Kapitel 19

717 29 9
                                    

Paddy

Schweissgebadet wache ich auf. Zoé liegt in meinem Arm und schläft. Von draussen hört man nur einen leichten Wind um das Haus herum pfeiffen. Es scheint als hätte es aufgehört zu regnen. Ich streiche mir die Haare, die an meiner Stirn kleben, aus dem Gesicht und versuche mich zu beruhigen. Das war vielleicht ein schräger Traum. Zuerst musste ich mich übergeben und anschliessend hatte ich Durchfall. Ich muss lachen. Das wäre sehr peinlich, wenn das wirklich so passiert wäre. Draussen wird es schon langsam hell und ich kuschel mich wieder an Zoé. Sie im Arm zu halten ist unglaublich schön. Lange habe ich mich nicht mehr so geborgen und sicher gefühlt. Der gestrige Tag mit den Fans habe ich schon völlig verdrängt, es zählt nur die Zeit mit Zoé.


"Aufwachen Prinz Charming", flüstert Zoé in mein Ohr und streichelt mit ihren Fingern über meinen Arm. Ich drehe mich zu ihr um und ziehe sie in meine Arme. "Na, gut geschlafen?", fragt sie fröhlich. Von meinem Alptraum werde ich ihr nichts erzählen. "Wie könnte ich neben dir nicht gut schlafen?", gebe ich zurück und küsse sie auf die Stirn.


Nachdem wir noch ein paar Minuten gekuschelt haben beginnt mein Bauch zu knurren. "Oh da hat wohl jemand Hunge?" Zoé setzt sich auf und sagt: "Warte ich schaue nach, ob es hier etwas Essbares zum Frühstück hat. Es kommt mir so vor, als riecht es nach frischen Brötchen." Sie steht auf und huscht aus dem Zimmer. Erst jetzt fällt auch mir der Duft von frischen Brötchen auf.


Zoé

Während ich in das Wohn-/Esszimmer laufe, schnappe ich mir ein paar meiner Klamotten, die auf dem Boden liegen. Tatsächlich! Auf dem Küchentisch steht ein grosser Korb mit allerlei Leckereien darin und sogar eine Thermoskanne mit frischem Kaffee. Erst jetzt wird mir bewusst, dass wir seit Stunden nichts mehr gegessen haben. Die Besitzerin dieses Hauses ist ein wahrer Engel.


Während ich die ganzen Dinge aus dem Korb auf den Esstisch packe - Marmelade, Butter, Honig, Joghurt, Müsli, Milch, O-Saft, gekochte Eier, frische Erdbeeren, Käse und Wurst - kommt Paddy aus dem Schlafzimmer. Obwohl er aussieht wie ein begossener Pudel, der die ganze Nacht im Regen im Wald herumgeirrt ist, finde ich ihn wahnsinnig attraktiv. "Warum schaust mich so an?", fragt er und schnappt sich eine Erdbeere vom Tisch. "Dein Shirt ist verkehrt herum", antworte ich grinsend. Er blickt an sich herab und streicht mit seinen Händen über das Shirt. "Hä, das ist doch richtig rum." Er blickt mich ungläubig an. "April, April", rufe ich laut und fange an zu lachen. "Aber es ist doch gar nicht April?", meint Paddy noch immer leicht irritiert. "Mir war grad danach, sorry." "Und weisst du wonach mir gerade ist?", sagt Paddy und kommt auf mich zu. Er legt seine Hände an meine Hüfte und zieht mich zu sich. Mit seiner Nase stubbst er gegen meine. "Wonach ist dir denn?", möchte ich wissen. Mit seiner Hand greift er sich die Tüte neben meiner Hüfte, in der die frischen Brötchen sind. "Nach Frühstück", sagt er grinsend und lässt mich los. "Touché", gebe ich zurück und wir setzen uns an den Tisch.


Das Frühstück schmeckt herrlich und ehe ich mich versehe, haben wir fast alles aufgegessen. "Kann ich die letzte Erdbeere noch haben?" Bevor Paddy sie nehmen kann, schnappe ich sie ihm weg. "Nur wenn ich einen Kuss bekomme." "Na dann eben nicht", antwortet er ruhig und nimmt einen Schluck von seinem Kaffee. Ich mache einen Schmollmund. Er legt seinen Kopf schief und sagt: "Na gut, weil du es bist." Er steht auf und hält mir seine Hand hin. Ich lege meine Hand in seine und lasse mich auf die Füsse ziehen. Wieder legt er seine Hände an meine Hüfte und zieht mich zu sich, ich halte ihm die Erdbeere vors Gesicht. Er schüttelt den Kopf und ich lasse sie auf den Tisch fallen. Er beginnt hin und her zu wackeln. "Willst du tanzen?", sage ich und mache seine Bewegungen mit. Wir bewegen uns hin und her und drehen uns im Kreis. Eng umschlungen bewegen wir uns immer weiter in Richtung Schlafzimmer. Paddy beginnt meinen Nacken zu küssen, was mir eine Gänsehaut verursacht. Meine Hände schiebe ich unter sein Shirt. "Wir hätten uns gar nicht anziehen sollen", flüstere ich ihm ins Ohr. "Ausziehen macht doch viel mehr Spass", antwortet er grinsend und küsst mich.


Eng umschlungen liegen wir im Bett und schauen an die Decke. "Woran denkst du?", frage ich. Paddy küsst mich auf die Wange. "Darüber, dass ich gerade so glücklich bin, wie schon lange nicht mehr. Die Zeit mit dir hier ist wunderschön - abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten natürlich. Ich würde am liebsten für immer hier mit dir liegen bleiben." "Dann lass uns doch einfach hier bleiben. Auf mich wartet im Hotel niemand." Paddy lacht. "Tja mich wird man schon irgendwann vermissen." Ich seufze. "Ich gehe jetzt duschen und dann schauen wir mal was wir heute noch machen", meint er weiter und steht auf. Während er aus dem Zimmer tänzelt betrachte ich seinen nackten Po. Ein echtes Knackärschchen hat er Herr Kelly.


Als Paddy fertig ist, stelle ich mich auch noch kurz unter die Dusche. Das warme Wasser tut richtig gut. Der gestrige Tag hat einige Spuren hinterlassen. Diese Situation mit den stalkenden Fans hat mir doch ziemlich Angst gemacht. Sollte das mit Paddy etwas ernstes werden, müsste ich mich wohl daran gewöhnen. Irgendwie erschreckend. Als ich mich fertig angezogen habe, gehe ich zu Paddy, der auf der Couch sitzt. "Wir können los", sage ich und schnappe mir meine Jacke und meine Tasche. Paddy steht auf und kommt zu mir. Er gibt mir einen Kuss und sagt: "Zu mir oder zu dir?"






Mitten ins Herz (Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt