Prolog
,,Tief durchatmen, Shay, Du schaffst das", sprach ich mir selbst etwas Mut zu.
Mit langsamen Schritten machte ich mich auf den Weg zu Noah Parker, der in einer dunklen Seitengasse stand und rauchte. Er war an unserer Schule bekannt für seine kriminellen Machenschaften. Jeder hatte Angst vor ihm. Nur ich nicht. Ich hatte Angst vor niemandem. Das war manchmal ziemlich dumm. Zum Beispiel jetzt.
,,Hey, Noah", grinste ich ihn schelmisch an.
Er sah auf, musterte mich. ,,Was willst du, Kleine?"
Es war klar, dass er meinen Namen nicht kannte. Doch er würde ihn lernen und nie wieder vergessen.
,,Ich bin Shay, wir gehen zusammen auf eine Schule. Deine Beschäftigung gestern sah wirklich sehr interessant aus, weißt du." Mein Grinsen wurde breiter, während er mich erstaunt betrachtete. Ich hatte ihn beim Dealen erwischt.
,,Wenn du nicht willst, dass die Bullen davon erfahren," fing ich an, ,,solltest du mir 500 Dollar geben. Es spricht sich so herum, dass du viel Kohle hast. Was sind da schon 500 Mücken, nicht wahr?"
Noah packte meinen Hals. ,,Denkst du ich schlage keine kleinen Mädchen?", fauchte er. Ich würgte leicht, da ich nicht mehr viel Luft bekam. Angst machte sich in mir breit. So hatte ich mir diese Erpressung nicht vorgestellt. Warum hatte er keine Angst, dass ich ihn verpfiff?
,,W-wenn du mir wehtust, w-werde ich z-zur Polizei gehen", brachte ich heraus. Noahs Griff um meinen Hals wurde fester. Ich begann zu zappeln, nun bekam ich gar keine Luft mehr. ,,N-noah, Luft!", krächzte ich flehend. Das Geld war mir nun scheißegal, ich wollte nur, dass er mir nichts tat.
,,Du weißt gar nicht in was du hier 'reingeraten bist, meine süße kleine Shay." Noah grinste mich an, während sich seine freie Hand auf meinen Hintern legte. Er ließ meinen Hals los. Endlich. Ich japste hektisch nach Luft.
Noah nahm meine Handgelenke und pinnte sie an die Wand hinter mir, drückte meinen Körper dagegen.
,,Lass mich los!", fauchte ich ihm entgegen.
,,Du bist mutig", stellte Noah grinsend fest und verstärkte seinen Griff, ,,Das ist wahnsinnig dumm." Im nächsten Moment spürte ich ein schmerzhaftes Ziehen auf meiner linken Wange und fiel zu Boden.
Er hatte mich geschlagen!
Mein Blick verschwamm wegen eines dicken Tränenschleiers. Was würde er jetzt mit mir machen?
Eine Hand zog mich an den Haaren nach oben.
,,Nicht weinen, Baby! Wir haben doch gerade erst angefangen", lachte Noah dreckig. Der nächste Schlag traf mich in den Bauch. Ich würgte. Doch dieser Mistkerl ließ mir keine Verschnaufpause. Er schlug mir mit der Faust ins Gesicht. Meine Nase begann zu bluten und ich kreischte auf.
,,Bitte, hör auf!"
Doch Noah dachte nicht mal daran. Sein Knie traf meinen Bauch. Ich hatte das Gefühl, meine Eingeweide würden aus mir heraus kommen, als ich Blut spuckte.
DU LIEST GERADE
Sweet Little Shay
Teen Fiction"Schnell flitzte ich in das Zimmer, aus dem ich gekommen war. Dort stand er schon, angelehnt an die Heizung, den Blick nach draußen. Man hatte hier eine wunderschöne Aussicht auf den Strand. Generell war das Haus gut gelegen, schön eingerichtet und...