Nur noch drei Wochen

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Shannon POV

Bitte was? Was jubelten die denn alle? Geht's noch? Ich sah Jared böse an, doch der zuckte nur mit den Schultern und flüsterte: "Was hätte ich denn tun sollen? Los, gratulier ihnen wenigstens."

"Ich mach gar nichts. Lass uns hier weiter machen. Das ist unser Konzert und nicht deren bescheuerte Hochzeitsscheiße." herrschte ich ihn an. Jay nickte nur und ging zu Lilly und Sam um ihnen zu gratulieren. Ich stapfte zurück zu meinen Drums und schlug den Takt des nächsten Songs an. Jared reagierte sofort und schnappte sich das Mikro. Lilly und Sam gingen Hand in Hand wieder nach hinten und stellten sich in meine Nähe. Im Augenwinkel sah ich immer wieder, wie Sam sie küsste. Lilly hatte ihre Arme um ihn geschlungen und es hatte den Anschein, dass er sie am liebsten gleich hier flachlegen wollte. Nachdem Jared den Song beendet hatte und begann Faxen mit der Menge zu machen, drehte ich mich um. Mir reichte es. 

"Könnt ihr das woanders machen? Das nervt verdammt nochmal." blaffte ich die beiden an. Sam grinste nur schief, doch Lilly kannte mich. Sie merkte, dass ich geladen war. Sie nickte nur und zog Sam mit sich. Mit mir konnte man in solchen Situationen nicht reden. Insgeheim tat es mir leid, dass ich beide so angeblafft hatte, doch ich konnte das nicht mehr sehen und ich musste mich konzentrieren. Als die beiden weg waren, atmete ich einmal tief durch und richtete meine Gedanken wieder auf meine Drums und auf Jared.
Eine Stunde später, nach der letzten Zugabe, gingen wir erschöpft hinter die Bühne. Von Lilly und Sam war nichts zu sehen. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wo sie waren und was sie vor allem taten. 

"Wie konntest du so was zulassen? Merkst du nicht, dass Sam ein kompletter Idiot ist und Lilly zu einem komplett anderen Mensch macht? Wenn sie den heiratet, dann sehen wir sie nie wieder. Der kettet sie zwischen Küche und Schlafzimmer an und dann darf sie nie wieder was." schrie ich meinen Bruder an. Ich war so sauer. Hätte ich es verhindern können? Vielleicht konnte ich es, indem ich Sam steckte, dass Lilly mit mir im Bett bzw. Fahrstuhl gelandet ist. 
Aber konnte ich ihr das antun? Ich wusste nicht mehr ein noch aus. Wenn sie ihn heiratete, dann würde sie nach Texas ziehen. Texas? Schlimmer gehts doch schon fast gar nicht mehr. 

"Was hätte ich denn machen sollen? War doch total süß. Ja, ich kann Sam auch nicht leiden, aber du dramatisierst das alles. Entweder du hast den Arsch in der Hose und sagst Lilly, dass du in sie verliebt bist, oder du lässt sie Sam heiraten." schrie Jared mich ebenfalls an und trat mit dem Fuß gegen einen Mülleimer der scheppernd in die Ecke flog. 

"ICH BIN NICHT IN LILLY VERLIEBT!" Mit diesem Worten stapfte ich nach draußen und verschanzte mich im Bus. Dort schmiss ich mich in meine Koje und zog mir die Decke über den Kopf. Der Tag war definitiv gelaufen. 

Lilly POV

Glücklich lag ich ins Sams Armen und schaute mir den neuen Ring an meinem Finger an. Wir würden nun also heiraten. Ich hatte lang überlegt und all die Geschehnisse mit Shannon machten das nicht einfacher. Aber ich hatte beschlossen dies hinter mir zu lassen und nach vorn in die Zukunft zu blicken. Und diese Zukunft hieß Sam. 

"Du bist echt verrückt. Vor all den Leuten." murmelte ich und küsste Sam sanft auf die Wange. 

"Es soll jeder wissen, dass ich dich liebe und heiraten will. Besonders deine Jungs."

"Du bist eifersüchtig. Dazu hast du gar keinen Grund." Ich log und das ganz bewusst. Aber so wie ich Sam einschätzte war es besser, wenn ich den Mund hielt und ihm nicht erzählte, dass Shannon und ich miteinander geschlafen hatten. Zwar meldete sich immer wieder mein schlechtes Gewissen, aber es war einfach besser so. 

"Nein, bin ich nicht. Das ist totaler Quatsch." versuchte er mich zu beruhigen. Mehr würde ich nicht aus ihm rausbekommen. Sam blockte schon von Beginn an ab, wenn es um Shannon und Jared ging. 
"Meinst du, wir können in drei Wochen heiraten? Auf der Ranch. Wir könnten hier dein Kleid kaufen und der Rest ist schnell gemacht." Sam hatte sich aufgesetzt und redete begeistert mit Händen und Füßen. Lächelnd sah ich ihn an und schüttelte mit dem Kopf. 

More than just friends... Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt