Zwei

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ʟ s s ɪ
ʜᴀᴛʜᴀᴡᴀʏ

Genau in diesem Moment der Stille öffnete sich die Tür von Raum 83 quietschend und der gesamte Kurs blickte zu der Person, die soeben lässig eintrat und sich durch die Haare fuhr.

Genervt lehnte ich meine linke Wange gegen meine linke Faust, die ich geballt hatte und ignorierte die intensiven Blicke von Jessica, die mich dennoch mehr als gewollt einschüchterten.
Ich hasste mich selbst dafür, Angst vor ihr zu haben.

»Oh, wie schön, dass Sie uns auch endlich mit Ihrer Anwesenheit beehren, Mr Black«, sagte Mrs. Smith - deren Name hinter ihr an der Tafel stand - nicht gerade glücklich und schnaubte, während sie ihn von oben bis unten missbilligend musterte.

Bryan lächelte entspannt, was ich persönlich als sehr dreist empfand und meine Augen schnell von ihm löste.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf die ältere Dame am Pult und sah diese aufmerksam an.

»Ich war auf der Toilette, dieses menschliche Bedürfnis können Sie mir doch schlecht ausschlagen, oder?«, gab er selbstbewusst von sich.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sich auf den freien Platz neben Jessica niederließ.

Da saßen sie nun, alle in voller Pracht.
Jessica, die Anführerin.
Jayden, ihre stärkste Waffe gegen mich.
Bryan, der loyale beste Freund von Jayden.
Und die beiden Mädchen: Clarissa und Victoria. Jessica's Cheerleader-Freundinnen, die gehässiger nicht sein könnten.

Jessica's Hand legte sich unter dem Tisch auf Jayden's Oberschenkel. Natürlich ergriff er ihre Hand, denn im Gegensatz zu Jessica, waren seine Gefühle echt und ohne Hintergedanken.

Jayden Spencer liebte Jessica.
Jessica hingegen...für sie war das alles ein Spiel. Eines, in dem sie immer wieder bewies, wie gut sie es beherrschte.

Sie wusste, dass ich Jayden toll fand, bevor das alles damals passiert war und sie nutzte ihn wahrscheinlich schamlos aus, um mir deutlich zu machen, welch eine Macht sie besaß.

Vielleicht aber empfand sie für Jayden wirklich mehr, als ich es mir je ausmalen könnte.

Da sprach wohl oder übel der Neid aus mir. Großer Neid und brennende Eifersucht, die ich noch immer lernen musste, zu zügeln. Größtenteils.

»Na gut, fahren wir fort. Mein Name ist Mrs. Smith, für unsere Neulinge im Kurs. Wir beginnen mit einem kurzen Test, der mir zeigt, wer auf welchem Stand ist. Denkt dran - das ist das Senioryear. Ihr müsst abliefern, sonst werden die Collegebewerbungen ganz mies für euch ausfallen«, erklärte die Lehrkraft und schlenderte währenddessen durch die Reihen, um die Testbögen auszuteilen.

»Ihr habt euch für das Pflichtfach Naturwissenschaften entschieden. Für den Test bekommt ihr 45 Minuten Zeit, die anderen 45 Minuten werdet ihr still damit verbringen, einige Aufgaben mit eurem Sitznachbarn zu lösen. Während ihr das tut, werde ich mir die Tests ansehen«, erklärte Mrs. Smith und eine Ruhe breitete sich in mir aus, die mir vertraut war.

Naturwissenschaften lagen mir. Ich hatte keine Angst vor diesem Test, nur Mathematik machte mich fertig.

Als das Blatt vor mir lag und Mrs. Smith kurze Zeit später den Startschuss gab, waren die drei Seiten innerhalb kürzester Zeit gefüllt.

Irritiert sah ich mich in dem Kursraum um. Alle starrten noch immer konzentriert auf ihre Blätter, machten Notizen darauf.
Mein Blick glitt zur Uhr, die munter vor sich hin tickte.

Ich hatte 20 Minuten gebraucht. Unruhig wippte ich auf meinem Stuhl auf und ab, überlegte, ob ich meinen Test vorbringen, oder lieber abwarten sollte.

Fünf Minuten später fiel meine Entscheidung. Ich gab den Test ab und kassierte einen überraschten Blick von Mrs. Smith, die zu mir flüsterte: »Fang mit den Partneraufgaben schonmal allein an. Oder such dir eine leise Beschäftigung«

I'm not perfectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt