Enniskillen Castle ist mein zu Hause. Das Zu Hause von mir... Prinzessin Victoria Leinster.
Zu einem Wettbewerb werden einige unserer Ritter nach Camelot geschickt und einer von ihnen ist mein Bruder der Kronprinz James.
Am nächsten Tag traf meine Familie ein und noch eine Woche später ging ich mit Leon wieder zu unserem Wasserfall. Er wollte mit mir meine Genesung feiern. Davor war ich entweder zu erschöpft, es gab Feierlichkeiten aufgrund des Vertrages, bei denen er anwesend sein musste oder meine Eltern und mein Bruder haben mich vollkommen vereinnahmt. So waren wir wieder an unserem Platz am Wasserfall auf einer Decke mit Wein und genossen die Sonne und die Ruhe... Es wurde langsam Winter. Ich zog meinen Umgang etwas enger um mich. "Ist dir kalt?", fragte mich Leon. "Es geht schon", meinte ich. Doch er ignorierte meine Aussage. Er setzte sich nah hinter mich und legte seine Arme samt Umhang um mich. Sofort umgab mich eine wohlige Wärme. Ich blickte zu ihm. Als Arthur mich neulich fragte, fiel mir erst mal auf, dass wir uns noch nie wirklich geküsst hatten. Mal auf die Stirn, auf die Wange oder die Hand, aber noch nie auf den Mund. "Was ist?", fragte er mich. "Du bist so schön", sagte ich ihm und lehnte mit meinem Kopf gegen seine Brust. Er lachte brummend, was seine Brust leicht vibrieren lies. "Ist das nicht eigentlich mein Text, Mylady?" Ich grinste ihn an und hob eine Hand, um durch seine Haare zu streichen. Dazu musste ich mich jedoch leicht umdrehen. Er lies seine Arme um mich geschlungen, damit ich nicht fror. "Aber das bist du", meinte ich flüsternd und strich eine Strähne seines Haars hinter sein Ohr. Er beugte sich leicht runter. Ich sah ihm tief in meine Augen. Mein Herzschlag wurde schneller und ich erwartete mit Freude, was gleich kam. Unsere Nasenspitzen berührten sich. Eine Hand zog er nach vorne und berührte meine Wange, streichelte sie und bewegte sie zu meinem Hinterkopf. Ich sah ihn weiter an. Dann übte er einen leichen Druck mit seiner Hand aus, sodass mein Kopf noch etwas nach vorne bewegte. Da geschah es. Seine Lippen berührten ganz sanft die meinen. In meinem Bauch breitete sich ein wohliges Gefühl aus. Unsere Lippen lösten sich, sodass wir uns kurz anschauen könnten, bevor er auch seine andere Hand nam, um mein Gesicht zu umfassen und mich erneut zu küssen. Meine Hände wanderten an seine Taille und ich zog ihn an mich. Dieser Kuss war viel intensiver und inniger. Er nam seine Hände an meinen Rücken und beugte sich nach vorne. Ich lies mich fallen. Ich vertraute ihm total. Vorsichtig legte er mich auf der Decke ab, ohne, dass wir unseren Lippenkontakt abbrechen mussten. Wir genossen diesen Moment voll und ganz. Leon lag halb über mir. Mit einem Arm stützte er sich ab, während die andere locker an meiner Taille lag. Nach Atem ringend lösten wir uns. Kurz sahen wir uns nur an und genossen diesen Moment der Ruhe. Er strich eine Strähne aus meinem Gesicht. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog ihn erneut zu einem kurzen Kuss zu mir hinunter. "Das ist der beste Moment in meinem Leben", sagte ich ihm leise. Er schmunzelte, "Ich könnte ihn noch besser machen" Ich lachte. "Ich glaube kaum, dass das möglich ist", lachte ich. "Ich liebe dich, Victoria", lächelte er mich an. Es kribbelte in mir. Das war auch das erste Mal, dass er mir direkt sagte, dass er mich liebt. "Ich liebe dich auch, Leon" Er setzte sich leicht auf. "Ich... Ich habe noch nie jemanden gehabt, der mir so schnell so wichtig geworden ist. Ich habe schon lange mein Herz an dich verloren. Doch nach dem, was neulich passiert ist... Naja... In solchen Zeiten wird einem bewusst, wie schnell es zu Ende sein könnte. Ich möchte... Nein. Ich kann dich nicht verlieren. Ich möchte dich beschützen und mein Leben mit dir verbringen, damit ich ganz dir gehöre. Damit du ganz mir gehörst für den Rest unseres Lebens. Ich möchte mit dir hier am Wasserfall Wein trinken und schwere Zeiten durchstehen. Ich möchte eine Familie mit dir haben. Ich möchte dich in meiner Nähe wissen, wo auch immer ich bin" Leon zog etwas aus seiner Tasche. Es war ein goldener Ring mit einem roten Edelstein darauf. Er war wunderschön. "Dieser Ring ist aus der königlichen Schatzkammer. Der rote Stein soll die Zugehörigkeit von Camelot zeigen. Arthur bestand darauf, dass ich einen von der Kammer nehme, um dir die folgende Frage zu stellen" Ich hielt die Luft an. Arthur wusste davon? Wie viele wussten davon? Ich sah ihn an. "Willst du meine Frau werden" Ich schlug die Hand vor dem Mund und mir kamen die Tränen. Ich nickte nur und brachte ein "Ja" heraus. "Ja", meinte ich dann noch etwas deutlicher und fiel ihm um die Arme. "Ja", sagte ich noch einmal und lachte auf. Schnell strich ich mir die Tränen aus meinem Gesicht. Er nahm den Ring und steckte ihn mir an meinen Finger. Ich lachte und wusste nicht, was ich tun sollte, doch Lion entschied dies für mich. Er küsste mich leidenschaftlich und stiess dabei seinen Kelch mit Wein um, weshalb der Inhalt des Kelches mein weisses Kleid benetzte. "Oh Nein ich", begann Leon, doch ich lachte nur und stiess meines mit Absicht um. Der Fleck wurde grösser. Leon begann zu grinsen und beugte sich wieder über mich. "Du bist wirklich perfekt!", meinte er küsste mich endlich. Ich küsste meinen Verlobten
Auf dem Weg zurück ins Schloss liessen wir uns Zeit. Wir hatten ja keine Eile. Wir ritten in den Eingangsbereich und kaum waren wir abgesessen, stürmte eine kleine Gruppe auf uns zu. Arthur, Merlin, meine Eltern, James, Sir Edric, Sir Francis und Gwen. Ein ganzes Empfangskomitee also. Ich sah Leon fragend an. "Weiss es Arthur, wissen es alle", grinste er nur. "Und?", meinte Arthur. Ich hielt meine Hand mit dem Ring in die Höhe. "Ohhh!", machte Gwen und war die erste, die mich fest in ihre Arme schloss, "Ich gratuliere" "Danke!" "Mein kleines Mädchen wird erwachsen", schluchzte Mutter und aus dem Augenwinkel sah ich, wie Arthur Leon drückte und Merlin ebenso. Sir Edric und Francis klopften ihm auf die Schulter. Vater umarmte mich und küsste mich auf die Stirn. "Alles Gute, Kind", lächelte er. James trat zu mir, hob mich hoch und drehte sich mit mir. "James! Lass das!", lachte ich. Er lies mich runter, "Mit wem soll ich denn nun in Enniskillen üben?" Ich strahlte, "mit Mutter?" Wir schauten zu Mutter, der ein geschockter Ausdruck ins Gesicht geschrieben war. James grinste mich an und wir prusteten beide los. So ging es weiter mit den Gratulationen.
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