Ein Ziemlich Berühmter "Hundetrainer"

Kapitel 7.

Im Moment übe ich mit Paddy alleine, da der menschliche Paddy auf Tour ist. Auf ein Konzert wollte ich erst gehen, aber dann habe ich gemerkt, dass er gar nicht in die Nähe kommt. Heute allerdings hat er seine "Holidays" und ist wieder in  Bayern.

"Paddy, Sitz"

Brav macht der mittlerweile fast ausgewachsene Hund Sitz und ich stelle sein Futter vor ihn. "Nimm" Er stürzt sich darauf und in ein paar Sekunden ist alles blitzblank geschleckt. Kopfschüttelnd beobachte ich ihn und frage mich, wie man so überhaupt was schmecken kann.

Das schrille Bimmeln meiner Tür lässt mich hochfahren und lachend öffne ich. "Hallo Herr Kelly! Wie geht es Ihnen? " Paddy lacht und mein Hund springt wedelnd an ihm hoch. Er zieht sich schnell die Jacke aus und wir nehmen im Wohnzimmer Platz, als er auch schon zögerlich zu sprechen beginnt. "Leslie, ich habe mal eine Frage. Ich muss ja in drei Tagen wieder los und jetzt muss Joelle ebenfalls weg. Deswegen wollte ich fragen, ob du vielleicht unser Haus sauber halten könntest. "

Nach einigem Hin und Her stimme ich zu, lehne aber jeden bezahlungsvorschlag ab. "Ich hab dich ja auch nicht bezahlt, als du mit mir zusammen den Hund trainiert hast, also kann ich mich ja nur revanchieren. Und das ohne Bezahlung! " Paddy seufzt nickt dann aber langsam und nach ein paar Minuten Smalltalk verabschiedet er sich auch wieder und macht sich nach Hause.

*

So kommt es, dass ich wenn beide weg sind, ich das Haus und Luna versorge. Meine Tierarztpraxis habe ich auch wieder geöffnet und Paddy kommt mit. Er hat sein Körbchen in einer ruhigen Ecke und benimmt sich wirklich vorzüglich. Im Allgemeinen ist alles viel einfacher und macht mehr Spaß. Ein paar Mal kommt Patrick mit Joelle vorbei, manchmal wegen dem Hund, manchmal auch einfach nur so. Ich genieße das Arbeiten sehr und auch die stressige Sommerferienzeit und die Weihnachtszeit bekomme ich Viel besser hin. Ich bin dem Mann so dankbar, dass er mir geholfen hat und mich vor einer Katastrophe bewahrt hat.

*

"Ist ja schon gut, wir gehen ja! "
Leicht angenervt, stehe ich auf und suche Paddy's Leine. Das Dieser Hund keine fünf Minuten warten kann! Als ich endlich fündig werde, leine ich ihn an und verlasse langsam die Praxis. Wie immer zerrt mich Paddy direkt nach Hause, lässt mich gerade mal mein zeug hinstellen und jault los, wenn ich nicht sofort wieder bereit bin um mit ihm in den heiß geliebten Wald zu gehen. Wahrscheinlich hofft er seine große Liebe Luna zu treffen. Am Waldrand mache ich ihn los und schon ist er weg. Zum Glück hört er jetzt auf mein pfeifen und so kann ich ziemlich entspannt laufen, bis ich plötzlich wie angewurzelt stehen bleibe.

"Luna! Luna where are you? "

Nanu? Das ist doch Patricks Stimme? Dann ein langer Pfiff. Und dann: "Luna? Ach ne, du bist es nur Paddy. Dann ist doch bestimmt auch dein Frauchen hier, ne? "
Ich lache leise und laufe auf die Stimme zu. Als er mich hört, fährt er herum und sieht dann fast enttäuscht aus. "Nanana, etwas mehr Freude bitte! "
Doch ihm scheint nicht zum lachen zumute. Im Gegenteil! Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck kommt er auf mich zu und fragt eindringlich:"Ist dir auf dem Weg Luna entgegen gekommen? "

Ich verneine.

"Warum? Was ist denn los? "

Er hebt verzweifelt die Arme und jammert:"Sie kommt nicht auf meine Rufe und Pfiffe. Ich suche sie schon seit mindestens einer halben Stunde. Ihr muss was passiert sein!"
Oje, die arme! Ich schaue mich ratlos um und springe fast in die Luft als er wieder gellend pfeift. Der einzige der angesprungen kommt, ist Paddy. Brav setzt er sich vor ihn und schaut ihn erwartungsvoll an. Hilflos streicht Patrick ihm über den Kopf, bis er anscheinend einen Einfall hat.

"Darf Paddy mir beim suchen helfen? ", fragt er hoffnungsvoll und strahlt, als ich nicke.
"Klar warum nicht? Und ich helfe selbstverständlich auch! " Voller Elan holt Paddy die Leine von Luna und hält sie meinem Hund vor die Schnauze.

"Riech! "

Konzentriert schnuppert Paddy und auf Patricks:"Und such! " rennt er laut stark schnüffelnd in eine Richtung. Begeistert folgen wir ihm, aber er ist zu schnell und schon außer Sichtweite. Paddy zuckt die Schultern. "Er wird bellen, wenn er sie findet. Wenn! "
"Bestimmt. ", ist meine Antwort, als es laut hupt und dann knallt.