Silver Bullet [Teen Wolf FF]

59. Stiles Stilinski

Die Stahltüre wird geöffnet und mein Vater betritt den Raum. Sein Gesicht ist zu einer undurchdringlichen Maske verzogen, von der sogar ich nichts ablesen kann. Deshalb schweift mein Blick relativ schnell von meinem Vater zu den drei Soldaten hinter ihm, die nebeneinander den Raum betreten und Crowley wortlos folgen. Ich kann anhand ihrer Haltung sehen, dass sie tatsächlich jemanden hereinbringen. Doch erst als mein Vater zur Seite weicht um seinen ursprünglichen Platz neben Tamora einzunehmen, kann ich einen Blick auf die Geisel meines Vaters werfen. Es handelt sich dabei wie bereits vermutet um Stiles Stilinski.

Ich verstecke meine teils überraschte, teils krisch hinterfragende Reaktion, ebenfalls hinter einem Pokerface, während Liam neben mir sichtbar nervös wird. Jedoch zeugt diese Nervosität nicht von Angst, sondern viel mehr von dem hoffenden Wissen, dass mit dem Sheriffs Jungen auch der Alpha kommen wird. Ich dagegen sehe alles etwas pessimistischer. Wenn Stilinski hier alleine auftaucht, dann ist etwas gehörig schief gelaufen. McCall könnte sonst wo sein.

„Du bist der Junge des Sheriffs," stellt Tamora jetzt mit einem sachlichen Blick auf Stiles fest und ich bin überrascht, dass sie ihn nicht sonderlich gut zu kennen scheint. Dabei hatte er doch offensichtlich an der Seite von Scott gegen sie und ihre Leute gekämpft. Noch nicht einmal sein Name scheint ihr bekannt. „Nett Sie wiederzusehen, Mrs. Monroe," begrüßt Stilinski jetzt die Frau und ich brauche wenige Sekunden um den Grund für seinen überraschend formalen Tonfall in meinen Erinnerungen zu finden. Sie war für eine Weile Betreuungslehrerin an unserer Schule - das waren McCalls Worte. Jedoch vermute ich nicht sicher sagen zu können, ob Stiles höflicher Tonfall als Hohn gelten oder sein Ernst sein soll.

„Du kannst ihn gehen lassen," werfe ich jetzt laut ein und ziehe somit jegliche Aufmerksamkeit auf mich. „Warum sollte ich?" fragt Crowley der sich natürlich sofort angesprochen fühlt. Ich jedoch blicke Tamora direkt an und beantworte auch die Frage in ihre Richtung: „Weil er menschlich ist," ich lege einen möglichst herablassend-spöttischen Ton in meine Worte, „Schau ihn dir doch nur mal an. Das ist ganz sicher nichts, was du aus der heilen Menschenwelt auslöschen möchtest!" Niemand antwortet mir und gerade als es mehrere Personen auf einmal tun wollen - darunter Stiles selbst - ertönt ein lautes Klingeln, dass sich innerhalb Millisekunden zu der Titelmelodie von Star Wars entwickelt. Sofort schellt mein Blick zu dem menschlichen Teenager, der sofort ertappt dreinschaut.

Sein Handy klingelt und in dieser Sekunde würde ich nichts lieber tun, als ihn eigenhändig umzubringen. Auch wenn ich gerade noch dabei war, ihn - ohne große Hoffnungen - vor Tamora und Crowley zu retten.

„Durchsucht ihn," ertönt jetzt Crowleys autoritäre Stimme und sofort reagieren die Soldaten neben Stiles. Ohne Scheu fangen sie an den Teenager abzutasten, was er nur mit Zappeln und großmäuligen Kommentaren über sich ergehen lässt. Jedoch haben die Männer meines Vaters das Handy recht schnell gefunden und ziehe es triumphiert hervor. Als sie es demonstrativ in die Luft halten versuche ich den Namen des Anrufers auf dem leuchtenden Display erkennen zu können, bin jedoch nicht schnell genug. Stattdessen wird das Handy meinem Vater überreicht, der belächelnd vor Stiles tritt.

„Na sieh' mal wer dich denn da gerade anruft," sagt Crowley anschließend herablassend und im ersten Moment bin ich davon überzeugt, dass er 'dein Vater' sagt. Doch dann überrascht mich Crowley, in dem er locker sagt: „Es scheint wichtig zu sein. Du solltest rangehen." Mit diesen Worten drückt er Stiles sein Handy wieder in die Hand, der es sichtbar verwirrt annimmt. In der ersten Sekunde möchte Tamora etwas widersprechendes einwerfen, wird dann jedoch von einer deutlichen Handgeste meines Vaters zum Schweigen gebracht.

Der Blick von Stiles wandern von dem weiterhin klingelnden Handy zu Liam, Theo und mir. Liam schüttelt bei dem nachfragenden Blick sofort den Kopf, während Theo nickt. Ich dagegen halte mich aus der schweigenden Diskussion raus und fixiert stattdessen meinen Vater an. Doch dieser hat im Moment nur Augen für Stiles und ich frage mich, was sein Plan in alldem hier ist. Warum sollte er Stilinski ein Telefonat erlauben und dabei auch noch so ruhig bleiben? Plötzlich hört das Handyklingeln auf meine Aufmerksamkeit richtet sich schlagartig zurück auf Stiles. Er ist Theos Rat gefolgt und hat den Anruf angenommen. Jedoch sagt er kein Wort in die Lautsprecher, sodass ich sofort mein Gehör verstärke und die Stimme des Anrufers versuche aufzufangen.

„Stiles?!"

Die fragende Stimme dringt in mein Ohr und bevor der Sprecher seine Worte erneut wiederholen kann, habe ich ihn bereits wiedererkannt. Scott. Mein Herz fängt an schneller gegen meine Brust zu klopfen und ich schlucke schwer. Denn auch wenn der Alpha beim zweiten Mal 'Stiles' ruhig spricht, schwingt Angespanntheit in seinen Worten mit. Eine Angespanntheit die ich nur zu gut kenne. Wie erwartet ist etwas gehörig falsch gelaufen und ich möchte gar nicht erst wissen, wie ihr Notfallplan aussieht. Wenn sie überhaupt einen haben.

„Scott sie haben...," noch bevor Stiles seinen Satz beenden kann, hat mein Vater ihm unsanft das Handy aus der Hanf gezogen und lässt den Anfang des Satzes somit dramatisierend in der Luft hängen. Dann drückt er auf dem Handy kurz ein paar Tasten und die Stimme von Scott hallt aufgrund des Lautsprechers verstärkt durch den Raum. Mein übernatürlicher Gehörsinn erstirbt und ich kehre zu meinen menschlichen Kräften zurück. „Hallo Scott," begrüßt mein Vater anschließend den Alpha. Dabei entgeht mir nicht die unterschwellige Freude in seiner Stimme und ich befürchte, dass er bereits einen teuflisch guten Plan hat um uns alle umzubringen. Scott und den Rest seines Rudels mit eingeschlossen.

„Was haben Sie mit ihm vor?" fragt Scott jetzt mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme und ich frage mich jetzt schon zum zweiten Mal, was es mit der Höflichkeitsform auf sich hat. Ich werde mich garantiert nicht mit einem höflichen Lächeln dafür bedanken, dass mich jemand umbringt. „Dasselbe, dass ich auch mit dir vorhabe. Und deinen anderen beiden Betas," sein Blick schweift von Liam und Theo zu mir, wo er hängen bleibt, „Und mit meiner eigenen Tochter!" „Geht es ihr gut?" „Wem? Meiner Tochter?" Auf dem Gesicht meines Vaters bildet sich ein teuflisches Lächeln bevor er gefälscht in das Handy lacht. „Allen," verbessert Scott sofort seine Worte und ich verdrehe die Antwort über seine Aussage. „Bisher schon," erklärt Crowley jetzt hämisch und ich kann fast schon spüren wie Liam kurz davor ist den Versuch zu starten McCall ein paar Informationen zu zuschieben, in dem er sie einfach laut ausruft. Deshalb werfe ich ihm einen strengen Blick zu, um zu verhindern dass Crowley mit dem Beenden des Gesprächs auf die verzweifelte Hilfsaktion reagiert.

„Aber du solltest dich lieber beeilen. Wenn du nicht rechtzeitig hier bist," er macht eine dramatisierende Pause, „Und das wirst du nicht. Dann werden alle deine Freunde qualvoll sterben!" spricht Crowley jetzt eine, in einer freundschaftlichen Tonlage verkleidete, Drohung aus und ich presse meinen Kiefer aufeinander. Wut bebt in meinem Körper und dieses Mal muss ich mich selbst zurückhalten um kein unpassendes Kommentar einzuwerfen.

„Wer hat den gesagt, dass wir nicht schon längst hier sind?"

Scotts Worte hallen bedrohlich schwer durch den Raum und noch bevor sie in dem großen, offenen Raum vollständig verklingen können, ertönt ein lauter Knall und die länglichen Fenster zerbrechen mit einem ohrenbetäubenden in Tausend kleine Stücke.

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Hey Leute 🤗 langsam kommt die Story an den Höhepunkt und wieder einmal bin ich über eure Theorien und Ideen gespannt. Wie stellt ihr euch das Ende der Geschichte vor? Was passiert mit Raven, Crowley und dem Rudel? Überrascht mich 🤤

Lg CoolerBenutzername
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