Die Autofahrt verlief schweigend, allerdings konnte man das Radio leise im Hintergrund trällern hören. Ich schaute aus dem Fenster und lauschte der Musik. Ich konnte im Augenwinkel immer mal wieder sehen, wie Jack zu mir rüberschaute.
Wie so oft ignorierte ich ihn einfach.
Sobald Jack vor meinem Haus anhielt, schnappte ich mir meine Tasche und sprang förmlich aus dem Auto. Er hatte also keine Chance irgendetwas zu sagen. Es konnte so zu keiner peinlichen Situation kommen.
Ich lief zu unserer Haustür und konnte Jacks verwirrten, aber dennoch amüsierten Blick förmlich spüren. Ich schloss schnell auf und huschte in das Haus. Die Tür ließ ich offen, damit Jack noch rein kommen konnte.
Ich hätte sie ihm natürlich auch vor der Nase zuknallen können, aber so assozial bin ich dann doch wieder nicht.
Ich warf meine Tasche neben die Tür, zog meine Schuhe aus und ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Kurze Zeit später, hörte ich die Tür zufallen. Jack hat es also auch geschafft.
Ich trank langsam mein Wasser und hatte meinen Körper in Richtung des Fenster gedreht. Ich war allerdings so tief in gedanken versunken, dass draußen sogar ein Mord hätte passieren können, ohne dass ich es mitbekommen hätte.
An dem Gedanken daran, der kurz aufschweifte, schüttelte ich kurz den Kopf und schaute raus, um nachzugucken, ob mir mein Unterbewusssein gerade etwas mitteilen wollte oder mir nur ein schlechtes Beispiel zeigen wollte.
Glücklicherweise stellte ich fest, dass dort kein Mord geschah, geschweige denn Menschen rumliefen. Das einzigst Interessante waren tatsächlich die Blätter der Bäume, die im sanften Frühlingswind tanzten.
Es war wie ein Bild. Ein Bild verschiedener Tänzer, mit den verschiedensten Kleidern, die im Wind wehen. Es war ein bisschen wie das Ballett zu Schwanensee von Tschaikowsky. Es ist sehr ruhig und auch sehr gleichmäßig. Es ist aber auch sehr gefühlvoll und ausdrucksstark, meiner Meinung nach. Das Gefühl empfindet jeder anders. Ich empfinde dabei eine gewisse Leidenschaft.
Es ist keine Leidenschaft, welche ich unbedingt selber machen möchte oder sie mir immer und immer wieder anschaue. Nein. Sowas ist es nicht. Es ist mehr eine Leidenschaft für das Gefühl. Die verschiedenen Gefühle, die man dabei empfinden kann.
"Woran denkst du?" Ich zuckte kaum merklich zusammen, doch drehte mich auch nicht um. Ich atmete kurz tief ein bis ich ein wenig lächelte. "Nichts. Ich habe nur die Bäume draußen beobachtet.", antwortete ich immernoch aus dem Fenster schauend.
"Na dann." Jacks Stimme war plötzlich ganz nah. Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren und es überzog mich augenblicklich eine Gänsehaut. Seine Lippen berührten sanft meine Haut und er strich mir mit seiner einen Hand die Haare auf meine andere Seite.
Ich schloss kurz die Augen und seufzte leise. Jacks Grinsen konnte ich an meinem Hals spüren, doch es störte mich nicht. Es fühlte sich gut an. Auch wenn nicht mehr dahinter steckt, der Moment zählt. Hab' ich Recht?
Jack stand immernoch hinter mir und jetzt gingen seine Hände ein wenig auf Wanderschaft. Seine linke Hand legte er um meine Taille, während seine rechte auf meiner Schulter ruhte. Seine Lippen striffen immer mal wieder ein wenig meinen Hals.
Das Glas in meiner Hand fühlte sich immer schwerer an, weshalb ich es auf dem Tresen vor mir abstellte. Meine Hand ruhte stets auf dem Glas doch ließ immer lockerer. Mein Kopf fand fast wie von selbst den Weg zur Seite, damit Jack mehr Platz hatte. Ich war wie in Trance, doch genoss es sichtlich.
"Scheinbar gefällt dir das ja ziemlich gut.", raunte Jack mir ins Ohr und mich überzog wieder eine leichte Gänsehaut. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und nickte ein wenig. Wieder konnte ich sein Grinsen an meinem Hals spüren.
Beide seiner Arme schlang er jetzt also um meinen Bauch und setzte einen kleinen Kuss auf meinen Hals, bevor er seinen Kopf auf meine Schulter legte und aus dem Fenster schaute. Ich tat es ihm gleich und er wiegte uns ein wenig hin und her.
Eigentlich wäre er ja der perfekte Freund. Er sieht gut aus, kann einen beschützen, aber er ist auch sehr zärtlich und einfühlsam. Wäre da nicht dieses blöde 'Badboy-Image'.
In der Schule wirkt er immer und immer wieder so arrogant und kalt. Wie konnte er sich diese Mauer bloß bauen? Was hat ihn dazu gebracht? Die Sache mit seiner Mutter? Ich denke nicht. Er ist kein Mensch der sich wegen soetwas eine so massive Mauer baut. Ich weiß immernoch nicht, was passier ist und ich werde es auch nicht so schnell herausfinden. Leider.
"Weißt du, dass du eigentlich der perfekte Freund wärst?", fragte ich Jack kurzerhand, ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben. Ich schämte mich zwar nicht für diese Frage, schließlich sollte er es wissen, allerdings ist das bestimmt keine alltägliche Frage.
"Mmh. Da wäre ich mir nicht so sicher. Aber warum das 'wäre'?" Er löste sich leicht von mir und schaute mich fragend an. "Dein Badboy-Image macht das ein bisschen kaputt. Also nicht, weil du ein Badboy bist, sondern eben wegen deiner Art, die du in der Schule zeigst. Du bist wie ausgewechselt. Ein anderer Mensch. Weißt du was ich meine?" Jetzt schaute auch ich ihn an.
Er nickte nachdenklich, doch sagte nichts dazu. Er schaute kurz zu meinem Glas, welches stets vor mir stand und eben jenes, aus welchem ich lediglich ein paar Schlücke getrunken hatte und nahm es kurzerhand in die Hand, um den Rest auszutrinken.
Ich schaute ihn verwirrt an, doch er trank es einfach leer. Er stellte das Glas wieder hin und schaute mich an, als wäre nichts passiert. "Was? Warum guckst du mich so an? Ich bin nunmal nicht empfindlich.", meinte Jack nur und hob abwehrend seine Arme. Ich schüttelte nur leicht den Kopf und wollte noch ein Glas aus dem Schrank holen, als er mich aufhielt.
"Gehen wir hoch in dein Zimmer?", fragte er mich und nahm mir das Glas aus der Hand, welches ich gerade rausgeholt hatte und stellte es neben das andere Glas. Ich nickte und er griff nach meiner Hand, um unsere Finger zu verschränken. Nanu? Was war denn heute mit ihm los?
DU LIEST GERADE
A little different (*pausiert*)
Teen FictionMia ist eine richtige Streberin, Liebling aller Lehrer und nur auf die Schule konzentriert. Deshalb hat sie auch nur einen engen Freundeskreis. Naja wie denn auch anders wenn so gut wie alle Mädchen auf ihrer Schule Bitches sind.... Jack ist das gen...