14. Kapitel

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Ich war nervös, als ich am Montagmorgen auf den Parkplatz der Schule fuhr. Wie viele hatten mitbekommen, was passiert war?

Gestern hatte ich mit meiner Mutter mein Auto geholt und ich war echt froh darüber, denn sonst hätte sie mich bringen müssen.

Als ich ausstieg, kam Sarah sofort angerannt und umarmte mich stürmisch.

„Wo warst du Lila? Ich habe mir echt Sorgen gemacht!"

„Mir geht's gut, ich hatte Stress mit meinen Eltern und mein Handy wurde mir weggenommen!", erklärte ich.

Sarah sah mich komisch an. „Erzählst du mir irgendwann alles?", fragte sie ernst.

Ich seufzte und nickte. „Ja aber jetzt muss ich erstmal den Tag überstehen!"

„Nadine hat fast allen erzählt, dass sie dich verpezt hat und du dann abgeholt worden bist. Sie hat richtig damit angegeben!", erzählte Sarah als wir über den Schulhof gingen.

„Na toll, kann Nadine nicht einfach Mal ihre Klappe halten?"

Sarah überging meinen Kommentar und fuhr fort: „Du wolltest mich ja an dem Tag nach Hause bringen aber als du dann weg warst, hat das Linus übernommen!"

Ich sah sie mit erhobener Augenbraue abwartend an.

„Er ist wirklich nett, ganz anders als die anderen!" Sie zuckte mit den Schultern.

„Verliebt?"

Sie blieb stehen und sah mich schockiert an. „Er ist vielleicht süß aber es reicht nicht, nur einmal nett zu sein um mich rum zu kriegen, er ist immer noch ein doofer Badboy!"

„Wenn du meinst, aber meistens kann man sich sowieso nicht aussuchen, in wen man sich verliebt!", seufzte ich und dachte dabei an Jace.

Wir gingen ins Schulgebäude und zu unseren Spinden, dort holten wir unsere Bücher. Auf dem Weg zum Klassenzimmer bemerkte ich, dass ich meine Kette verloren hatte.

„Ich komme gleich nach, Sarah, ich habe meine Kette verloren!" Ich drehte um und lief mit dem Blick auf den Boden gerichtet den Weg zurück. Plötzlich prallte ich gegen eine Wand, nein warte, einen Körper und als ich aufsah, stand dort Luke.

„Kannst du nicht aufpassen?", fragte er kühl und musterte mich abfällig.

„Hey, ähm, ich wollte mich für Samstag entschuldigen!", fiel mir ein. „An dem Tag ging es mir nicht so gut und ich habe das, was ich dir gesagt habe, nicht so gemeint!"

„Tja pech gehabt, man kann nicht alles mit einer Entschuldigung wieder gut machen!", antwortete er und wandte sich ab um zu gehen. „Und das es ging mir nicht gut ist echt eine schlechte Ausrede!"

Ich hielt ihn am Arm zurück. „Bitte, Luke, ich will keinen Streit!"

Luke sah mich voller Hass an. „Es ist kein Streit, ich hasse dich nur abgrundtief und du nervst mich!" Er schüttelte mich ab und ging weg.

„Aber...!" Ich blieb alleine zurück.„Was habe ich denn schlimmes gesagt?", murmelte ich nachdenklich und suchte weiter meine Kette. Luke's hasserfüllter Blick ging mir nicht aus dem Kopf.

Schließlich fand ich meine Kette vor meinem Spind. Ich nahm sie schnell und beeielte mich in den Unterricht zu kommen.

„Er ist ein Arschloch, von so welchen kann man nichts anderes erwarten!", sagte Sarah in der Pause nachdem ich ihr von Luke erzählt hatte.

Wir saßen auf einer Bank am Rand vom Schulhof und unterhielten uns.

„Aber er wollte am Samstag nur mit mir reden und ich bin total ausgerastet!"

„Und du hast dich entschuldigt, ist doch nicht dein Problem, wenn er die Entschuldigung nicht annimmt!", beschloss sie.

„Irgendwie schon...!", erwiderte ich unsicher.

„Wenn ich es dir nicht ausreden kann, dann lass ihm einfach etwas Zeit und versuche es dann noch einmal!", gab sie schließlich nach und seufzte.

Ich ließ meinen Blick über die anderen Schüler schweifen und hielt inne, als ich Luke und Nadine knutschen sah. Sie standen vor der Sporthalle und nahmen ihre Umgebung nicht wahr.

„Ich habe mir wohl umsonst Sorgen gemacht, ihm scheint es gut zu gehen!", sagte ich.

„Ich habe es dir gesagt!", erinnerte sie mich. „Wo sind denn die anderen aus seiner Clique?" Sie sah sich suchend um.

„Was willst du denn von ihnen?"

Sie sah unwohl auf den Boden und antwortete etwas zu schnell: „Nichts!"

„Sarah sieh mich an!", vorderte ich sie auf und als sie es tat, lächelte ich sie an. „Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst und ich zu dir halte, egal was los ist, ja?"

Sie erwiderte mein Lächeln und nickte.

„Also, was ist los?"

„Ich weiß es nicht, es... " Ihr fehlten die Worte.

„Du hältst immer ausschau nach ihm? Wünschst Dir, in seiner Nähe zu sein?", fragte ich.

Sie nickte zögernd.

„Tja, meine Liebe, das klingt, als wärst du in Linus verliebt!", erzählte ich ihr meine Diagnose.

„Wie kommst du auf Linus?", fragte sie erstaunt.

„Er hat dich gefahren, er ist in Luke's Clique und außerdem schweift dein Blick immer wieder zu ihm! Und ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du nicht in Ben, Kris oder Dennis verliebt bist!"

„Und was ist mit Luke?"

Ich hob eine Augenbraue. „Du hast mir gerade erklärt, dass er ein Arschloch ist!"

Sie seufzte. „Okay aber ich bin nicht verliebt, schon gar nicht in einen der möchtegern Badboys!"

Ich wusste, dass sie es sich nur nicht eingestehen wollte aber ich nickte zustimmend. „Wenn du dich aber noch in ihn verliebst, kannst du ruhig mit mir reden!"

„Danke und du kannst auch jeder Zeit mit mir reden!", antwortete sie. „Ich warte immer noch darauf, dass du mir alles erklärst!"

Ich seufzte. „Später irgendwann!"

Es klingelte und wir gingen in den nächsten Unterricht.

In der Mittagspause saßen wir an unserem Tisch und unterhielten uns beim Essen.

„Kann man sich denn so schnell verlieben?", fragte Sarah plötzlich und warf Linus einen Blick zu.

„Das ist total unterschiedlich und ich finde, du würdest gut mit ihm zusammen passen!", antwortete ich und zuckte mit dem Schultern.

„Warum das denn?" Sie sah mich irritiert an.

„Na ja, du bist total loyal, süß und klug. Er ist hilfsbereit, sieht gut aus und hat bestimmt genauso ein weiches Herz wie du!", erklärte ich.

„Heißt das, ich bin nicht hilfsbereit?"

„Doch aber darum geht es nicht!"

Sie nickte ernst. „Na gut aber warum denkst du, dass er anders ist als seine Freunde?"

„Wäre er so wie Luke, dann wären sie keine besten Freunde. Außerdem braucht jede Clique einen, der sie zusammen hält!"

„Ich verstehe es immer noch nicht! Müsste es Linus nicht voll leid tun, was seine Freunde machen?" Sie sah mich ratlos an.

Ich überlegte, schließlich antwortete ich: „Ich bin überzeugt davon, dass es ihm nicht leicht fällt aber er hat bestimmt seine Gründe!"

Sarah nickte langsam. „Meistens haben die Menschen Gründe, dass sie so sind wie sie sind oder das tun was sie tun!"

Ja, egal was man tut, es gibt immer einen Grund!

Lila - nur die Zukunft zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt