"Vielen Dank Gwen", bedankte ich mich und machte mich auf den Weg. Mein Bruder holte mich ab. "Wow!", meinte er, als er mich erblickte, "Darf ich fragen, warum du dich so herausgeputzt hast?" "Es ist das Abschlussfest des Turniers. Da darf ich das doch! Ich muss doch feiern, dass ich noch lebe!" "Und dass Sir Leon lebt!", lachte er. Ich wurde rot. "Ist es wirklich so offensichtlich?", fragte ich ihn. "Nein", meinte er, "Offensichtlich nicht, aber sobald man euch zusammen sieht, dann bekommt man mit, dass etwas zwischen euch ist" Ich sah beschämt zu Boden. "Ich... Ich habe nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber... Ich habe Leon wirklich sehr gern" "Das ist doch schön!", meinte mein Bruder, "Ich hoffe, dass ich eines Tages auch so ein Glück haben werde" "Ach James. Ich weiss doch noch nicht mal, ob es so ausgehen wird, wie es sich anscheinend schon alle denken." "Seinen Blicken nach zu urteilen würde er dich an liebsten schon morgen heiraten" "Pssst", machte ich, "Hier sind doch überall Leute!" Er grinste. "Wo sitze ich heute überhaupt?" "Neben Lady Morgana und Prinz Arthur" "Das wird spannend", meinte ich. "Warum meinst du?" "Ich finde sie nicht besonders sympatisch. Ich weiss nicht. Bauchgefühl""Diesen Abend wirst du sicherlich überleben."
Doch ich sollte Recht behalten. Ich unterhielt mich hauptsächlich mit Arthur. Er war mir viel sympatischer als das Mündel des Königs. Ich war fast schon erleichert, als Uther mich zu dem Eröffnungstanz aufforderte. Er fragte, wie es mir ginge. "Bereits viel besser", gab ich zu, "Ich bin froh, dass ich dieses Fest nicht verpasse" Er lächelte, "Das kann ich verstehen. Wir sind auch sehr froh, dass es euch wieder besser geht. Sonst würde uns eine Augenweide entzogen werden" Diese Art von Komplimenten waren mir dann doch eher unangenehm, aber wie sollte man das einem König wie Uther sagen. Er würde es sofort als Beleidigung ansehen. Ich war dennoch froh, als der Tanz vorbei war. Mit Arthur und Leon tanzte es sich viel angenehmer. "Verzeiht" Uther drehte sich um. "Darf ich abklatschen, eure Majestät?" "Aber natürlich, Sir Leon. Es war mir eine Freude, Prinzessin." Uther ging zu seinem Thron zurück. "Eure Hoheit", verneigte er sich vor mir. "Sir Leon", erwiderte ich, "Ich freue mich schon den ganzen Abend darauf mir euch zu tanzen" Er ergriff meine Hände und wir begannen uns leicht über den Tanzboden zu bewegen. "Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben, eure Hoheit" "Victoria", meinte ich. "Bitte gestattet mir euch zu sagen, dass ihr heute Abend hinreissend ausseht, Victoria", sagte er. Ich erschauderte, als er meinen Namen betonte und lächelte ihn an. "Ich danke euch sehr für dieses Kompliment, Sir Leon" Ich muss zugeben, dass ich an euch dachte, als ich ein Kleid für den heutigen Abend suchte. Verzeiht. Ich... Ich wollte euch nicht in Verlegenheit bringen" Sir Leon wurde rot, "Das macht nichts. Ich fühle mich sehr geschmeichelt"
Am nächsten Morgen half mir Gwen in ein grünes Kleid. Es war sehr leicht, aber dennoch warm. Perfekt also für einen Ausritt. Ich lächelte in mich hinein, als es an der Tür klopfte. Es war Sir Leon. Ich schnappte mir meinen Umhang und ging zur Tür. "Du bist bis heute Abend freigestellt, Gwen", sagte ich noch. Sie knickste und verlies wortlos mein Zimmer. Ich zog mir meinen Umgang über. Sir Leon hielt mir seinen Arm entgegen und ich ergriff ihn mit Freude. Wir sprachen zunächst nicht viel. Wir waren beide viel zu nervös, um etwas zu sagen. Wir sattelten auch fast wortlos unserer Pferde. "Ich kann es kaum erwarten, wieder zu reiten", gab ich zu. "Nur bitte übertreibt es nicht. Ich musste eurem Vater versprechen, euch an einem Stück zurück nach Camelot zu bringen. Ohne auch nur einen Kratzer. "Ihr habt mit meinem Vater gesprochen?", fragte ich ihn verwundert und zog den Riemen am Sattel fest, nachdem ich das Geschirr angebracht hatte. "Aber natürlich. In Camelot muss man den Vater fragen, bevor man Zeit mit seiner Tochter verbringt" "Oh...", machte ich. Wir gingen auf den Platz hinaus. Er trat zu mir. "Darf ich euch helfen?", fragte er und deutete auf den Sattel. Ich nickte sprachlos. Leon stand mir so nahe. Sanft ergriff er meine Taille und hob mich auf meinen Schimmel, als wäre ich eine Feder. Er sass ebenfalls auf und ich beobachtete ihn dabei. Er trug nicht seine Rüstung. Allerdings hatte er sein Schwert dabei und trug seinen roten Umhang. Doch ich musste mir eingestehen, dass er sehr gut in einem einfachen Wams und Jacke aussah. "Wollen wir?", fragte er. Ich lächelte noch breiter und gab meinem Pferd die Sporen. Wir ritten Seite an Seite aus den Mauern von Camelot hianaus und in den Wald. Ich wusste nicht wohin, aber ich vertraute auf Sir Leon, dass er wusste, wo wir waren. Schliesslich wurde das Gehölz dichter. "Wo führt ihr mich hin, Sir Leon?", fragte ich ihn neugierig. "An meinen Lieblingsplatz in ganz Camelot", erwiederte er, "Ihr werdet wissen, wieso." "Da bin ich gespannt" Dann lichteten sich die Bäume wieder. Eine Lichtung tat sich vor uns auf und ich staunte nicht schlecht. Es war wunderschön hier. "Wow!", machte ich.
"Habe ich zu viel versprochen?", fragte er mich. Leon war bereits abgesessen und stand nun vor mir, um mir vom Pferd zu helfen. Ich nam dankend an. Kaum war ich auf dem Boden betrachtete ich weiter diese wunderschöne Landschaft und schloss die Augen. Die Sonne strahlte in mein Gesciht und das Geräusch des Wasserfalls war sehr beruhigend. Dann hörte ich etwas dumpf zu Boden fallen. Ich drehte mich um. Sir Leon nam eine Decke aus seiner Reittasche. Ein Kelch lag auf dem Boden. Ich ging zu ihm und hob den Kelch auf. "Ich dachte, dass ein Picknick euren Geschmack treffen könnte" Ich erstrahlte. "Da hattet ihr wohl Recht!", grinste ich und half ihm beim Auspacken, was ihm überhaupt nicht gefiel. "Ich möchte das doch für euch machen. Setzt euch ruhig", meinte er schliesslich und drückte mich sanft zu Boden, damit ich auf der Decke platznam, die auf dem grünen Gras ausgebreitet war. Ich fand es sehr süss, wie er sich bemühte.
DU LIEST GERADE
Victoria Leinster of Enniskillen
AléatoireEnniskillen Castle ist mein zu Hause. Das Zu Hause von mir... Prinzessin Victoria Leinster. Zu einem Wettbewerb werden einige unserer Ritter nach Camelot geschickt und einer von ihnen ist mein Bruder der Kronprinz James.