Star Wars: Uprising - Hoffnung

Keine Helden

"Ankunft über Anor in zwei Minuten! Alle Jäger werden auf den Kampfeinsatz vorbereitet. Haben Sie spezielle Anweisungen, Admiral?"
Admiral Saarez schüttelte den Kopf. "Alles wie besprochen. Ohne Gnade vorrücken. Vernichtet alles, dass im Weg steht."
Er ging auf der Brücke umher, kontrollierte ein paar Monitore und sah sich schließlich die Baupläne der feindlichen Jäger an.
"Sie verfügen über zielsuchende Raketen. Die Piloten sollen Vorsicht walten lassen."

Die Piloten jubelten, während sie zur Landung ansetzten.
"Kommandant Laska, sämtliche Jäger des Feindes wurden zerstört."
Der angesprochene schüttelte den Kopf. "Nein, Weiß Zwei", antwortete er über das Funkgerät. "Das hier war nur die erste Welle. Machen Sie sich auf weitere Luftgefechte gefasst."
Genau in diesem Moment begann die Sirene wieder zu heulen.
"Zurück in die Luft! Weitere TIE-Jäger nähern sich!"
Rot Eins lachte.
"Arme Irre. Glauben die etwa, sie hätten auch nur eine Chance gegen uns?"
Laska schüttelte den Kopf.
"Die Imperialen sind nicht dumm. Sie hecken etwas aus. Seid äußerst vorsichtig!"
"Verstanden. Alle Staffeln, selbes Prinzip wie zuvor. Geben wir es ihnen."
Sämtliche Jäger, die bereits gelandet waren, hoben wieder ab und begaben sich in Position.
Die Sonne blendete und erschwerte so die Sicht auf den Feind. Plötzlich gingen zwei Jäger in Flammen auf.
"TIE-Abfangjäger! Seid vorsichtig, die sind schneller und wesentlich schwerer bewaffnet!"
"Ein Kinderspiel! Raketen ab!", antwortete Rot Eins.
Die Raketen schossen aus den versteckten Luken, trudelten in der Luft herum und flogen dann plötzlich zielstrebig in Richtung Feind. Viele Raketen verfehlten ihr Ziel, wendeten und rasten auf einmal den Verteidigern entgegen.
"Ausweichmanöver einleiten! Formation nicht lösen, sonst haben sie ein leichtes Spiel!"
Doch schon war die Formation aufgelöst und die Raketen trafen die eigenen Jäger.
"Okay, das könnte ein Problem darstellen. Haltet euch so lange wie möglich gegenseitig den Rücken frei und holt den Feind vom Himmel!"
"Verstanden, Weiß Zwei!"

"Admiral Saarez' Jäger sind bereit. TIE-Jäger zurückziehen und X-Flügler hinein schicken."
"Verstanden, General."

"Rot Eins, weitere Jäger im Anflug."
"Wer weiß wie lange wir uns halten können!", erwiderte Rot Eins.
"Moment... Das sind keine TIE-Jäger! T-65-X-Flügler im Anflug!"
Sämtliche Piloten waren jetzt ruhig.
Eine deutlich spürbare Spannung lag in der Luft.
"Das wars. Wir können nichts gegen sie ausrichten. Sie haben starke Schilde und wir haben gerade alle Raketen verschossen. Ziehen wir uns zurück."
Laska, der alles über Funk mit angehört hatte, stimmte zu. "Wir werden jeden verfügbaren Soldaten brauchen. Setzt euer Leben nicht leichtsinnig aufs Spiel."
"Verstanden. Wir ko-"
Rot Eins sollte den Satz niemals zu Ende bringen. Sein Jäger und die der meisten anderen explodierten im Beschuss der X-Flügler. Nur fünf von ihnen schafften es zurück.
Kaum waren sie zurück, wurden ihnen bereits Waffen in die Hände gedrückt.
"Bezieht eure Stellungen. Eine Gruppe vor dem Tor, die andere auf dem Wall. "Kommandant, imperiale X-Flügler im Anflug!"
Ein langer Moment des Schweigens folgte darauf. Nur der Wind schien hörbar zu sein. Schließlich schrie Laska das, dass sich alle anderen dachten. "IN DECKUNG!"

"Schwere Geschütze ausgeschalten! Die Zerstörer können vorrücken!"
Jaemus erschien auf der Brücke, mit einem Gesichtsausdruck, den man am ehesten einem Verrückten mit Größenwahn anvertrauen würde.
"Ausgezeichnet!", rief er laut und ballte seine rechte Hand zur Faust.
"Jetzt brechen wir ihren letzten Widerstand und zerquetschen sie."
Der Blutdurst in der Stimme war deutlich hörbar und das Brückenpersonal wurde nervös.
"Keine Gefangenen, keine Zeugen. Die Truppen sollen jeden erschießen, der sich dort befindet. Ohne Ausnahme."

"Sind die Mörser bereit?", rief Laska über die unruhige Menge hinweg.
"Mörser sin' bereit, Kommandant", antwortete ein einäugiger Schütze.
Laska nickte und ging weiter. Alles musste stimmen. Ein Fehler könnte das Aus bedeuten.
"Minen sind scharf, Kommandant", rief plötzlich einer der Soldaten.
"Ausgezeichnet. Auf Fehler überprüfen. Wenn irgendwas nicht stimmt, Minen sofort wieder entschärfen."
"Jawohl, Sir!"
"Die erste Welle rückt an", rief ein bäuchlings auf der Mauer liegender Soldat und spuckte hinunter.
Tatsächlich, mehrere Truppentransporter waren auf dem Weg. "Wie viele sind es, schätzt du?", fragte er seinen Kollegen.
"Dreihundert bis dreihundertdreißig Mann", antwortete dieser.
"Zielen!"
Es schien ewig zu dauern, bis die Transporter zur Landung ansetzten, doch Laska konnte es sich durchaus vorstellen, dass es sich für die Truppen des Imperiums noch länger anfühlte. Schließlich hatten die ersten auf der Ebene aus Gras aufgesetzt.
"Deckt sie ein!", rief der Kommandant und schoss, zusammen mit hundert weiteren Soldaten. Salven zuckten durch die Luft, und die Imperialen erlitten gleich bei der Landung schwere Verluste. Einer der Transporter fing in der Luft Feuer und explodierte. Dessen Trümmer flogen in alle Richtungen und trafen weitere Transporter, welche daraufhin wie Steine vom Himmel fielen. Die Sturmtruppen an sich waren wesentlich schwerer zu treffen, nur etwa ein Schuss von zwanzig traf auch tatsächlich etwas.
"Mörser aktivieren!"
Etwa zwei Dutzend versteckte Luken in der Mauer öffneten sich und brachten tödliche Mörser zum Vorschein. Schon flogen die ersten Geschosse dem Boden entgegen. Nach wenigen Minuten heftiger Explosionen wurde das Feuer eingestellt. Kein einziger Sturmtruppler hatte überlebt, die Verluste auf Seiten der Verteidiger waren verschwindend gering.
"Achtet auf euren Munitionsverbrauch! Zielt sorgfältiger, wir können euch nicht ewig mit Munition versorgen!"
Tatsächlich bereitete die Sache mit der Munition Laska die meisten Sorgen. Unendlich viel davon hatten sie nämlich nicht.
"Sir, es gibt ein Problem!", rief plötzlich ein gestresster Soldat.
"Beim auslegen der Minen wurde ein Fehler gemacht! Sie liegen zu nah aneinander, geht eine einzige hoch, werden die anderen von der Druckwelle erfasst und gehen dann selber hoch- mit anderen Worten, explodiert eine, explodieren alle!"
"Sofort entschärfen! Diese Explosion könnte den Wall beschädigen", antwortete Laska aufgeregt.
"Wo bleibt die Hilfe nur?", fügte er leise gen den Himmel gewandt hinzu.