𝖙𝖜𝖊𝖓𝖙𝖞𝖘𝖊𝖛𝖊𝖓

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𝖙𝖜𝖊𝖓𝖙𝖞𝖘𝖊𝖛𝖊𝖓 • purple rain

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{ Mika Khae }

Kwanchai wiederzusehen, gab Mika den Mut, den sie auf ihrer Reise nach Amerika verloren hatte, zurück. Im Gegensatz dazu, wie er sich noch vor der Reise gegenüber Mika verhalten hatte, tadelte er sie nicht für ihr Versagen. Er hob sie bloß von dem Boden und ließ sie neues Selbstbewusstsein schöpfen.
Bis spät in die Nacht herein hatten die zwei Anführer und ihre Strategen an einem Plan getüftelt, den sie am morgigen Tage ausführen würden. Sie hatten nicht auf die Zeit geachtet, aber als sie sich heute Morgen aus dem Bett gequält hatte, wusste sie, dass sie definitiv nicht ausgeschlafen war. Aber Schlaf war zweitrangig. Die Gruppe hatte zwei Stühle in die Mitte des Raumes gestellt, auf denen bei dem Treffen die zwei Anführer Platz nahmen. Auf der Couch saßen in Reih und Glied Minho und die zwei neusten Mitglieder des inneren Kreises der Mafia, Chandjai und Jackson.
Auf dem Boden hatten die zwei jüngsten Krieger, Chanyeol und Taeyang, Platz genommen, doch die Videokonsole blieb aus.
Die Strategen Keno und Yai saßen auf den Barhockern der Küche, genau wie Yeonseok.

Alle außer Kwanchai starrten alle die Anführerin abwartend und ungeduldig an.
Ehe sie zu sprechen begann, seufzte sie.
"Wir befinden uns in einer Krisensituation", eröffnete Mika die Besprechung. Sie zog einen kleinen Zettel aus der Tasche ihres Pullovers. Darauf hatte sie sich kurze Strichpunkte geschrieben, um nichts zu vergessen.
"Die japanische Mafia ist zur Zeit geschwächt und wir haben zumindestens die halbe Unterstützung der amerikanischen Mafia. Wir werden zu verschiedenen Zeiten nach Tokio fliegen, damit wir uns morgen um fünfzehn Uhr mit den anderen treffen können.
Aus dem inneren Kreis werden alle mitkommen. Ich brauche jeden einzelnen von euch. Der äußere Kreis wird bloß zur Hälfte mit uns kommen, denn ein paar müssen die Stellung hier noch halten", erklärte Mika ihren Zuhörern. Chanyeol hob seine Hand. Mika erteilte ihm das Wort. "Wieso müssen wir die Mafia überhaupt vernichten? Ich meine, klar, sie sind nervig, aber...-" "-Sie planen einen Angriff auf unsere Regierung", unterbrach Kwanchai ihn, ungeduldig. Seine Nervosität war untypisch offensichtlich.

"Wir haben bereits unsere Kontakte zu dem Hotel in Japan aufgebaut, dessen Besitzer einst unserer Mafia angehörte. Die Zimmer gehören zur Hälfte uns und das Hotel wird besonders bewacht, aber es ist immer noch sehr riskant.
Selbst am Flughafen könnten sich bereits Yakuzis eingeschlichen haben. Unsere Waffen werden wir nur bei einem Flug durchschmuggeln können, da nur bei dem ersten Flug einer unserer Verbündeten als Flughafenpersonal eine Schicht hat. Wir haben die Teams für unseren inneren Kreis bereits gebildet. Hat bis zu diesem Punkt noch jemand Fragen?" Mika hatte so schnell gesprochen, dass ihr jetzt die Luft fehlte. Abwartend sah sie ihre Mitbewohner an, doch keiner schien etwas nicht verstanden zu haben. "Sehr gut.", stieß Mika aus, während sie nach Luft schnappte.
Kwanchai nahm ihr hilfsbereit den Zettel ab und während sie neue Luft sammelte, stellte er die Teams vor. "Das erste Team besteht aus Minho, Chandjai und Keno." Sie hatten genau diese Gruppe für die erste Gruppe ausgewählt, da Minho geschwächt war und die Waffen ihnen trotz seiner Verletzung einen Sieg gegen mögliche Feinde ermöglichen würden. Keno würde das Pärchen als Anführer begleiten und ihren Plan in die Tat umsetzen. Minho und Chandjai schenkten sich einen erleichterten Blick. Mika hätte es nicht übers Herz gebracht, die zwei zu trennen. „Die zweite Gruppe sind Chanyeol, Jackson und Yai." Chanyeol seufzte. Er hatte wohl gehofft, mit seinem besten Freund Taeyang fliegen zu dürfen. Doch dieser war für eine andere Gruppe geplant. „Die restlichen fliegen zu viert. Also Mika, Taeyang, Yeonseok und ich." Kwanchai beendete die Gruppeneinteilung und schenkte seinen Zuhörern ein breites Lächeln. „Der erste Flug geht um dreizehn Uhr, dann geht es zwei Stunden später weiter. Der letzte Flug geht um neunzehn Uhr. Alles klar?", fragte Mika. Die restlichen Kämpfer nickten. „Na dann, packt eure Sachen." Sofort schwirrten die Kämpfer aus dem Wohnzimmer heraus und Mika stand vorsichtig auf. Ihr Oberschenkel schmerzte immer noch, doch sie biss sich auf die Zähne.

Eine warme Hand schlang sich um ihren Unterarm und stützte Mika. Als sie aufsah, blickte sie in Taeyangs besorgtes Gesicht. "Du bist noch nicht fit genug für den Einsatz."
Mika schnaubte verächtlich. "Aber du", gab sie zynisch wieder, ehe sie sich aus seinem Griff befreite. Sie konnte seine Verwirrtheit beinahe spüren. "Was ist los?", fragte Taeyang sie.
Er runzelte seine Stirn, und es sah so süß aus, dass Mika beinahe dahin schmolz. Aber Mika gab nicht nach. Es nervte sie, wie abweisend Taeyang gestern gewesen war. Es nervte sie, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Und irgendwann platzten diese Gefühle nunmal aus einem heraus, wenn man sie zu lange einhielt.
"Du hast seit Amerika massive Probleme mit deinem Ego, Taeyang. Wir haben da gestern noch drüber geredet. Aber ich kann nichts dafür - niemand kann etwas dafür. Es ist nicht schlimm, dass du nicht alle von uns beschützen konntest. Es ist nicht schlimm, dass du deine beiden Aufgaben nicht gewinnen konntest. Es ist nicht schlimm, dass du nicht so stark wie Minho oder so klug wie Chandjai bist. Du bist so wie du bist, und das ist gut so. Aber in einem musst du dich verändern: wende dich nicht von denen Personen ab, die dir etwas bedeuteten und die dich so akzeptieren, wie du bist. Ich, der größte Feind der Liebe, habe mich trotz alle dem in dich verliebt, und jetzt wendest du dich mal ab und schenkst mir dann wieder deine Beachtung. Das verletzt mich. Also rede erst wieder mit mir, wenn du weißt was du willst."

Die Anführerin holte tief Luft am Ende ihrer Predigt, und es war ihr egal, ob sie ihm gerade ihre Gefühle gestanden hatte oder nicht. Wenigstens wusste er jetzt Bescheid, und sie fühlte sich seltsam befreit. Taeyangs Blick huschte immer wieder über Mikas Gesicht, das mittlerweile wahrscheinlich die Farbe einer Tomate angenommen hatte. Eine Zeit lang passierte nicht. Mika hatte das Bedürfnis, sich einfach an ihm vorbeizudrücken und zu gehen, aber Taeyangs Perplexität lies sie verharren.
"Möchtest du noch etwas sagen, oder...?", begann Mika ihre Frage, doch sie wurde von Taeyangs Lippen auf ihren unterbrochen.
Automatisch begannen sich ihre Augen zu schließen und ihr Herz wie wild zu klopfen. Ihr Gehirn war wie leergefegt und jeder kleinste Funken Wut auf ihren Gegenüber verflog mit den Schmetterlingen in ihrem Bauch.
Ein lautsches Klatschen ertönte. Dadurch, dass Mika sich so in Rage geschafft hatte, hatte sie nicht bemerkt, dass Chanyeol und Kwanchai sich immer noch in dem Raum befanden.
Mika beendete ihren Kuss mit Taeyang und drückte ihn vorsichtig so von sich weg, dass sie ihm immer noch nahe war. Unter ihren blassen Fingern spürte sie sein Herz klopfen. Eine winzige Sekunde verlor sie sich erneut in seinen karamellfarbenen Augen, ehe Kwanchai zu sprechen begann. "Das wurde aber auch mal Zeit." "Ja, ich konnte Taes Gejammere wirklich nicht mehr aushalten.", ließ Chanyeol verlauten. Mika begann zu lächeln, und Taeyang tat es ihr gleich.

"Heißt das jetzt, dass wir nach diesem beschissenen Einsatz in Frieden zusammen leben werden?", fragte Mika. Hastig nickte Taeyang und zog Mika zu einer Umarmung bei sich in die Arme. Die zwei genossen ihre Zweisamkeit, ehe Kwanchai sie daran erinnerte, dass sie ihre Koffer packen müssten.
Mika verdrehte die Augen, aber er hatte nunmal Recht. Nachdem sie alles gepackt hatte, verabschiedete sie sich bereits von der ersten Gruppe. Chandjai war sehr aufgeregt, und Minho versuchte sie immer wieder zu beruhigen. Als die zweite Gruppe ebenfalls abgereist war, wurde es still in dem Apartment.
Die restliche Gruppe hatte sich im Wohnzimmer versammelte und wartete darauf, dass Keno Bescheid gab, ob Gruppe 1 sicher gelandet war.

Mika und Taeyang hatten gemeinsam auf der Couch Platz genommen, und Mika lag in seinen Armen. Immer noch klopfte ihr Herz bei der winzigsten Berührung, aber sie war unendlich glücklich. Yeonseok hatte den Stuhl in Beschlag genommen und las wie immer in einem Buch. "Ich habe in zwei Wochen Prüfungen, und ihr plant einen Angriff auf die Yakuza. Wie soll ich euch helfen? Soll ich sie vielleicht mit einem dieser Bücher erschlagen?", beschwerte er sich immer und immer wieder spielerisch. Kwanchai schritt nervös auf und ab. Mika hatte ihm die Leitung des Auftrags überlassen, sie war viel zu erschöpft dafür. Endlich durchschnitt das Klingeln des Telefons die Stille. Sofort hob Kai das Handy an sein Ohr. Erleichterung machte sich nach einigen Wortwechseln auf seinem Gesicht breit und er hob den Daumen.
Dann wechselte sein Blick ins Staunen.
Abwartend sah Mika ihn an. Als er auflegte, begann er zu lächeln.

"Unsere Unterstützung ist auch schon da. Fünfzig Mann von der amerikanischen Mafia, dreißig der italienischen, ein paar koreanische Straßengangs, mehrere Mafiosi aus Europa. Und das waren noch nicht alle."

Mika begann erneut zu lächeln. Heute war ihr Glückstag. Sie musste nur noch hoffen, dass diese Glückssträhne weiterhin anhielt.

in my bloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt