"Verdammt Lenny, du musst aufstehen. Mum ist unten gerade am durchdrehen. Sie sagt wir werden den Zug verpassen." Die schneidende Stimme meiner kleinen Schwester ließ mich hochfahren. Fahrig strich ich mir eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und blinzelte Paula verwirrt an. Sie stand in meinem lichtdurchfluteten Zimmer, tappte mit dem Fuß auf den Boden und sah ziemlich wütend aus. Ich fragte mich, was sie so verärgern hatte als mir zwei Dinge auffielen. Erstens: mein Zimmer war "lichtdurchflutet" was bedeutete, dass es mindestens 9:00 Uhr war und zweitens: meine Schwester sah in ihren seltsamen Muggleklamotten aus, als würde sie jeden Augenblick losgehen wollen. "P, wie viel Uhr ist es und warum guckst du so, als hätte ich dir dein Finsternispulver geklaut?" Ihr Blick wurde schlagartig noch finsterer und zwischen zusammengepressten Zähnen knurrte sie:" Weil es 9:30 Uhr ist und wir eine halbe Stunde Weg zu den Johnsons und dann noch einmal eine Stunde nach Kings Cross brauchen. Du hast also defacto keine Zeit mehr. Ach, und du liegst gar nicht so falsch, Mum hat tatsächlich alle meine Sachen aus Weasleys zauberhafte Zauberscherze weggenommen." Wie vor den Kopf geschlagen starrte ich sie an, während ich innerlich einen Panikanfall erlitt. "Lenny? Alles okay?" Ich gab einen frustrierten Laut von mir. Wie konnte das passieren? Sonst war ich eher eine Frühaufsteherin und vor allen anderen wach, aber heute hatte ich verschlafen. "Dieser verdammte, blöde Schlafrhythmus den man über die Ferien bekam" schrie ich gedanklich während ich ins Bad hechtete. Nach einem Blick in den Spiegel wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Mein Gesicht war leichenblass.Nein, nicht ganz. Ein paar Sommersprossen hatten sich um meine Nase verirrt und dort wo ich auf dem Kissen gelegen hatte war ein großer, roter Abdruck. Die Tiefe meiner Augenringe hatte einen neuen Rekord erreicht und machten meine dunkelbraunen Augen auch nicht schöner. Und meine Haare... Vogelnest passte ganz gut. Stöhnend griff ich nach der Bürste, gab aber schnell wieder auf, als mir klar wurde, das es zwecklos war. Nachdem ich geduscht, meine Zähne geputzt und mich angezogen hatte sprintete ich die Treppe herunter währenddessen ich Paula zurief:" Weißt du was? Ich kann dir vielleicht ein paar neue besorgen, mal sehen..."
Als ich in die blaugestrichene Küche kam, saß mein mittlerweile nicht mehr ganz so kleine Bruder, Elias, am Esstisch und verdrückte die Reste von etwas was dem Geruch nach zu urrteilen mal Pancakes gewesen waren. Eigentlich schade, aber zum essen blieb mir sowieso keine Zeit mehr. Mum stand am Fenster (wie ich schon vermutet hatte) und fütterte unsere Schleiereule Captain. Ihre blonden Haare sahen aus, als hätte sie sich oft die Haare gerauft und als sie mich entdeckte bildete sich eine steile Falte auf ihrer Stirn. "Helen Clara Graves, wo warst du so lange, wo zum Teufel ist dein Gepäck und was wirst du deiner Schwester besorgen?" Sie schien wirklich außer sich zu sein, denn normalerweise nannte sie mich nie beim vollen Namen und erstrecht fluchte sie nicht. "Nur ein gutes Zugabteil und meine Sachen sind noch oben. Kein Grund zur Sorge, ich habe schon gestern Abend gepackt." Sichtlich erleichtert entspannten sich ihre Schultern und die Falte auf ihrer Stirn verschwand." Gut, okay Lenny. Dann hol schnell deine Sachen damit wir endlich los können. Wir wollen doch nicht, das deine Schwester schon in ihrem ersten Jahr zu spät kommt." "Okay", rief ich ihr zu, während ich die Treppe schonwieder hinaufjagte.Mein Zimmer war kreisrund und erinnerte mich daher ein wenig an meinen Schlafsaal im Gryffindorturm. Die Wände waren weiß gestrichen und gesäumt von deckenhohen Bücherregalen, die mein ganzer Stolz waren. Über meinem Bett hing ein Traumfänger, den mir Elias gebastelt hatte, als er noch jünger war. Auf meinem Schreibtisch stand ein Käfig mit einer dunkelbraunen Waldkäuzin, die ich Athena getauft hatte. Gedankenverloren glitt mein Blick zu meinem Mülleimer in dem mehrere zerknüllte Papiere lagen...Mein Herz setzte einen Schlag aus, als mir in voller Gänze bewusst wurde was heute für ein Tag war. Heute würde ich nach Hogwarts zurückkehren, das mit meinem eigentlichen Zuhause der Ort war, an den ich mich am meisten hingezogen fühlte. Eben heute würde ich meine Klassenkameraden wiedersehen unteranderem auch diesen selbstgefälligen, aroganten.... nicht daran denken! Ich wollte den Tag nicht noch miserabler beginnen, also schob ich den Gedanken weit zurück in eine Schublade, auf die ich hoffentlich nicht mehr so bald zugreifen würde. Auf einmal ziemlich aufgebracht warf ich dem Mülleimer einen giftigen Blick zu, nahm Athena, meinen Koffer und schlug die Zimmertür hinter mir zu.
Die Geräusche meiner Füße auf dem Teppich waren dumpf, während ich heute schon zum zweiten Mal auf die Treppe zuging. Doch wie aus dem nichts stand plötzlich Sil meine ältere Schwester vor mir.
"Hey Lenny, warte mal! Was war dort unten los? Ich habe Mum schreien hören. War anscheinend wieder irgendetwas mit P." Sie runzelte die Stirn und sah mich fragend an, als erwarte sie von mir, das ich ihr alles erzählen würde. Aber ich schwieg und wartete einfach nur ab." Naja, jedenfalls wäre ich dir dankbar, wenn du ein bisschen auf sie aufpasst. Tue es für Mum und Dad. Du weißt, ich würde das sonst auch machen, aber ich muss mich dieses Jahr noch mehr konzentrieren als sonst." Das stimmte. Sil war in ihrem letzten Hogwartsjahr, würde also bald ihren Abschluss machen." Und wenn du dabei bist, kümmere dich auch ein bisschen um deine Cousinen. Ihr versteht euch doch gut, oder?"
" Gerne" erwiderte ich lächelnd und zuckte mit den Schultern. Verschwieg allerdings, dass, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatten, ich sie nicht würde aufhalten können, selbst wenn ich gewollt hätte. Nacheinander trugen wir unsere Koffer und Käfige hinunter und Dad lud alles in unser Auto. Während wir losfuhren versuchte ich krampfhaft nicht daran zu denken, wen ich in einer Stunde wiedersehen würde.
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DA Family story
FanfictionJaja die DA... Es gibt viele DA Familien... wir haben unsere eigene. Und hier erzählen wir euch unsere Geschichten. Wir das heißt Hermine, Klara, Sascha und ich. Jeder von uns wird die selbe Geschichte aus seiner Sicht schreiben. Mit seinen Gedanken...