04. Lucky or not?

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H a r r y | 01.01.18 | London





„Harry! Steh auf du Schlafmütze!", hörte ich die Stimme von meinem besten Freund Louis. Ich grummelte und drehte mich auf eine andere Seite. Vielleicht hätte ich doch nicht bei ihm schlafen sollen. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass es viel zu früh war, um aufzustehen zumal ich erst um halb fünf am Morgen im Bett lag.

„Wie viel Uhr ist es?", erkundigte ich mich bei Louis und öffnete meine Augen. Ich brauchte eine weile, um mich an das Licht zu gewöhnen. Louis sah kurz auf sein Handy.

„Halb eins.", sagte er knapp. Ich seufzte und schloss wieder meine Augen. Ich wusste es. Es war viel zu früh.

„Jetzt steh endlich auf. Briana wollte Freddie in einer halben Stunde bringen, also musst du zuhause weiter schlafen, denn hier wirst du es mit einem ein Jahre altem Kind nicht können."

Selber Pech wenn ich gedacht hätte hier schlafen zu können. Wie schaffte es Louis nur mit einem Kind? Bis ich Kinder habe, möchte ich mein Leben noch genießen. Und wenn ich mal lange wach bleiben sollte, werde ich ganz bestimmt nicht zuhause schlafen.

Das wäre Selbstmord und laut Louis, sollte es anstrengender sein als auf Tour zu gehen. Und ich glaubte ihm! Kinder waren toll. Ich liebte sie und konnte gut mit ihnen umgehen. Aber mit dreiundzwanzig eigene Kinder haben?

Ich schüttelte mich. Ich wollte noch lange keine Kinder und ich verstand Liam nicht, dass er sich das freiwillig antat. Bear war ein süßes Kind, ich mochte den kleinen aber Liam sah gestresster aus. Kind und Tour ist schwer unter einen Dach zu bekommen.

Louis war doch der beste beweis. Er sah seinen Sohn nur selten. Und selbst Briana sagte, dass es fast so war als wäre sie alleinerziehende Mutter.

„Harry!", murrte wieder Louis. Seufzend ergab ich mich und stand auf. Ich sammelte meine Sachen und zog mich an, aber ich blieb bei Louis.

Zusammen gingen wir in seine Küche und er gab mir einen Kaffee, den ich sofort trank. Der Grund wieso ich blieb, war das Mädchen von Gestern.

Sie ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Tamara war irgendwie anders und sie kannte mich nicht. Sie wusste gar nicht wie gut mir das gestern tat.

„Louis ich habe gestern jemanden kennengelernt und sie geht mir einfach nicht aus dem Kopf.", erzählte ich Louis schließlich.

Louis hob sofort seinen Kopf und sah mich aufmerksam an. Dann begann ich alles zu erzählen. Ich erzählte ihm, dass ich zuerst dachte sie wäre wie alle anderen, sich dann aber herausstellte, dass sie mich nicht kannte.

Ich erzählte ihm jedes kleinste Detail und erst als ich fertig war, sah ich wieder zu Louis. Er lächelte mich an und stellte sein Tasse auf den Tisch.

„Du warst gestern richtig glücklich bei ihr oder?"

Ich runzelte meine Stirn. Das war alles was er mich fragte? Wo waren die tausend fragen von wegen, wer sie eigentlich war?

Ich dachte trotzdem darüber nach. Er hatte recht. Ich war glücklich. Ich hatte es richtig genossen. Ich nickte als Antwort und jetzt war es Louis, der die Stirn runzelte.

„Du musst sie finden."

„Was?", entwich es mir überrascht. Louis lächelte mich wieder an und nickte.

„Du hast schon richtig gehört. Finde sie. Dieses glänzen in deinen Augen hatte ich bei Eleanor auch. Sie hatte mich glücklich gemacht und es dabei selbst nicht gemerkt. Und wenn du sie gefunden hast und sie dich immer noch glücklich macht, dann lass sie nicht gehen so wie ich."

In seinen Augen blitzte kurz reue und Traurigkeit auf, doch sie verschwand schnell, als er die Klingel hörte.

Er war am Boden zerstört, als Eleanor Schluss gemacht hatte. Aber ich konnte Eleanor verstehen. Irgendwas würde es ihr zu viel und Louis hörte auf, sich um sie zu kümmern.

Louis flitzte los und kam wenige Minuten später wieder in die Küche mit Freddie auf den Arm. Er lächelte breit und strich seinem Sohn durch die Haare. Als Freddie lächelte, sah ich ein glänzen in seinen Augen.

Meinte dieses Lächeln?

„Ich habe Eleanor verloren. Meinen halt, die Person die mich liebte und die mich tröstete. Die Person die mir Half nicht komplett abzustürtzen und mir zeigte, dass das leben auch toll sein kann. Als sie weg war dachte ich, ich könnte nie wieder so glücklich sein wie mit ihr. Dann kam Freddie und er gab mir alles, was Eleanor mir damals gegeben hatte. Vielleicht verstehst du das noch nicht, weil du diese Verbindung noch nie gespürt hast. Aber du wirst es verspüren. Gestern hattest du einen Vorgeschmack davon. Und irgendwann wenn du selbst Kinder hast, verstehst du auch, wieso Liam Vater werden wollte und wieso ich mich um Freddie kümmern möchte."

Ich dachte darüber nach. Es klang für mich absurd. Es gab nicht die eine Person, die dir das Glücklich sein schenken kann. Ich war doch bereits glücklich oder nicht? Ich mochte meinen Job, meine Fans und ich hatte Freunde die hinter mir standen. Was brauchte ich mehr?

Gut, gestern mit Tamara das war wirklich toll und ich hatte es sehr genossen, einmal nicht nach einem Foto gefragt worden zu sein.

Aber dann gleich so übertreiben? Sie war ganz bestimmt nicht die Person, die mich glücklich machte. Solch eine Person gab es nicht.

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