Kapitel 41

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Langsam lösen sich unsere Lippen voneinander und wir stehen uns immer noch ganz nah, während wir uns in die Augen schauen. Sie ist so schön, in ihren Augen verliere ich mich und es gefällt mir. In Bonnys Anwesenheit werde ich schwach und es ist mir recht. Ihr wundervolles lächeln ist so verzaubern, ihr Lachen bringt mich dazu immer weiter Witze zu erzählen und ihre Berührungen stellen etwas komisches mit mir an. Ich fühle mich direkt wohl und habe wirklich einen Drang ihre Haut auf meiner zu spüren. 


Ich merke erst jetzt, dass ich richtig krass in dieses Mädchen verliebt bin, es ist mehr als nur eine Bindung im Spiel. Jetzt reicht der Beschützer Instinkt auch nicht mehr, denn dieser Kuss hat alle meine Fragen beantwortet und ich bin mir echt sicher. Das alles waren meine Zweifel, die ich nicht beachten sollte. 


"Chuck es tut mir leid, ich wollte dich nicht zwin..-", schluchzt sie, doch ich unterbreche sie mit einem zweiten, diesmal freiwilligen, Kuss auf ihre Lippen. Bonny drückt mich zurück und schaut verwirrt, aber ich lasse sie gar nicht ausreden und nehme ihr das Wort ab. "Bonny verliebt sein ist etwas echt schönes. Immer wenn man die Person ansieht oder sich an Momente mit der Person erinnert fühlt sich mein Brustkorb so flau an und etwas zieht sich in meinem Bauch zusammen. Man ist so unkonzentriert und richtig verträumt. Die Laune ist immer gut und bei jeder noch so kleinen Berührung wird man schwach, ein ungewohntes, aber schönes Kribbeln kommt zum Vorschein und man weiß, dass es die Schmetterlinge im Magen sind. Der Versuch immer bei der Person zu sein und sie vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche zu vermissen. Einfach dieses schöne Gefühl, wenn man zusammen ist. Egal wie schlecht gelaunt ich bin, es wird mit der Anwesenheit direkt besser", dann setze ich eine kurze Pause ein und atme aus "das fühle ich alles bei dir", beende ich meine Rede, mir ist gerade so eine Last von den Schulter gefallen, alles musste gesagt werden. Bonny schaut mich schockiert an und  formt ihren Lippen zu einem kleinen Lächeln. "Aber du hast doch all diese Sachen gesagt?", fragt sie nervös, aber löst ihre Hände nicht von mir. "Ich weiß  was ich alles gesagt habe, doch das war etwas ganz anderes und nicht so gemeint.  Ich habe auf einmal so ein Gefühls- und Gedankenchaos gehabt. Diese Zeit habe ich zum nachdenken gebraucht, da ich dachte es könnte mir uns nie klappen, aber es  klappt. Einer der anderen Gründe war,  ich wollte dir einfach nicht schaden, wehtun oder sonst was. Ich werde nie gut genug für dich sein können, aber so ist es nun mal. Ich bin ein Vampir und es gehört sich so. Aber trotzdem liebe ich dich Bonny und will es deswegen mit dir versuchen." Dabei werfe ich ihr einen Hundeblick zu uns hoffe, dass sie mir irgendwie verzeihen kann. Bonny antwortet nicht, sondern schaut mich mit einem breiten Grinsen an. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Einerseits grinst sie und anderseits geht sie nicht darauf ein. "Bonny sag etwas", spreche ich ruhig und sie zuckt mit den Schultern "ich weiß nicht genau was ich sagen soll, weil es mir genau so geht Chuck. Du hast mir aus der Seele gesprochen und ich weiß was ich will.... ich will und brauche dich Chuck." Dabei lächelt sie mich zusprechend an und ich kann endlich erleichtert aus atmen. Mit einer anderen Art von Antwort wäre ich jetzt sicherlich nicht klar gekommen. 


"Also sind wir wieder zusammen?", hacke ich nach und sie nickt "ja oder?." Nickend reiche ich ihr, mit einem stolzen und frohem Lächeln, meine Hand und sie greift sofort nach ihr. Anschließend gehen wir einfach zurück zum Auto und sie beschließt nicht noch einmal mit ihren Eltern zu reden, da sie sonst in Tränen ausbrechen würde. Also spazieren wir langsam aus dem Friedhof hinaus und tun so als wäre es keiner. Trotzdem fühle ich mich unwohl, weil alle diese Toten Menschen mich einschüchtern. Welche von ihnen sind wohl auf unnatürliche Weise gestorben? Zu meinen Glück sind alle aus meiner Sippschaft unsterblich und ich muss dieses Leid nicht ertragen, solange sie niemand jagt. 


Als wir im Auto ankamen, habe ich vorgeschlagen zu fahren und sie hat genickt, da sie nicht in der Verfassung ist zu fahren. Bonny hat sich irgendwann so in den Beifahrer Sitz eingelegt, dass sie einschlief und ich habe die Musik leise gedreht. Mittlerweile ist es auch schon zehn Uhr und als wir bei mir ankommen schläft Bonny noch und ich bringe es nicht übers Herz sie aufzuwecken, der heutige Tag war viel zu anstrengend und lang. Also gehe ich zu ihrer Autotür, um sie zu öffnen  und trage sie im Brautstyle hinaus. Meine Eltern schlafen hoffentlich schon und kriegen nicht mit, dass ein Mensch bei uns übernachtet, morgen kann ich sie ja raus schleichen. 


Langsam schließe ich die Tür auf und trage Bonny vorsichtig die Treppen hinauf. An ihrem Atem erkenne ich, dass sie fest schläft und sich nicht erschreckt, was sie beim aufwachen bestimmt tun würde. Das ganze gehen und weinen hat sie wohl zu sehr erschöpft. Wie hart muss es wohl für sie sein ohne Eltern, die einen lieben, aufzuwachsen? So etwas kann ich mir nicht einmal vorstellen, ohne ein merkwürdiges Gefühl zu kriegen. 


Oben angekommen breite ich mein Bett aus und lege sie hinein und decke sie zu. Bonny schaut aus wie ein Engel, wenn sie schläft. Wie Schutzlos und süß sie ist, mir wird so warm ums Herz. Am liebsten würde ich sie nie mehr gehen lassen, sie soll für immer meins sein. 

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt