6th

59 8 4
                                    

Jungkook P.o.v

Wieder saß ich da. Heulend. Zitternd. Blutend. Was hatte ich getan?! Warum tat ich es immer wieder?! Immer wieder und wieder?! Wird das jemals enden?! Ich schlug mich rechts und links, und riss mich zusammen.

Noch war meine Schicht nicht beendet. Die Übergabe fehlte noch, dann war ich frei. Ich ging in das Dienstzimmer, wo bereits alle auf mich warteten.
"Heutige Reflektion. Herr Jeon, sie haben das Wort."
"Heute, gab es keine Schwierigkeiten. Ich holte einen Häftling von der Krankenstation, welcher auch beim Essen noch einmal auffiel. Ansonsten nichts besonderes."
"Gut, sie können Schluss machen für heute."

Ich verneigte mich, und ging zum Spint um meine Utensilien wegzubringen. Als ich durch die Eingangshalle lief, fiel mir ein Zettel auf, welcher an einer Informationstafel hang. Es war eine Liste mit den Sträflingen, die verlegt werden würden. Auch Kim Tae-hyung war dabei. Ich wusste nicht ob ich mich freuen, oder trauern sollte. Jedoch entschied ich mich für das positivere. Wenn der weg ist, kann ich mich ganz auf mich selbst konzentrieren. Ich werde Jimin vergessen können, und versuchen neu anzufangen.

Ab diesem Zeitpunkt, versuchte ich mein Leben schlagartig zu ändern. Doch solange Kim Taehyung noch hier war, durfte ich mich nicht mehr verführen lassen.

Als ich Gedankenversunken endlich zu Hause ankam, zog ich mir eine Jeans und einen gemütlichen Hoodie an. Ich betrachtete mich im Spiegel, und bemerkte das es gar nicht mein Pullover war, welchen ich trug. Es war Jimin seiner.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern, das er ihn auf unserem ersten Date trug. Wir hatten uns über Instagram kennengelernt. Ein Kumpel von mir, welcher ebenfalls mit ihm befreundet war, gab mir seine Nummer. Wir schrieben eine Weile, doch eines Tages trafen wir uns dann.

Ich war wirklich nervös, doch als ich ihn dann sah war alles verflogen. Ich wusste, das er der Richtige für mich war. Ich genoss die Zeit mit ihm. Wir waren das perfekte Paar:

Überwältigten jedes Problem, und machten jeden Tag zu einem besonderen. So oft hatte er mir gesagt wie sehr er mich liebt. Nach einem Jahr Beziehung entwickelte Jimin einen Daddy Kink, was mir jedoch auch gefiel. Und dann, nach etwa zwei Jahren machte er ohne Begründung Schluss. Seitdem an verlief mein Leben Bergab. Ich ging kaum noch in die Schule, und brach diese schließlich ab. Ich begann erst zu trinken, und machte eine Therapie.

Als ich einigermaßen abgeschlossen hatte, sah ich Jimin eines Tages mit seinem Neuen, und alles kam wieder hoch, sodass ich anfing mich zu ritzen. Ich gab mir die Schuld, das er mich verlassen hatte. Ich war nicht gut genug für ihn. Ich hatte alles falsch gemacht. Es lag alles an mir. Und das, ging nun schon seid zwei Monaten so. Immerhin hatte er mir den Job bei dem Gefängnis organisiert, damit ich wenigstens nicht vom Staat abhängig war. Außerdem war es falsch von mir, mir bei dem Sex mit Kim Taehyung vorzustellen, es sei Jimin. Auch wenn er ein Mörder war, sollte man nicht leichtsinnig mit Gefühlen umgehen.

Eine ganze Weile dachte ich noch nach, bis ich mich um 22.00 Uhr ins Bett legte, um zu schlafen. Diese Nacht hatte ich gottseidank keinen Alptraum.

Am nächsten Tag

Ich wachte wie jeden Tag auf, und sprang direkt unter die Dusche. Schnell frühstückte ich,und machte mich auf den Weg zu meinem Arbeitsplatz. In der U-Bahn war es so voll wie immer, und die Leute die ich jeden Morgen sah,waren auch heute wieder da. Ich betrat das Gebäude, und die Nachtschicht kam mit entgegen. Ich wurde von einem Kollegen festgehalten, als ich gerade Block D bertreten wollte. Der eine meinte:

"Dieser Typ mit dem kaputten Arm aus Zelle 17 hatte den Wunsch,das du ihn heute zu der Krankenstation begleiten solltest. Sein Verband muss gewechselt werden. Ruhigen Dienst wünsch ich dir."
"Danke, dir schönen Feierabend."
Ich seufzte, und öffnete die schwere Stahltür.

Ich sagte den anderen Wärtern bescheid das ich da wäre, und ging zu Kim Taehyungs Zelle. Anscheinend schlief er, denn er reagierte nicht,als ich seinen Namen nannte. Sein Zellengenosse weckte ihn, und er schaute verschlafen zu mir auf. Er sah so süß und auch irgendwie heiß aus mit seinen zerstrubbelten Haaren, und seinen müden Augen.

Ich öffnete die Zelle, und bat ihn rauszukommen. Ohne widerrede kam er auf mich zu, und trat einen Meter vor mich. Ich hielt ihn hinter seinem Rücken an dem nicht verletzten Arm fest. Ich drückte etwas zu fest an seinem Handgelenk, und er fragte nur:"Ey, warum heute so streng?",mit einem breiten Grinsen.

Daraufhin gab ich ihm einen Gehfehler, sodass er stolperte, und meinte:"Geh weiter."
Sein Grinsen verschwand, und wir verließen den Block.

"Was ist denn los mit dir? Schlecht geschlafen?",fragte er, und drehte sich während des Laufens zu mir um.
Ich ignorierte seine Fragen und lief einfach weiter, bis er versuchte mich zu küssen. Ich wich zurück und hielt ihm meine Hand vor den Mund. "Lass mich einfach in Ruhe. Das ist nicht richtig!",sagte ich und drehte ihn wieder um, sodass auch er wieder sah, wo er hinlief.

Bei der Krankenstation angekommen, ließ ich ihn mit einer Schwester allein. Ich musste nun so arschig zu ihm sein, nur so konnte ich mich bessern. Außerdem bin ich ihm keine Rechenschaft schuldig. Nach etwa 10 Minuten meinte die Schwester das ich ihn nun wieder zum Block mitnehmen könnte. Ich betrat also den Raum, in dem Kim Taehyung auf der Liege sitzend auf mich wartete.

"Hallöchen mein policemen.",er stand auf, und zog mich an der Hüfte zu sich. Ich drückte ihn weg, und schaute ihn ernst an. "Hör auf damit! Das geht nicht! Ich weiß gar nicht,was du von mir willst! Bin ich nur für deine befriedigung da, oder stehst du echt auf mich?! Also was mich betrifft, du bist vielleicht ganz gut aussehend, aber mehr ist nicht drin! Außerdem will ich das wir nur eine Wärter-Häftling-Beziehung haben,und nicht mehr!"

Kim Taehyung schaute traurig zu Boden. Er sah wirklich enttäuscht aus, aber was hatte er auch erwartet? Das konnte nicht funktionieren.
"Und ich wollte dir gerade sagen, das du in mir ein unbeschreibliches Gefühl entfesselst. Ich glaube, das einige Leute das Liebe nennen. Bring mich bitte zu meiner Zelle.",sagte er.

Locked || Taekook (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt