Kapitel 16

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Im zweiten Stock angekommen klingelte ich an der Wohnungstür bis mir auffiel, dass Max erwähnt hatte, dass er nach dem Unterricht noch was erledigen müsste.

„Fuck", fluchte ich und kramte nervös in meinem Rucksack nach einem Schlüssel.

Natürlich. Ich hatte ihn nicht eingepackt und wusste ganz genau wo er lag.

Genervt rief ich Max auf dem Handy an um ihn zu fragen wann er nach Hause kommen würde.

Mailbox. Ich stöhnte genervt auf und trat mit dem Fuß gegen die Tür.

Es war doch alles richtig blöd. Ich lies mich auf den kalten Fußboden fallen und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür.

Ich drehte mein Handy zwischen meinen Fingern und überlegte, was ich so lange machen könnte. Bis mir auffiel, dass ich von meinem älteren Bruder schon länger nichts mehr gehört hatte und mir nicht einmal sicher war ob er was von der Sache mit unserer Mum wusste.

Nach ein paar Mal klingeln nahm er endlich ab.

„Ja?"

„Phillip?"

„Hey Chloe! Wie geht's dir?"

„Naja wird schon mal besser werden!"

„Ja. Bestimmt! Was gibt's? Gibt's einen Grund für deinen Anruf?"

„Hab heute meinen Schlüssel vergessen und muss jetzt noch auf Max warten. Und mir ist gerade eingefallen ob du schon von das von Mom weißt...."

„Ähm, was soll ich wissen?"

„Oh, hat sie dir es also nicht erzählt..."

Ich erzählte ihm also haargenau wie der Tag abgelaufen war und was sie zu uns gesagt hatte.

Eine Zeit lang kam nur ein Schweigen von der anderen Leitung bis er sich räusperte und mir sagte, dass er keine Ahnung hatte.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber jedenfalls war er jetzt wieder auf dem neuesten Stand und er teilte mir mit, dass er uns im Dezember in seinen Semesterferien besuchen kommt.


Ich freute mich so sehr, da ich ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte.

Er telefonierte noch mit mir bis die Eingangstür ins Schloss fiel und Max auf der Treppe erschien.

Verdutzt sah er mich an.

„Ja...bin ziemlich verplant gewesen heute Morgen und hab meinen Schlüssel in der Küche liegen gelassen. Aber hab dafür jetzt die ganze Zeit mit Phillip telefoniert!"

Er gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf und sperrte die Wohnungstür auf.

Mittlerweile war es schon 16:30 Uhr und ich musste mich gleich mal an meine Hausaufgaben setzen, da ich ja die letzte Stunde nicht ganz so produktiv vor der Wohnungstür verbracht hatte.

„Hast du eigentlich schon was von Mom gehört?", fragte ich Max traurig.

„Ne irgendwie noch nicht...komm wir rufen sie mal an."

Er holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte ihren Kontakt aus. Nach kurzem Durchatmen drückte er auf den Hörer und schaltete den Lautsprecher an.

Ich saß wieder auf der Küchenzeile und er stand mit seinem Handy vor mir.

Es läutete kurz und dann hörten wir ihren Klingelton. Verwirrt schauten wir uns um und fanden ihr Handy in einem Wohnzimmerschrank.

Ich konnte es nicht fassen und musste die Tränen zurückhalten.

„Nein." sagte ich leise zu mir.

Verlass mich nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt