aufschnitt hin. Die Zwillinge setzten sich wie gewohnt an ihren Platz und fingen an, sich ihre Brote zu schmieren.

Caleb setzte ich in seinen Hochstuhl und gab ihm kleinere Stücke vom Brot, die er essen konnte. Ich hatte für ihn natürlich noch ein Brei gemacht, welches ich ihm geben würde. Aber zuerst würde ich selbst etwas essen.

Stillschweigend aßen wir unser Frühstück. Ab und zu redeten wir, aber die meiste Zeit schwiegen wir. Morgens waren die Zwillinge meist nicht ganz so gesprächig.

Leider blieb diese Stille nicht lange. Sobald sich die Zwillinge frisch gemacht hatten, was Zähneputzen und umziehen beinhaltete, rannten sie schreien durch die Gegend.

„Lukas lass das!", schrie zum Beispiel gerade Silas und drückte seinen Bruder von sich weg, der sich auf ihn geschmissen hatte. „Runter von mir!"

Kopfschüttelnd wandte ich mich von den beiden ab und holte Caleb, der quengelnd in seinem Laufstall saß. Mit ihm auf dem Arm räumte ich einige Sachen auf.

Jetzt konnte ich nur noch abwarten, bis der Tag vorüber ging und meine Eltern kommen würden. Bis dahin würde ich noch einige Sachen aufräumen, wahrscheinlich drücke ich Tristan dann Caleb in die Arme.

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Hallu.

Wenn ihr Besserungsvorschläge, Verbesserungen oder was weiß ich habt, dann sagt es mir und ich werde sie verbessern.

Love U!

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