Regulus POV
" Hey Reg, kommst du?", Fragte Severus, bereit zum Aufbruch. " Sofort.", murmelte ich und wandte mich noch einmal um. Noch einmal ließ ich meinen Blick durch den Schlafsaal gleiten. Noch einmal betrachtete ich alles in diesem Raum genau, als würde ich es kein weiteres Mal sehen. Die dunkelbraunen Möbel, die grünen Bettvorhänge.
Die silber- grüne Bettwäsche und dir dunkelgrünen Teppiche auf dem Boden des Schlafsaal. Ich hob kurz den Kopf und blinzelte in das grünliche Licht, das von den vielen Kugellampen an der Decke ausging. Ich hatte das Gefühl, als würde das hier ein endgültiger Abschied von all dem werden.
Als würde ich all dies nie wieder sehen. Doch das würde ich. Ich würde in sechs Wochen hierher zurück kehren, so, wie jedes andere Jahr auch. Ich musste mich nicht endgültig verabschieden. Noch nicht. Schließlich hatte ich noch ganze zwei Jahre vor mir. Ich würde zurück kehren. Doch nicht mehr so wie sonst. Nichts würde nach den Ferien mehr sein, wie früher. Rein gar nichts.
Ich würde all dies genauso wahrnehmen, wie heute. All diese Möbelstücke, den Gemeinschaftsraum, das gesamte Schloss. Nichts würde sich daran ändern. Doch ich würde mich verändern. Ich würde nicht mehr der sein, der ich jetzt war- ein normaler, sechszehnjähriger Schüler, der einfach nur darauf bedacht war, einen guten Schulabschluss hinzu legen.
Ich würde nicht mehr der kleine, unwichtige Junge sein, der ich jetzt war. Ich würde in seinen Diensten stehen. Ich würde nicht mehr wie jeder andere Schüler sein, ich würde etwas Besonderes sein. Und ich würde ständig auf der Hut sein müssen, damit niemand mich erwischte. Ich würde versuchen müssen, dass, was sich bald auf meinem linken Unterarm befinden würde vor den anderen Schülern zu verbergen. Sie würden es nicht sehen, gar nicht erst ahnen dürfen. Niemals.
Die Konsequenzen, wären sonst zu verheerend, als dass ich sie mir jetzt schon ausmalen wollte. Jetzt, wo ich noch ein normaler Schüler war. Wo mich kein dunkles Mal von den Anderen unterschied, wo ich nicht die ganze Zeit über aufpassen musste, um nicht erwischt zu werden. Jetzt, in der Zeit, in der ich noch keine riesige Verantwortung zu tragen hatte, der ich vermutlich nicht gewachsen war.
In der ich noch nicht auf alles achten musste, was ich je sagte. In der ich nicht jede einzelne Handlung gut durchdenken musste, weil eine Falsche veemutlich zum Rausschmiss aus Hogwarts führen würde.
" Und, kann's jetzt ruhiger nach Hause gehen ?", Fragte Severus leicht amüsiert. Ich nickte stumm. Die Prüfungen waren vorbei und ich hatte das Gefühl, nicht mal so schlecht abgeschnitten zu haben. Zumindest etwas, worauf ich einigermaßen stolz sein konnte. Auch, wenn meine Eltern wohl selbst damit nicht zufrieden sein würden. Sie würden garantiert etwas finden, dass ihnen nicht gefiel. Sie würden garantiert wieder einen Punkt finden, in dem ich nicht gut genug war.
Obwohl ich mir nicht sicher war, ob meine ZAG- Ergebnisse sie diese Ferien überhaupt wirklich interessieren würden. Schließlich stand in diesen Ferien ein besonderes, viel wichtigeres Ereignis an. Etwas, das mehr bedeutete, als die ZAG- Prüfungen. Etwas, das wohl mein gesamtes Leben verändern würde. Jedoch war es noch unklar, ob es dies zum Guten oder zum Schlechten tun würde.
Jedoch spielte dies keine Rolle. Es spielte keine Rolle, ob ich mit meinem Schicksal zufrieden war. Es spielte keine Rolle, ob ich mich bereit dazu fühlte, in die Dienste des dunklen Lords zu treten. Es spielte keine Rolle, wie ich mich dabei fühlte. Ob ich Angst vor dem Kommenden hatte. Ob ich mir Gedanken darüber machte, wie es dann mit mir weiter gehen sollte. Schließlich würde es schwierig werden, als Todesser noch die Schule weiter zu machen.
Doch trotz allem. Ich war schon zu weit gekommen, als dass ich jetzt noch zurück könnte. Selbst wenn ich wollte, wäre es zu spät für mich, all dem noch den Rücken zu kehren und mich dagegen sträuben. Es war einfach absurd, sich jetzt noch davor zu drücken, nahezu lächerlich.
Außerdem fürchtete ich die möglichen Konsequenzen, die entstehen würden, wenn ich mich weigern würde. Ich wollte nicht wissen, was sie tun würden, wenn ich mich sträubte. Ich wollte nicht wissen, wie weit sie gehen würden. Wem sie womöglich sogar Schaden zufügen würden, um mich dazu zu bringen, den Todessern beizutreten.
Ich fürchtete, was womöglich mit Leuten die mir am Herzen lagen passieren könnte, wenn ich den Beitritt zu den Todessern verweigerte. Was Sirius womöglich passieren würde, wenn ich mich weigern würde. Was sie ihm antun würden, nur , damit ich meine Meinung ändern würde. Dies durfte nicht passieren. Und es würde auch nicht passieren.
Ich hatte nicht vor, mich zu weigern. Ich würde mein Schicksal einfach entgegen nehmen, mich in seine Dienste stellen. Ich würde das tun, was von mir verlangt wurde, so, wir ich es bis jetzt auch immer getan hatte. Um meine Familie stolz zu machen. Ein einziges Mal, wollte ich ihren Ansprüchen gerecht werden. Ein einziges Mal, wollte ich genug für sie sein. Schließlich machte ich mich zusammen mit Severus auf den Weg zum Zug, der schon bereit zur Abfahrt auf den Schienen stand.
Im Abteil, starrte Severus gedankenverloren aus dem Fenster. Woran er wohl dachte? Ob er sich ihnen auch anschließen würde? Er hatte selbst oft ziemliches Interesse an den dunklen Künsten gezeigt. Er fühlte sich zu ihnen hingezogen, war fasziniert von ihnen. Andererseits konnte ich mir auch vorstellen, was ihn zögern ließ. Lily Evans. Auch, wenn kaum noch etwas von ihrer Freundschaft übrig war, so wollte er dies nicht auch noch verlieren.
Er wollte sie nicht komplett aus seiner Reichweite verlieren, sie endgültig als Feind in haben. Er klammerte sich an jede noch so kleine Chance, seine ehemalige Freundin zurück zu gewinnen- auch, wenn er wusste, dass dies vermutlich nie passieren würde. Auch wenn er wusste, dass dies wohl eine bereits verlorene Schlacht war. Dass dies nicht mehr gut zu machen war.
Ich konnte mir seinen Zwiespalt vorstellen. Hin- und hergerissen, zwischen seiner Freundin und dem, was stets seine Faszination hervor rief. Und doch hatte ich das Gefühl, dass seine Faszination die Oberland gewinnen würde. Dass er sich dadurch, dass er niemanden mehr hatte, der ihn davon zurück hielt Voldemort anschließen würde.
Dass er nun keinen Grund mehr sah, dies nicht zu tun. Langsam fuhr der Zug in den Bahnhof ein. Langsam kam er am Gleis 9 3/4 zum Stehen. Ich schauderte leicht bei dem Gedanken, ohne Sirizs nach Hause zurück zu kehren. Ohne meinen großen Bruder, der sonst immer da gewesen war. Doch daran konnte nun nichts und niemand mehr etwas ändern. Ferien. Ferien, die mein Leben vollkommen verändern würden.
AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤
LG: Drawaine
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Born to die || Regulus Black
FanfictionWie man am Titel vielleicht schon erkennen kann, wird das hier eine FF über das Leben von Regulus Black. :D