Zurück Auf Tibaa II

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Halos machte die Augen auf. Eine mühsame und anstrengende Arbeit. Schließlich hatte er es geschafft. Er lag in einem Bett. In einem Bett des Lazaretts auf Tibaa II. Der Raum an sich war einfach eingerichtet, nur das Bett und ein Beistelltisch standen darin. Der Versuch aufzustehen, erwies sich als äusserst schwierig, doch schließlich hatte er es geschafft. Er trug seine Kleidung und seine Ausrüstung lag auf dem Tisch. Plötzlich ging die Tür zischend auf und eine Gestalt stürzte herein, die Halos als Admiral Neco identifizierte.
"Halos! Ich muss mit ihnen reden."
"Was ist los? Wie bin ich hierher gekommen?"
Sie nickte und hob abwehrend die Hände.
"Ich verstehe es, dass sie Fragen haben. Lassen Sie es mich in aller Ruhe erklären.
Sie wurden ohnmächtig, kurz bevor Sie die Koordinaten eingeben konnten. Wir haben unsere Jäger verloren und plötzlich tauchte ein Supersternzerstörer aus dem Nichts auf. Resonas hat uns zurück gebracht."
Neco ging auf und ab und wirkte sehr betroffen.
"Dass Sie ohnmächtig werden hatte ich nicht beabsichtigt. Es tut mir leid, mir war zwar bewusst, dass sie darauf reagieren würden, aber nicht so heftig."
Halos kratzte sich am Hinterkopf.
"Ich werde diese Schlacht nie vergessen. Ich hoffe, das wissen Sie jetzt."
Die junge Frau nickte, und als Halos bereits gehen wollte, sagte sie noch etwas, dass ihn unter Schock setzte.
"Halos, ich habe die unglückliche Aufgabe, ihnen mitzuteilen, dass der Rat Sie für psychisch labil hält. Infolgedessen sind Sie von ihrem Dienst suspendiert. Für einen unbestimmten Zeitraum."

Die mächtigen Sternzerstörer des Imperiums erschienen am Himmel. Noch ganz fern, kaum zu erkennen. Ein kleines Mädchen war die erste, die die Schiffe entdeckte. Dessen angsterfüllte Schreie alarmierten die ganze Stadt. Das Imperium war auf Anor eingetroffen, ein Planet, der sich lange der Kontrolle des Imperiums entzogen hatte. Doch jetzt war es mit der Freiheit zu Ende. Nach einer wochenlangen Isolation vom Rest der Galaxis starteten die Imperialen eine Invasion des Planeten. Binnen weniger Tage musste nur noch die Hauptstadt eingenommen werden.
Doch niemand wollte es den imperialen Besatzern leicht machen.
Die letzten Verteidigungssysteme wurden aktiviert. Kanonen wurden hochgefahren, Schilde und Barrieren aktiviert, Waffen an die Bevölkerung verteilt und Jäger startklar gemacht. Inmitten des Chaos der Vorbereitung auf die bevorstehende Schlacht befand sich Garo Laska, ein Mensch und für heute Kommandant einer Einheit des Widerstandskommandos. Er befand sich noch in der Zentrale des Widerstands, dem höchsten Wolkenkratzer der Stadt. Fast die ganze Stadt bestand aus solchen Gebäuden, doch die Zentrale war einmal das Rathaus und befand sich in der Mitte der Stadt, was ein Symbol für Stolz und Macht sein sollte.
Gerade unterhielt sich Garo mit einigen anderen Kommandanten.
"... ungeheuerlich! Nicht einmal der Angriff mit Biowaffen hat uns so vernichtend geschlagen wie dieser hier! Was sollen wir jetzt tun?"
"Wir müssen erst wissen, wie lange wir uns halten können. Wir werden das Imperium nicht ewig aufhalten können, aber je mehr Zeit wir in die Hände gespielt bekommen, desto größer sind unsere Chancen auf rechtzeitige Hilfe von Außen", antwortete Garo auf die Frage des gebürtigen Eriaduners.
"Kommoffizier!", rief er sofort darauf zum für Kommunikation zuständigen Mann. "Senden Sie unseren Hilferuf an jeden, den Sie erreichen können. Vielleicht dringt er bis zur Rebellenallianz durch!"
"Zu Befehl, Sir!", rief dieser.
"Möge die Macht uns in dieser dunklen Stunde beistehen."

Kommandant Garo Laska spähte mit einem Feldstecher in die Ferne. Die weite, flache und grüne Ebene ohne jegliches Strauch- oder Baumwerk bot eine gute Aussicht auf den Feind und hob zudem die runde und kilometerhohe Stadt hervor.
Man legte auf Anor viel Wert auf Einfachheit. Die Wolkenkratzer waren ohne jegliche Verzierung und wie Säulen, die in den Himmel ragten, je weiter in Richtung Stadtzentrum, desto höher waren diese Gebäude. In dem etwa zwei Kilometer hohen Schutzwall (eigentlich errichtet, um die Bewohner vor den heftigen Stürmen zu schützen) wurden versteckte Waffen eingebaut, unter anderem Mörser, während sich hinter der Mauer etwa ein Dutzend Langstreckenkanonen befand, welche der Abwehr von Zerstörern dienten.
Eine Schlacht aus einer längst vergangenen Zeit hatte das Volk vorsichtig gemacht, was im Laufe der jahrtausende zu mehr und mehr Rüstaufträgen geführt hatte.
Jetzt hing es von den letzten Bewohnern ab, ob die Kultur der Menschen von Anor weiter existieren durfte oder mit der totalen Übernahme durch das Imperiums enden würde.
"Kommandant, die Zerstörer haben halt gemacht. Unsere Kanonen sind selbst für ihre Schiffe zu stark. Wir bitten um Anweisungen."
Garo wandte seinen Blick nicht vom Feind ab.
"Es sind vier Zerstörer. Ich glaube, gegen so viele können wir uns so lange wie nötig behaupten, zumindest, bis Hilfe eintrifft."
Plötzlich begann die Sirene zu heulen, ein immer lauter werdendes kreischen.
"Sir! Ein Supersternzerstörer ist soeben zu den Zerstörern gestoßen!"
Der Kommandant blieb ruhig.
"Das ist nur ein Schiff in Übergröße. Keine Gefahr für unsere Kanonen."
Der aufgeregte Leutnant sah ihn fassungslos an.
"Wie können Sie angesichts dieser Übermacht so ruhig bleiben? Der halbe Widerstand hatte auch schon so Panik!"
"Es ist eine Frage der Selbstbeherrschung, Leutnant Horis. Die Jäger sollen übrigens starten. Der Feind rückt mit TIE-Jägern an."

"General Jaemus, ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, die Jäger starten zu lassen! Wir wissen nicht, was für Verteidigungssysteme der Feind hat!"
General Jaemus, ein Mann um die sechzig mit grimmigen Gesichtsausdruck, sah aus der Frontscheibe der Brücke seines Supersternzerstörers, der Nemesis.
"Was mir Sorgen macht, ist der Wind. Die Stabilisatoren der Jäger könnten versagen."
Er sah noch einmal kurz hinaus und ging mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt hinaus. Seine Beinprothese klapperte und im weggehen gab er noch einen Befehl:
"TIE SK-1 starten lassen. Hauptziel sind die schweren Geschütze des Feindes. Verluste sind irrelevant für diese Mission."

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