Ein Wilder

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Die Aufregung im Dorf war groß gewesen, als Canovist mit Anna zurück kam. Wie in einer großen Familie hatte sich jeder Sorgen um sie gemacht und ein wenig schämte sie sich dafür, sich so leichtsinnig allein vom Lager entfernt zu haben. Ihre Zähne klapperten unaufhörlich vor Kälte und auch als Canovist die Arme noch fester um sie schlang, wurde es nicht wirklich besser. 

Canovist brachte sie auf direktem Wege in sein Zelt, wo Kimamma schon ein Feuer entfacht hatte, dass das ganze Zelt wunderbar mit Wärme erfüllte. Er selbst ließ sich entschuldigen und ließ Anna an der Schwelle zurück. Verwundert blickte sie ihm hinterher, entschied sich dann aber doch recht schnell ihm nicht zu folgen, sondern die Wärme des Feuers auszunutzen. Allein das Knistern des Feuers breitete sich wie ein wohlig warmes Gefühl in ihrem Körper aus. Es kam ihr seltsam vor und doch fühlte sie sich in dem Moment geborgen, in dem sie am Feuer Platz nahm. Kimamma wuselte um sie herum, während Anna nur ins Feuer starren konnte. Dieser Kuss... Ihre Hände wanderten wie automatisch zu ihrem Mund und ihre Finger tasteten nach ihren Lippen. Konnte es wirklich wahr sein? Unwillkürlich musste sie lächeln und sie senke den Blick. 

Das entging Kimamma nicht, die ihr so eben eine Decke über die Schultern warf und Anna von ihren nassen Lederschuhen befreite. Sie kicherte. "Scheint mir, als hätte Canovist dich mehr vermisst, als er zunächst zugeben wollte." Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Anna wimmelte sie ab und musste doch lächeln. Auch, wenn sie sich beinahe zu Tode gefroren hat, war das der schönste Tag gewesen, den sie bisher erlebt hatte. "Ich habe ihn noch nie so gesehen, weißt du? Dabei kenne ich ihn mein ganzes Leben. In deiner Nähe steht er vollkommen neben sich. Du musst mir verraten, wie du das geschafft hast!" Kimamma ließ sich neben Anna fallen. "Mh?". Anna zog die Augenbrauen zusammen, starrte aber weiter ins Feuer. "Du hast einen Zauber angewandt nicht wahr? Stammt er aus deiner Heimat? Hinter dem großen Wasser?", ließ Kimamma nicht locker. Anna neigte nachdenklich den Kopf. Das Wort Heimat aus Kimammas Mund erweckte in ihr eine seltsame Sehnsucht, die sie von diesem Ort forttrieb und am Ende doch wieder genau dort landen ließ, wo sie nun gerade saß. "Lass den Unsinn. Ich kenne keine Zauber. Ich weiß nicht wie mir geschieht." Zum ersten Mal hob Anna den Kopf und sah Kimamma eindringlich an. "Denkst du, dass er es Ernst mit mir meint?" Da lachte Kimamma lauthals los: "Glaubst du wirklich, dass ein Mann wie Canovist, der die Ehre der Ahnen auf seinen Schultern trägt, mit einer Frau spielt?" Anna senkte den Blick wieder auf das Feuer. Sie war verärgert über die Reaktion ihrer Freundin, doch schlug ihr herz lauter als je zu vor.  Ein wenig rügte sie sich selbst, derartige Gefühle für einen Mann zu hegen, der nicht ihr Ehemann war, dazu noch eine Rothaut, ja ein Wilder dazu! Aber sie kam nicht umhin immer wieder an den Kuss im Wald zu denken, während der Schnee leise auf sie hinabfiel und ihre Körper sich gegenseitig wärmten.



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Nach einem Jahr Pause kommt hier ein kleiner Sneak Peak auf die weitere Story der Geschichte und ich freue mich darauf, sie endlich weiter zu erzählen ;)

Dank meines Studiums habe ich nicht die Zeit gefunden, die ich gebraucht habe um wieder derartig kreativ zu werden. Alles, was ich im letzten Jahr zu Papier gebracht habe, hat mir nicht wirklich gefallen und ich will, dass die Geschichte etwas besonderes bleibt, für das ich mir auch Zeit nehmen kann. Die Zeit habe ich jetzt wieder *yey*

Wer nach der ganzen Pause noch weiterhin Bock hat Anna zu begleiten, soll das gerne tun! :D    

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 09, 2019 ⏰

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