Kapitel 11

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Sicht Manu

Als ich den ersten Schock hinter mir hatte, realisierte ich, dass seine Augen geschlossen waren. Sie hingen alle an einem Beatmungsgerät und kleine Bläschen stiegen auf, wenn sie ausatmeten. Sie lebten, waren aber weder wach, noch bei Bewusstsein. Was zum Teufel war das hier? Dass sie sich nicht bewegten, beruhigte mich merkwürdigerweise ein wenig. Ich musste mehr über diesen Raum und dessen Zweck herausfinden. Wer weiß, vielleicht hatte das alles ja mit dem Herr Bergmann zu tun, der mich immer gequält hatte? Ich trat näher an den mittleren Tank heran. Ich versuchte so gut wie möglich, meine Angst zu unterdrücken aber dennoch zitterte ich am ganzen Körper. Was würde Professor Ente das alles nützen? Oder wusste er überhaupt davon? hatte vielleicht Evil Professor Ente das alles hier errichtet? Aber wenn dem so wäre, wieso hatte er dies nicht schon vorher entdeckt?

Ich stand nun direkt vor dem Tank. Die Haare von Herr Bergmann schwebten sanft auf Grund des Wassers -oder eben dieser merkwürdigen Flüssigkeit- um seinen Kopf. Er sah genauso aus wie der "orginale" Herr Bergmann. Mir machte dieser Angst und ich musste so schnell wie möglich hier weg.

Ich drehte mich um und sah auf einem weißen Tisch ein Buch liegen. Langsam ging ich darauf zu. Es hatte einen grauen Einband und schien nicht gerade außergewöhnlich. Also nahm ich es in die Hand und las das, was in Handschrift daraufgeschrieben war: Protokoll BE. Ich ahnte, dass es wichtig war, weshalb ich es mitnahm. So. Und jetzt endlich raus diesem verfluchten Raum. Es gab so viele Fragen. Zu viele Fragen. Und ich hoffte, dass mir dieses Buch zumindest ein paar Antworten gab. Wenn ich die Möglichkeit habe, mit Professor Ente zu sprechen, musste ich diese nutzen, auch wenn ich bezweifelte, dass er mir helfen konnte. Ich drehte mich um und wollte gerade die Tür öffnen, da hörte ich hinter mir eine Stimme, von der ich dachte, ich wäre sie los. Bergmann.

"Ja, mein lieber Manu, ich bin noch hier. Du dachtest wohl etwa, bloß weil dich diese Gestalt von mir befreit hat, wärst du mich für immer los?" Ich drehte mich um und sah, dass der Evil Bergi im mittleren Tank seine pechschwarzen Augen geöffnet hatte. Ich konnte jedes Wort glasklar verstehen, auch wenn er dieses Beatmungsgerät auf dem Mund hatte. "Hör zu, Bergmann. Dieses Mal wirst du nicht in meinen Verstand eindringen. Ich bin stärker als je zuvor und diesmal wirst du derjenige sein, der getötet wird", sagte ich entschlossen zu diesem Monster. Herr Bergmann lachte auf. "Ja klar. Ich warte doch nur auf einen schwachen Moment von dir und dann wirst du endgültig mir gehören", sagte er selbstsicher. Mut, Zuversicht und Glaube an mich selbst füllten mich bis zum letzten Zentimeter. Ich werde siegen. Auch wenn ich dabei starb. Dann starb ich in Ehre. Für Palle, meine Freunde und Freedom. "Träum weiter", knurrte ich, wandte mich um und ging durch die Tür, welche ich hinter mich schloss.

Ich seufzte. Er war zwar aus meinem Kopf verschwunden aber nicht aus meinem Leben. Einige Momente stand ich nur da und versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen. Wieso konnte er hier mit mir reden und sonst nirgends? Ich hoffte, dieses Notizbuch gab mir ein paar Antworten. Gedankenverloren strich ich über den grauen Einband. Ein Ruf brachte mich zurück in die Realität. Sie hatten mich fast. Ich rannte in die entgegengesetzte Richtung, aus der der Ruf kam. Ich war so kurz davor, Antworten zu bekommen. Sie durften mich einfach nicht kriegen! Dann endlich sah ich das Ende des Ganges. Eine Treppe! Ich rannte die Treppe hoch und hoffte, dass mich die anderen nicht gesehen haben. Mir schien die Treppe schier endlos. Mein Herz schlug wie wild und mein Atem ging unkontrolliert. Teil wegen der Anspannung, teil wegen der Anstrengung. Endlich war die Treppe zu Ende und ich wusste endlich wieder, wo ich mich befand. Aber wie sollte ich zum Teleporter kommen? Der Hauptraum wird voller Ärzte sein. Gab es noch einen anderen Teleporter? Natürlich! Der Teleporter im Nether-Abschnitt. Ich befand mich im blauen Abteil, doch ich musste in den Roten. In dem Gang, in dem ich nun war, war voller Ärzte. Gegenüber der Treppe, wo ich immer noch auf der ersten Treppenstufe stand, war eine Tür, die, wie ich wusste, direkt zum roten Abschnitt führte. Ich musste nur noch es schaffen, ungesehen über diesen Gang zu kommen und schon hatte ich es so gut wie geschafft. Doch wurde ich einmal gesehen, so würde ich es nie aus Labor 69 schaffen und Palle sowie den anderen Rede und Antwort geben müssen.

Noch einmal atmete ich tief durch, blickte von einer Seite zur anderen, setzte einen Fuß auf den Boden des Gangs und hastete auf die andere Seite.

Visionen    ~Freedom FanFiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt