Er kam mit einer Flasche Wein und einigen belegten Broten und Früchten. Ich seufzte. "Du verwöhnst mich, Leon", sagte ich. Er lies sich neben mir fallen und schenkte uns beiden etwas Wein ein. "Es könnte nicht perfekter sein", murmelte ich leise und er wurde rot. Er war so süss. "Ich... Ich hebe euch noch gar nicht gedankt... so richtig" "Das brachst du auch nicht, Leon", versicherte ich ihm. "Ich verdanke dir mein Leben, Victoria", meinte er dann und stellte die Flasche weg. "Leon?", fragte ich dann. "Ja?", meinte er dann. Ich wusste nicht, wie ich das formulieren sollte, ohne, dass es ihn verärgern würde. "Ihr... Ihr seid nicht hier, weil ihr das Gefühl habt... mir etwas schuldig zu sein, oder?" "Was?! Nein! Natürlich nicht. Victoria... So etwas dürft ihr nicht denken. Ich bin hier, weil ich eine Zuneigung zu euch entwickelt habe und ich hoffe, dass ihr ähnlich empfindet" Mein Lächeln kam zurück auf mein Gesicht, "Das tue ich" Aufgrund dieser Versicherung wurde auch das Lächeln von ihm grösser. Er erhob seinen Kelch, "Auf einen fantastischen Nachmittag!" "Auf einen unvergesslichen Nachmittag", sties ich meinen gegen den seinen und nam einen Schluck. Dabei war er doch bereits fantastisch und unvergesslich. Wir sahen uns an. Zum ersten Mal fiel mir die reine Farbe seiner Augen auf. Es war ein helles grün mit ganz leichtem blau. Ich legte mich auf den Bauch und schaute zum Wasserfall. "Es ist wunderschön hier", sagte ich und seufzte, "Ich war noch nie so froh irgendwo zu sein, wie in diesem Moment" "Ich fühle mich geschmeichelt Prinzessin", meinte er und es war kurz ruhig, "Ich habe diesen Ort auf der Patroullie entdeckt. Da war ich noch nicht lange in Camelot. Ich mag es hier. Immer wenn es mir schlecht geht oder ich nachdenken muss, komme ich hier her" "Er eignet sich bestimmt gut dafür", meinte ich. Gestern war er doch auch am ausreiten... Ob er da auch hier war. "Ihr seid die erste Person, die ich mit hierher nehme" Ich drehte mich zu ihm. Dieser Ort scheint eine grosse Bedeutung für ihn zu haben. "Naja... bis auf Gwen. Wir haben viel zusammen gespielt, als wir noch klein waren" Ich kicherte. "Ich stelle mir gerade einen kleinen Leon vor, der von Stein zu Stein hüpft und dann ins Wasser fällt." Er lachte und ich stieg drauf ein. "Ja... Das ist nicht nur einmal passiert!" Ich lachte noch etwas lauter und Leon betrachtete mich von der Seite. "Als ich noch klein war, bin ich auch immer mit meinem Bruder auf Entdeckungstour gegangen. Mutter haben James und ich wahnsinnig gemacht, aber Vater... Er erzählte und immer Geschichten von magischen Wesen und Geheimgängen im Schloss und so weiter. Wir sind oft nachts ausgebügst und sind im Wald herumgegangen. Gott... haben wir immer Ärger bekommen!" "Das hört sich aber nicht nach dem Verhalten einer Prinzessin an", meinte Lion, "Das gefällt mir" Ich sah zu ihm und griff nach einem von den kleinen Brötchen. Herzhaft biss ich hinein. "Um ehrlich zu sein, hatte ganz Camelot das Gefühl, dass ihr Prinz Arthur versprochen seid" Ich lachte auf, "Als würde Uther seinen einzigen Sohn mit einer Zauberin verheiraten. Ich gebe zu, dass seine Haltung gegenüber der Magie alles andere als gut ist, aber das würde er auch nicht tun" "Dann seid ihr es nicht?", hakte er nach. Ich schüttelte den Kopf, "Natürlich nicht. Wäre ich ihm versprochen, würde ich bestimmt nicht so viel Zeit mit dir verbringen" Er sah mich lächelnd an. "Warst du gestern auch hier? Du warst doch ausreiten" Beschämt sah er zu Boden. "Ja... Ja, ich war hier" Ich runzelte meine Stirn und drehte mich zur Seite. Er schien gerade nicht besonders gut gelaunt zu sein. Ich legte meine Hand auf die seine. Er legte seine andere über sie. Es kribbelte dort, wo er mich berüerte. "Was ist los?", fragte ich leise und rutschte ein Stück zu ihm. Sanft strich er mit seinem Daumen über meine Hand. Er holte tief Luft. "Ich frage mich nur... Warum ich dies verdiene... Ob ich genüge... Ich meine: Ich bin ein Ritter und ihr seid eine Prinzessin und ich..." "Leon", unterbrach ich ihn, "Ihr seid ein Ritter. Aber das ist doch bei weitem nicht alles. Ihr seid treu, ehrlich und edel. Das ist viel mehr wert als ein Titel. Ihr seid viel mehr wert, als ihr denkt, Leon. Ich möchte keinen arroganten aufgeblasenen Prinzen. Ich möchte jemanden, der mich genau so liebt, wie ich ihn liebe" "Arthur ist auch nicht arrogant und ein Prinz", sagte er mir. Ich hob sein Kinn an, damit er mich ansehen musste. "Aber: Arthur ist nicht du", lächelte ich und unsere Gesichter waren nicht mehr weit voneinander entfernt. "Ich habe lieber dich, als 20 Arthur Pandragons", versicherte ich ihm flüsternd. meine zweite Hand an seiner Wange. Seine Augen erstrahlten. Wir kamen uns näher. Stirn an Stirn sassen wir da und genossen den Augenblick. Die Ruhe und das Rauschen des Wasserfalls. Nichts könnte diesen Moment kaputt machen. Absolut nichts.
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Victoria Leinster of Enniskillen
RandomEnniskillen Castle ist mein zu Hause. Das Zu Hause von mir... Prinzessin Victoria Leinster. Zu einem Wettbewerb werden einige unserer Ritter nach Camelot geschickt und einer von ihnen ist mein Bruder der Kronprinz James.