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"(Y/n), bist du jetzt endlich fertig?", hörst du deinen Vater von unten rufen. In wenigen Minuten, vielleicht einer Viertelstunde sollen die Jeon's kommen und du bist noch nicht mal angezogen.

"Fast, eine Sekunde!", brüllst du zurück und schlüpfst in eine enge schwarze High-Waist Jeans und eine hübsche weiße Bluse. Schicke, aber nicht aufgetakelt. Schnell steckst du noch deine Haare ein wenig zurück, gerade so, dass dein Pony dir nicht ins Gesicht fällt, geschminkt bist du schon.

Du befestigst gerade die letzte Haarklammer, da hörst du die Türklingel läuten. Gelangweilt gehst du die Treppe runter.

"(Y/n)!", hörst du deinen Vater noch einmal rufen.

"Bin ja schon da.", sagst du und trittst in den Flur. Dort steht Mr Jeon mit einem jungen Mann. Und Gott... Du hattest Recht, Jungkook sieht verdammt gut aus. Wäre das hier keine Zwangsheirat, hättest du wahrscheinlich sogar mit ihm geflirtet.

Während du ihn abwartend ansiehst, mustert er dich von oben bis unten und guckt dir schließlich ebenso abwartend in die Augen. Ihr starrt euch an und es herrscht eine peinliche Stille.

"Ähm ja...", sagt dein Vater irgendwann nervös. "Kommen Sie doch bitte herein, das Essen ist schon fertig."

Ohne ein Wort drehst du dich um und gehst zu deiner Mutter ins Wohnzimmer, während dein Vater die Jeon's ins Esszimmer führt.

"Und?", fragt deine Mutter.

"Was und?", fragst du zurück.

"Ja was ist dein erster Eindruck?", will sie wissen.

"Keine Ahnung? Ich kenne ihn gerade so eine Sekunde oder so?"

"Naja, ist eh egal", meint sie eiskalt und geht ebenfalls ins Esszimmer.

Ergeben seufzt du und folgst ihr. Der Platz gegenüber von Jungkook ist als einziger noch frei und du lässt dich darauf sinken.

Wieder starrt ihr euch an, hofft auf eine Reaktion des jeweils anderen. Ein Hausmädchen bringt die Vorspeise herein und Jungkook zieht schließlich eine Augenbraue hoch, bevor er sich dem Salat zuwendet. Auch du wendest deinen Blick ab und konzentrierst dich auf das Essen.

"Jungkook, ich habe gehört, dass du später die Firma deines Vaters übernehmen wirst. Stimmt das?", möchte deine Mutter von ihm wissen. Sie klingt zu deiner Überraschung relativ emotionslos.

"Ja das stimmt, Ma'am", antwortet er ihr höflich. "Sobald es an der Zeit ist."

"Und was wirst du später machen?", wendet sich Mr Jeon an dich.

"Ich werde auch in das Geschäft meiner Eltern eintreten, Sir."

Mr Jeon nickt verstehend. Er beginnt eine Unterhaltung mit deinem Vater, der auch deine Mutter interessiert folgt, während du schweigend da sitzt und zuhörst.

"(Y/n) also?", hörst du plötzlich Jungkooks angenehme Stimme.

"Gut aufgepasst.", sagst du und nun ist es an dir, eine Augenbraue hochzuziehen.

"Wir sollten lernen, miteinander auszukommen. Wie es aussieht, werden wir einige Zeit zusammen verbringen müssen.", stellt er gelangweilt fest.

"Ja das sollten wir tatsächlich.", stimmst du zu. Du seufzt und auch er sieht nicht begeistert aus.

"Ich habe eine Freundin.", stellt er klar.

"Und warum heiratest du dann nicht die?", fragst du genervt. Dann hätte ich dich jetzt nicht an der Backe.

"Mein Vater akzeptiert sie nicht. Sie entspricht nicht seinem Idealbild einer Frau."

"Ach, und ich tue das?"

"Scheint so. Ich wollte das nur klarstellen.", meint er.

"Ich bin von dieser Hochzeit genauso begeistert wie du.", schnaubst du.

"Aber immerhin siehst du gut aus und hast eine hübsche Figur. Es hätte mich schlimmer treffen können.", grinst er nach ein paar Sekunden. "Dich übrigens auch."

"Du bist ganz schön überzeugt von dir."

Jungkook zuckt mit den Schultern. "Das muss man als Geschäftsmann sein, wenn man Erfolg haben will."

Du seufzt. "Da hast du wohl Recht."

~~~~~

Rückblickend war der Abend nicht mal ein komplettes Desaster. Abgesehen davon, dass eure Eltern beschlossen haben, dass ihr euch noch ein paar mal treffen sollt, bevor die Hochzeit stattfindet. Du sollst auf Dates gehen, mit einem gutaussehenden, reichen Mann der eine Freundin hat und verdammt selbstbewusst ist. Yey...

Aber trotzdem hatte Jungkook Recht, es hätte dich schlimmer treffen können. Ihr kommt einigermaßen miteinander aus und du findest ihn attraktiv. Immerhin etwas.

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»Forced« | j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt