Die Menge jubelte auf, als Leons Gegner vom Sattel fiel und unsanft in der Spähne landete. Ich sprang auf und applaudierte. "Ja!", meinte ich. Alle blickten mich an. Ich räusperte mich und setzte mich schnell. Das geziemt sich nicht... Ich sah zu Gwen, die links von mir sass. Sie grinste mich wissend an. "Ach, sei blos still, Gwen! Du bist nicht viel besser dran als ich." Sie lachte leise, "Ja... Das stimmt!" Das Turnier war spannend und Arthur, Sir Leon und mein Bruder würden auch morgen wieder antreten. Ich trat mit meiner Hose und meinem Degen auf den Kampfplatz. "Na, Brüderchen. Bereit für den Kampf?", fragte ich ihn und kniff ihm in die Seite. Er drehte sich grinsend um und ich kicherte. "Aber immer Mylady!", verbeugte er sich und zog seinen Degen. Zunächst kämpften wir nur ein wenig. Parierten und schlugen aufeinander, bis wir keuchten. "Schon ausser puste?", fragte mein Bruder. "Hey! Das ist nicht fair!", meinte ich, "Du bist viel stärker als ich und schon aufgewärmt!" Er lachte. "Machen wir weiter", lächelte ich und er grinste. So machten wir weiter, aber etwas spielerisch. Das machte viel mehr Spass. Wir warfen uns Stroh ins Gesicht und machten blöde Sprüche. Schliesslich schubste er mich gegen einen Gemüsewagen und ich fiel rücklings hin. Er sprang zu mir aber, ich drehte mich, sodass auch er auf den Boden fiel. Ich erhob mich, woraufhin auch er wieder aufstand, allerdings packte er mich an der Hüfte und hob mich auf seine Schulter. Ich lachte kreischend auf. "James!!!", schlug ich ihm lachend auf den Rücken, "Lass mich runter!!! Lass. mich. runter!" Er lies mich ins Stroh fallen und begann mich ordentlich durch zu kitzeln. Ich lachte. "Was haben wir denn da?", sagte plötzlich jemand. Wir drehten uns ertappt um. König Uther und unsere Eltern standen da. James stand schnell auf und half mir auf meine Beine. Wir mussten uns das Lachen verkneifen. Mein Vater amüsierte sich köstlich, während meine Mutter beschämt die Hand vor ihr Gesicht hielt. "Eure Majestät", sagten wir und verbeugten uns. Uther lächelte, "Was habt ihr da gerade gemacht?" James und ich sahen uns an und prusteten gleichzeitig los. Uther lachte und mein Vater stieg darauf ein. "Unserer Mutter den peinlichsten Moment ihres Lebens bescheren", sagte mir meine innere Stimme, aber das würde ich nie laut aussprechen können. "Kommt, Prinzessin. Das Turnier beginnt bald", meinte der König. Ich nickte, zwinkerte James zu, dem ich noch einmal gespielt gegen die Schulter schlug, und schnappte mir mein Schwert. Gwen brachte mir den Roch, den ich über meine Rüstung ziehen konnte, ein Schweisstuch und meinen grünen Umhang. Sie pulte mir auf dem Weg das Stroh aus meinem Haar. Ich erblickte Sir Leon, der mich angrinste. Mein Blick wanderte zu seinem Gurt. Er trug dort noch immer mein Tuch. "Gut gekämpft", lächelte er. "Das habt ihr gesehen?", fragte ich und wurde rot. "Davon weiss mittlerweile ganz Camelot. Darf ich?" Er deutete auf meinen Degen, der zwischen Roch und Rüstung hindurchschaute. Ich zog ihn aus der Scheide und reichte ihn ihm. Er betrachtete ihn. "Was macht ihr denn da?", kam Arthur und ein anderer Ritter dazu. "Sir Leon betrachtet meinen Degen.", meinte ich. "Er ist ein wahres Meisterstück" Arthur hielt die Hand hin und Leon reichte ihm den Degen. Ich wandt mich an den dritten Ritter. "Euch kenne ich noch nicht", stellte ich fest. "Nein, Mylady. Mein Name ist Sir Edric" "Es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen, Sir Edric." Ich reichte ihm meine Hand, die er ergriff und küsste. Ich lächelte geschmeichelt. "Eine Prinzessin, die kämpft", meinte Arthur, "Ich kann es noch immer nicht fassen" Ich war geschmeichelt, "Ich bin definitiv nicht mit einem Ritter vergleichbar, aber es macht mir grossen Spass zu kämpfen und obendrein meine Mutter verzweifeln zu sehen." Die drei Männer und Gwen lachten. "Das sieht man", lächelte Sir Leon und bewegte seine Hand zu meinem Kopf. Er berührte sanft mein Haar, bevor er sie zurück zog. Er hielt ein Stück Stroh in die Luft. Wie lachten. "Eure Hoheit", meinte Gwen, "Wir müssen gehen" "Du hast Recht, Gwen", meinte ich und griff nach meinem Degen, "Ich wünsche euch viel Glück" Damit drehte ich mich um und ging erneut los zu dem Turnierplatz. Heute war es viel spannender als gestern. Es lag viel mehr Spannung in der Luft. Mein Bruder hatte es ins Finale geschafft. Ich jubelte innerlich, während ich äusserlich die Kontenance behielt. Auch Vater schien sehr stolz und applaudierte. Nun kam noch der Kampf zwischen Arthur und Sir Leon. Beide stellten sich auf und hoben ihre Lanzen, als das Signal kam. Sie ritten los und mein Puls erhöhte sich. Sie kamen sich immer näher. Bumm... Die Lanze von Arthur zerbrach am Schild von Sir Leon und der Ritter fiel im hohen Bogen vom Sattel, während sein Pferd weiterlief. Hart prallte er auf und ich sprang von meinem Platz auf. Die Hand vor meinem Mund. Die Menge jubelte. Prinz Arthur war schliesslich in der finalen Runde, doch ich blickte zu Sir Leon. War er in Ordnung? Er regte sich nicht. War er schlimm verletzt? Mein Puls beschleunigte sich, aber Vater zog mich auf seinen Platz zurück. "Beruhige dich. Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht" Er las die Panik in meinen Augen, als Sir Leon von vier Männern abtransporiert wurde. Der Hofarzt folgte ihnen. Ein alter Mann mit grauem Haar. "Wie heisst der Hofarzt?", fragte ich Gwen. "Gaius", meinte sie und ich nickte. König Uther erhob sich, "Das Finale wird in einer Stunde stattfinden!" Ich blickte zu meinem Vater. Er wusste, was ich wollte. "Das ziemt sich nicht. Bleib bitte hier", bat er mich. "Bitte Vater!", bettelte ich. "Nein", meinte er, "Wie du schon sagtest... Du kennst ihn gerade mal drei Tage lang! Du bleibst hier und erfüllst deine Pflicht als Prinzessin von Enniskillen!" Ich holte tief Luft, "Ja, Vater!" ER nickte zufrieden und wandt sich zum König. "Gwen", bat ich sie, "Erkundige dich doch bitte nach Sir Leons Zustand ja?" "Ja", meinte sie und ging los. Sogleich verwickelte mich der König in eine Diskussion. "Prinzessin Victoria. Wollt ihr euch zu mir gesellen?" Ich erhob mich, "Gerne eure Majestät" Ich schritt zu ihm und nam auf dem freien Platz neben ihm Platz, wo gerade noch meine Mutter sass, die nun neben meinem Vater platz nam. Ihr Blick sprach Bände: Vermassel es blos nicht! Ich sah den König an. "Und? Wie gefällt es euch hier in Camelot?", fragte er mich. "Sehr gut, sire! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier so wohl fühlen würde." Er lächelte, "Das freut mich zu hören, denn ich habe mit euren Eltern gesprochen und wie es scheint, werdet ihr noch etwas hier bleiben." Er sah mich abwartend an. "Ach ja?", fragte ich, "Das freut mich sehr. Ich kann es kaum erwarten mehr von Camelot zu sehen" "Ist es nicht anstrengend so lange keine Magie anzuwenden?", fragte er mich dann. "Mitunter kann es das sein, My Lord", gestand ich, "Die Magie staut sich in mir an, wenn ich sie nicht gebrauchen kann. Ich muss es im Auge behalten, sobald ich sie unterdrücke, bekommt sie einen dunklen Charakter und setzt sich selbstständig frei. Dann habe ich keine wirkliche Kontrolle über sie. Ich muss aufpassen, dass sie sich nicht aufstaut. Sonst bringe ich die Menschen um mich herum in Gefahr und das würde ich mir nie verzeihen."
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Victoria Leinster of Enniskillen
RandomEnniskillen Castle ist mein zu Hause. Das Zu Hause von mir... Prinzessin Victoria Leinster. Zu einem Wettbewerb werden einige unserer Ritter nach Camelot geschickt und einer von ihnen ist mein Bruder der Kronprinz James.