Lieber Niemand,
Du bist mir sympathisch. Du befindest dich in meiner Lieblingsbibliothek und auch noch in meiner Lieblingsabteilung. Du kannst mir also nur sympathisch sein. Ich liebe Bücher schon mein ganzes Leben lang, schon bevor ich selbst lesen konnte. Sie waren und sind ein Fluchtort. Man kann vergessen und ausblenden. Irgendwann bekam ich Angst. Ich las zu der Zeit viele Liebesromane. Jeder Roman hatte auf seine eigene Art und Weise ein Happyend. Es lief immer alles ganz einfach und die Liebe schien so echt und einfach. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie süß und toll ich die Typen fand, die ihre Freundinnen mit süßen Dingen überraschten und wie toll ich den Gedanken an eine Beziehung fand. Ich rief mir dabei immer wieder in den Kopf, dass es so nie in der Realität sein würde. Denn solle Bücher spiegeln nie die Realität wieder, es ist alles viel komplizierter. Dafür aber umso schöner.
Ich wollte immer eine Bilderbuchbeziehung, doch dabei macht es das komplizierte doch erst spannend und aufregend. Dabei muss man doch seinen eigenen Teil mit einbringen. Und das geht nicht wenn man nach Romanvorlage handelt. Denke immer daran: Romane sind Fluchtorte vor der Realität, aber leider keine Spiegel der Realität oder Ratgeber. Die Realität ist schwieriger und komplizierter, aber umso schöner.
Dein Jemand
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Letters To No One
PoetryEs gibt Menschen die geben Ratschläge. Es gibt Menschen die nehmen Ratschläge an. Ich bin beide Menschen. Hab mein Leben nicht unter Kontrolle, aber helfe anderen. Ich schreibe. Briefe. An wen? Ach, an niemanden bestimmtes. Oder? MöchtegernPoetin🎀
