Fear

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Regulus ' POV

Schweißgebadet wachte ich auf. Mein dunkles Mal brannte wie verrückt, so, dass ich kaum Schlaf abbekommen hatte. Um ehrlich zu sein, hatte es in letzter Zeit ständig gebrannt und mir so keine Ruhe gelassen.  Bellatrix hatte gemeint, dass es bei allen Todessern anfangs so unerträglich war. Dass es sich bei Vielen anfühlte, als würde ihr Arm regelrecht verbrennen.

Dass sie sich fühlen würden, als ob sie an den Schmerzen sterben würden. Dass einige manchmal  sogar an plötzlich auftretender Bewusstlosigkeit litten, wenn es besonders schlimm wurde.
Ich persönlich hoffte, dass bei dies bei mir nicht passieren würde. Denn schließlich wäre es nicht gerade vorteilhaft, nach den Ferien in Hogwarts einfach ohne weiteren Grund umzukippen.

Ohne jegliche Symptome einer Krankheit oder Verletzung. Das würde Einigen wohl komisch vorkommen, wenn es häufiger passieren würde . Sie würden Verdacht schöpfen, dass etwas nicht stimmte. Sie würden dem nachgehen und irgendwann würden sie vermutlich drauf kommen, was Sache war. Und dies würde dann wohl meinen Rausschmiss aus Hogwarts bedeuten.

Und das würde meinen Eltern vermutlich gar nicht gefallen. Auch, wenn ich nun zu Voldemort's Anhängern gehörte, war sie der Meinung, dass ich die Schule trotz allem beenden sollte. Dass ich trotzdem nicht zwei Jahre dort verbringen sollte.

Ich fragte mich jetzt schon, wie ich es am besten vor den Anderen verbergen sollte. Wie ich mich verhalten sollte, damit sie gar nicht erst den Verdacht schöpfen würden, ich würde Voldemort dienen. So, dass sie mich für einen ganz normalen Schüler halten würden, wie jeden Anderen auch. Mir keine große Beachtung schenken, genau wie bis jetzt. Mich einfach ignorieren, mir aus dem Weg gehen.

Bei einer Person, hatte ich besonders Angst, sie könnte es heraus finden. Wenn sie es nicht schon erahnte.  Sich bereits denken konnte, was in diesen Ferien wohl geschehen war. Sich wohl denken konnte, dass ihr Bruder nicht mehr als der nach Hogwarts zurück kehren würde, der er noch  vor den Ferien gewesen war.

Dass er nun eine fadt andere Person war. Eine Person, die sich nun erst recht keinen Fehler in ihrem Verhalten erlauben durfte. Die nun umso vorsichtiger sein musste. Die nun für jedes Wort vorrausdenken musste, bevor sie es aussprach. Die nun ständig auf der Hut sein müsste, um nicht entdeckt zu werden. Um nicht als Todesser enttarnt und aus der Schule geschmissen werden würde.

Ich war nicht mehr wie früher. Ich sah zwar genauso aus, trug den gleichen Namen. Doch ich verhielt mich anders, war gezwungen, mich anders zu verhalten. Durfte unter keinen Umständen mehr meine weiche, zerbrechliche Seite zum Vorschein kommen lassen. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit, vor allen anderen Schülern.

Doch darin hatte ich mittlerweile Übung. Ich war schon so lange gezwungen gewesen, eine kühle Maske aufzusetzen. Keine Emotionen zu zeigen, wie es in meiner Familie nun mal Tradition war. Ich durfte mich nicht angreifbar zeigen.

Durfte ihnen kein Motiv liefern, um sich gegen mich zu stellen. Denn sobald ich wieder in Hogwarts sein würde, könnte mir jeder, der mich nicht leiden konnte zum Verhängnis werden. Jeder, der mich nicht leiden konnte und mir deshalb auch nur ansatzweise hinterher spionieren würde, könnte hinter mein Geheimnis kommen. 

Ich hoffte inständig, dass Sirius nicht derjenige sein würde, der hinter mein Geheimnis kommen würde. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie er darauf reagieren würde, wenn er das dunkle Mal auf meinem Arm sehen würde. Was er denken würde, wenn er erkennen würde, dass ich nun zu ihnen gehörte. Dass ich mich bereits ihm angeschlossen hatte, obwohl ich noch nicht mal mit der Schule fertig war.

Er würde mich für einen Verräter halten. Einen Verräter an ihm. An Hogwarts.  An der gesamten, magischen Welt. Er würde mir vorwerfen, ich würde nicht über mein Handeln nachdenken. Er würde behaupten, ich wäre zu schwach, würde mir von jedem vorschreiben lassen, was ich zu tun hatte. Er würde mich anschreien, mich fragen, weshalb ich es so weit kommen lassen habe.

Weshalb ich den Erwartungen meiner Familie derartig nachkam. Weshalb ich unbedingt so sehr auf sie hören musste.  Weshalb ich alles tat, was sie mir sagten.
Vermutlich würde er mir eine scheuern, ehe er anfangen würde, mich anzuschreien.   Und ich? Was würde ich zu dem Ganzen sagen? Was würde ich dazu sagen, wenn er mich beschuldigen, mich verabscheuen würde? Wäre es mit gerade recht?

Würde ich ihn ebenfalls verachten, ihn wie Dreck behandeln? So, wie meine Eltern es wohl jetzt, mehr denn je von mir erwarteten? Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, ob ich mich gegenüber meinem Bruder behaupten könnte, wenn ich auffliegen würde.

Ich glaubte nicht, dass ich ihm dann noch in die Augen sehen könnte. Ich glaubte nicht, dass ich auch nur einen einzigen Satz hervorbringen könnte. Ob ich in der Lage sein würde, auch hier nur ein  einziges Wort zustande zubringen, ohne, dass meine Stimme vor Nervosität und Angst Zittern würde. Ohne, dass ich mich immer wieder umsehen würde, um sicher zu gehen, dass uns auch wieklich niemand beobachtete. 

Ich würde versuchen, meine Maske aufrecht zu erhalten. Ich würde meinen Stolz wahren und ihm gegenüber treten, wenn es sein musste.  Ich würde versuchen, mich auch nur im Geringsten gegen Sirizs zu behaupten, wenn er von dem hier erfahren würde. Ich würde versuchen, stark zu sein. Ich würde versuchen, ihm zu zeigen, dass er im Unrecht war. Ich würde ihm zeigen, dass er im Unrecht war, so, dass er selbst es nicht mehr verneinen könnte.

Ich würde ihm sagen, dass ich das Richtige getan hatte. Ich würde ihm sagen, dass ich dies für meine Eltern, meine Familie getan hatte. Dass ich dies getan hatte, um sie stolz zu machen. Um das zu tun, worauf sie schon Jahre lang gewartet hatten. Um die Ansichten meiner Familie zu vertreten.

Doch ich wusste, dass Sirizs dies nicht annehmen würde. Ich wusste, dass er stets weiterhin behaupten würde, ich würde falsch liegen.  Dass er mir stets Vorwürfe machen würde. Dass er denjenigen würde, dass der Regulus, den er einst gekannt hatte, nun wirklich gestorben war.

Dass der, der ich jetzt war nicht mehr sein kleiner Bruder war. Dass ich ein Fremder war. Ein Fremder und ein Diener des dunklen Lords. Ich wusste, dass wenn Sirius es herausfinden würde, ich meinen Bruder endgültig verlieren würde. Doch das war etwas, mit dem ich ab Anfang des Schuljahres wohl an  jedem Tag rechnen müssen würde.

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt