Kapitel 6.

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Wir üben noch ungefähr eine halbe Stunde, mit dem Beutel, da das meinem Hund sehr viel Spaß macht, dann nimmt Patrick mir den Futterbeutel ab, holt ein paar Leckerlis raus und sofort ist der kleine schwarze Kerl nur noch auf ihn konzentriert. Ich bin vergessen. "Toll, jetzt hast du noch einen neuen Fan. " Patrick lacht über mein Gemaule und gibt mir die Breakis. "Dann probiere du es mal. " Ich stelle mich vor Paddy und sage bestimmt:"Paddy, Sitz! " Natürlich keine Reaktion. Der unverschämte Hund steht wedelnd vor mir, als könne er kein Wässerchen trüben. "Paddy? Sitz! ", wiederhole ich, als ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel vernehme.

"Patrick, dein Ernst?!" Er hat sich im Schneidersitz auf den Hallenboden gleiten lassen und zwinkert mir übermütig zu. "Wieso? Ich bin doch ganz brav und mache Sitz. So wolltest du es doch. " Ich starre ihn ein paar Sekunden sprachlos an, dann schimpfe ich lachend:"Steh gefälligst wieder auf! Oder warte" Ich stelle mich vor ihn, hole einen Keks aus meiner Jackentasche und sage mit erhobenen Zeigefinger:"Paddy, Platz! " Und was macht der verrückte Kerl? Er legt sich breit grinsend auf den kalten Boden, was ich mit kichern quittiere. "Ganz brav! Siehst du, du dämliches Vieh? Sogar der menschliche Paddy macht das auf Kommando! " Dann zerbreche ich den Keks in drei Teile und sage zu ihm:"Mund auf! " Er gehorcht lachend und ich lasse den Keks nach einander in seinem Mund verschwinden. Als er fertig gekaut hat, steht er wieder auf und klopft sich die Hose ab. "So, Spaß beiseite. Ich zeige dir mal, wie man das richtig macht. " Ich hebe geschlagen, die Schultern und er zeigt mir, wie man das richtig macht. Prompt macht mein Hund brav Sitz und mir fällt die Kinnlade herunter. "Wie...was zum? Wie hast du das geschafft? " Paddy lacht, belohnt den schwarzen Kerl und erklärt mir alles noch einmal. Da kriegt mich der Kämpfergeist und ich mache das ihm alles nach.

   "Hurra! "

Überschwänglich lobe ich den kleinen Labrador und grinse Paddy dann dankbar an. "Danke danke danke! " Der winkt ab und sagt:"Aber das ist nicht mit einem Mal getan! Wir werden uns jetzt drei mal in der Woche hier treffen und üben. Es gibt noch viel, was er Luna abschauen kann und was ihr beiden lernen könnt. " Ich nicke eifrig und grinse dann:"Du kannst nicht nur singen, du kannst auch Hundetrainer werden. " Ganz ernst schaut er mich an und dreht sich dann um. "Luna! " die kommt angezischt und keine drei Sekunden später sind die beiden verschwunden. Ob ich was falsches gesagt habe? Fieberhaft gehe ich das ebengesagte noch ein einmal durch, finde aber nichts, was ihn hätte beleidigen können. "Naja, Paddy, komm." Kopfschüttelnd mache ich ihn an die Leine und verlasse ebenfalls die Halle.

*******

Das Weihnachtsfest verlief ruhig und in der Zeit trainierten wir auch nicht. Aber jetzt War Januar und ich bin wieder mit ihm verabredet.

"Hallo! " Paddy stürmt quietschend zu seiner Hundefreundin und wir Menschen begrüßen uns mit Handschlag. Ich strahle ihn an, aber Patrick weicht meinem fröhlichen Blick aus und geht vorweg. Was hat er denn nur? Ich muss fast rennen, um mit ihm Schritt zu halten, in der halle zieht er sich wortlos die Jacke aus und geht auf das Gelände.
Während des Trainings ist er sehr kurz und angebunden und sagt nur das nötigste. Ich beobachte ihn unauffällig und erkenne einen verbitterten Zug um seinen Mund.  

"Jetzt reichts! "

Die beiden Paddy's heben die Köpfe und schauen mich fragend an. Ich stapfe auf Patrick zu und frage:"Was ist denn los mit dir? Was habe ich denn letztens falsch gemacht? Ich bin mir keiner Schuld bewusst, also erkläre endlich! " Er hebt überrascht die Augenbrauen, dann kommt er hastig auf mich zu und sagt:"Ach Gott, entschuldige! Das ich so schlecht gelaunt bin, hat überhaupt nichts mit dir zu tun! Ich habe Stress mit den ganzen Konzerten. Bitte denke nicht, dass ich sauer auf dich bin. "

Ein Ziemlich Berühmter "Hundetrainer" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt