London 1769: Logan's POV:
Der Schmerz ebbte ab und ich öffnete vorsichtig die Augen. Regen fiel auf mein Gesicht und ich lag im Schlamm auf der dreckigen Seitenstraße, wo sie mich zurückgelassen hatte. Sie. Das Monster. Ich stand vorsichtig auf. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er von einem Knüppel getroffen worden und ich wankte. Ich spürte einen furchtbaren Durst, der mich von innen verzehrte und jede einzelne Pore meines Körpers schmerzen ließ. Fahrig löste ich die Feldflasche mit Wasser, die an meinem Gürtel hing und trank sie in hastigen Schlucken leer. Ein Fehler, das Wasser schien mich von innen noch mehr auszutrocknen. Ich schrie frustriert auf und erschrak im nächsten Moment über mich selbst. Es waren die Laute einer Bestie. Ich hörte Schritte, ungefähr zwei Straßen entfernt. Wie konnte ich zwei Straßen weit hören? Ohne weitere Gedanken rannte ich los, übermenschlich schnell und lautlos. Es war, als würde ich von etwas angezogen werden. Die Schritte stammten von einem jungen Mann, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich selbst. Ein unwiederstehlicher Duft ging von ihm aus, ich sah seine Halsschlagader und Pulsadern pulsieren und hörte das Blut in ihnen Rauschen. Ohne in Betracht zu ziehen, dass der Mann viel größer und muskulöser war als ich, griff ich ihn an. Als wäre er aus morschem Holz brach ich seinen Hals und schlug meine Zähne in seine Adern. Ich saugte und grub meine Zähne verzweifelt in seine Haut, wie ein Verdurstender. Sein warmes Blut rann meine Kehle hinunter und meine Geschmacksknospen explodierten förmlich. Mein Körper entspannte sich, auch wenn ich immer noch nicht aufhören konnte. Je mehr Blut ich trank, desto besser fühlte ich mich. Meine Sicht schärfte sich, sodass ich jede einzelne Feder eines Raben auf einem Dach drei Straßen entfernt sehen konnte und auch mein Gehör und Geruchssinn wurden unnatürlich genau. Ich fühlte mich irgendwie vollkommen verändert. Das Blutrinnsal versiegte langsam und ich löste meine Zähne aus dem Fleisch des Mannes. Sein Leichnam sank langsam zu Boden. Und als ich den toten, blutleeren Körper mit der Halbkreisförmigen Bisswunde am Hals und meine eigene mit Blut befleckte Kleidung sah, wurde mir plötzlich klar, was mit mir geschehen war. Was Sie aus mir gemacht hatte. Einen von den angeblichen Monstern, die sie auf Marktplätzen verbrennen und zu Massen im Tower aufknüpfen. Eines von den Ungeheuern, von denen die Alten am Feuer furchtbare Legenden erzählen.
Einen Vampir.
Auburn Falls, 2013: Mia's POV:
"Für wie naiv haltet ihr mich eigentlich?", schrie ich Maggie und Josh an. Josh grinste nur und legte Maggie den Arm um die Schultern und Maggie schmiegte sich mit einem dämlichen Gesichtsausdruck auf ihrem überschminkten Gesicht an ihn. "Sei nicht traurig, Mia. Du findest sicher auch irgendwann jemanden. Aber Josh mag nunmal mich lieber!" Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Maggie, eine meiner besten Freundinnen, die sich wochenlang meine Schwärmereien über Josh angehört hatte stand jetzt vor mir, hatte ihn mir ausgespannt und erzählte mir, ich würde schon jemanden finden. "Ich glaube das einfach nicht! Wie könnt ihr beiden mir das nur antun?" Ich war in meinem Leben selten so wütend gewesen. Maggie lachte nur dämlich und Josh sah mich fast schon genervt an. "Sei bitte mal nicht so selbstsüchtig, Mädel. Maggie ist deine Freundin und ich mach sie voll glücklich. Freu dich mal für uns!" Ich keuchte auf. Und auf so jemanden habe ich mein halbes Leben gestanden? Bevor ich wusste, was ich tat hatte ich ihm schon eine geknallt. "Joshy! Omg!", kreischte Maggie, rannte zu ihm rüber und küsste ihn, während sie mich vorwurfsvoll anstarrte. Einige Fußgänger waren stehen geblieben und hatten angefangen zu tuscheln. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte meinem Instinkt folgend weg auf den Wald zu. Irgendetwas hatte mich immer schon am Wald fasziniert, ich könnte dort Stunden verbringen. Aber heute war ich viel zu wütend, um auf die Schönheit des Waldes zu achten, ich rannte mit Wuttränen in den Augen blindlings drauf los. Ich bekam Seitenstechen, blieb stehen und begann vor Wut gegen einen Baum zu boxen. "Ich hasse euch!", schrie ich. "Ich hasse euch!" So auszurasten war eigentlich nicht gewöhnlich für mich. Ich war zwar temperamentvoll, aber solche Ausbrüche hatte ich normalerweise nicht. Meine Hand fing an zu brennen und ich bemerkte, das meine Fingerknöchel bluteten. Ich fluchte und warf vor Schmerz meinen Kopf in den Nacken. Und dann wurde es richtig unheimlich. Mein Kopf schien in den Nacken zu wachsen und meine Nase wurde gedehnt. Ich starrte panisch auf meine Hände und sah, dass sie auch verwuchsen, meine Nägel wuchsen krankhaft und wurden zu Krallen, während meine Hand länger und Tatzenhafter wurde und hellbrauner Pelz auf meiner Haut spross. Ich fiel auf alle Viere und ein seltsames Knurren kam aus meiner Kehle. Und obwohl ich total erschrocken war, hatte ich doch keine Angst. Ein innerer Impuls sagte mir, dass das hier ganz natürlich war, das es so sein musste. Meine Wut war vollkommen verschwunden.
Ich stand auf dem Waldboden und zitterte ein bisschen. Dieser seltsame Vorgang hatte mich angestrengt. Plötzlich hörte ich ein Rascheln in den Büschen und Zehn große Wölfe kamen aus dem Dickicht. Genauer gesagt, ich wusste, dass es keine Wölfe sein konnten, ich kannte Wölfe, sie waren viel kleiner und knochiger und außerdem dunkelgrau. Diese Kreaturen hier waren in allen möglichen braun, schwarz und grauschattierungen. Ein großer, pechschwarzer Wolf mir grauen Augen trat vor.
"Hey, Mia", sagte er belustigt. "Schöner Pelz."
Ich war geschockt. Warum konnte ich diesen Wolf verstehen und Warum sprach er mit der Stimme von meinem älteren Bruder Muraco?
"Was seid ihr?", fragte ich und zu meiner Überraschung kam meine Stimme klar aus meinem Mund, auch wenn ich mich in ein seltsames Tier verwandelt hatte.
"Dasselbe wie du, Schwesterherz", antwortete der Wolf immer noch amüsiert.
"Werwölfe"
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Hi!:)
<3lichen Dank nochmal, dass ihr das gelesen habt. Ihr seid die Besten!
Das war jetzt der Prolog der Story, ich würde mich echt wahnsinnig über Kommis oder Votes freuen<3
Ansonsten alles Liebe,
~Liz
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When shadow and flames fall in love
אנשי זאבVampire und Werwölfe sind Feinde, das ist eine ungeschriebene Regel. Noch nie waren sie etwas anderers, noch nie hat irgendjemand etwas anderes empfunden. Aber es gibt ein erstes Mal für Álles, oder? Das ist die Geschichte des Werwolfmädchens Miak...