Gwen holte mich nach dem Abendessen, wie besprochen, bei mir auf meinem Zimmer ab und wir machten uns sofort auf den Weg zu ihr nach Hause. Ich zog eines ihrer Kleider und einer ihrer Umhänge an und wir gingen in Richtung Taverne. Wir traten ein und Gelächter kam uns entgegen. Hauptsächlich waren nur Männer da. Auch ein Paar Ritter Camelots. Glücklicherweise aber keiner, der mich besser kennt. "Na, Ladies!", meinte der Wirt, "Was wollt ihr trinken?" "Zwei Met, bitte", sagte Gwen und wir setzten uns an den einizigen noch ganz leeren Tisch. Sofort brachte er und die vollen Krüge. "Auf einen schönen Abend!", sagte ich und hob meinen Krug. Gwen sties mit ihrem gegen meinen und wir nahmen einen Schluck. "Jetzt erzähl mal. Ich habe dich noch nie gefragt: Wie lange geht das zwischen dir und Arthur schon?" Gwen wurde rot. "Das... Naja... Also... Ich weiss nicht, wann das genau angefangen hat. Es... Arthur wollte sich mal beweisen. Er hatte das Gefühl, dass sich niemand mühe gibt, wenn man gegen ihn kämpft, weil er der Kronprinz ist. Darum hat er sich als fremder Ritter ausgegeben und sich bei mir versteckt. Zuerst war er ein richtiger arrogante Dummkopf, aber dann... Ich weiss nicht. Er hat sich Mühe gegeben und hat sich entschuldigt und.... Ich weiss nicht... Da habe ich es gemerkt und da habe wir uns auch zum ersten Mal geküsst" Ich schmunzelte, "Da haben Lion und ich etwas länger gebraucht" Es war mir fas schon peinlich. Wir haben ein halbes Jahr zusammen verbracht und dann küssten wir uns erst. War das normal? "Wieso denn? Wann habt ihr euch denn das erste Mal geküsst? Das war doch bestimmt noch während dem Turnier" Ich wurde rot, "Nein nicht ganz" Sie hob die Augenbrauen. Das schien sie zu verwundern. "Wann denn dann?", fragte sie dann. "Ähmmm... Also... Weisst du noch der Tag, an dem wir uns verlobt haben?" "Ja klar... Das war gestern", meinte sie und war verwirrt. Ich nam meinen Krug und trank, während es in ihrem Kopf ratterte. Dann machte es Klick. "Nicht dein Ernst?!", meinte sie dann und begann zu lachen, "Gestern?! Wofür hat Leon denn so lange gebraucht?" Ich musterte die Flüssigkeit in meinem Krug. "Er... Naja... Er hatte so etwas wie angst. Noch während dem Turnier, als wir zusammen ausreiten waren, gestand er mir, dass er das Gefühl hat, dass er... nicht ausreicht für mich. Dass er nicht so ein Mann auf einem Stand wie Arthur ist. Er dachte, dass ich als Prinzessin doch keinen einfachen Ritter Camelots heiraten könnte oder auch nur mit ihm gesehen werden kann. Wie er sich doch getäuscht hat. Aber er hat etwas gebraucht, um das zu bemerken" "Stimmt. Er hat sich reichlich Zeit gelassen. Wir dachten schon, dass er es gar nicht mehr tun wird. Arthur hat mir erzählt, dass er seit fast zwei Monaten den Ring mit sich herumträgt, aber sich nicht dazu bringen konnte, dich zu fragen. Es war für uns jeden Tag spannend zu sehen, ob er es getan hat oder nicht, aber gestern ist er zu mir gekommen. Er wusste nicht, wie er es machen soll. Ich meine: Nach einem halben Jahr wurde es Zeit. Ich weiss ja nicht, wie das im Reich deines Vaters ist, aber in Camelot geht das normalerweise sehr schnell. Höchstens zwei Monate. Arthur hat uns belauscht und dann wussten es bald alle. Arthur mag dich sehr" "Er ist für mich wie der Bruder, den ich nie hatte", gab ich zu, "Er erinnert mich sehr an James. Er wird ihn ersetzen, wenn er zurück nach Enniskillen geht mit meinen Eltern. Das müssen sie auch bald. Sie waren schon zu lange weg" Sie nickte verständnisvoll. "Du wirst sie vermissen", stellte sie fest. Ich nickte, "Abgesehen von kleineren Ausflügen oder Abwesenheiten waren sie immer bei mir. Die Hochzeit... Es wird sich alles ändern. Ein anderes Umfeld. Andere Leute. Ein anderer Stand. Mein Leben und auch das von Leon werden sich sehr verändern. Deines wird sich auch sehr verändern, wenn du Arthur eines Tages heiraten wirst. Ich denke bei dir gab es nie jemand anderen als Arhur, oder?" Gwen sah mich deprimiert an. "Doch... Lancelot... Er... ist ein edler Mann, aber er ist gegangen und ich bin geblieben. Ich möchte auch gar nicht über ihn reden und was Heirat mit Arthur betrifft: Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Arthur ist der Prinz und solange Uther lebt, werden wir uns nicht offenbaren können" Lancelot... Ich merkte mir den Namen im Hinterkopf. "Das wäre viel zu gefährlich für dich", meinte ich. "Uther hat uns bereits mal erwischt. Er hatte dann gedacht, dass ich eine Zauberin bin und Arthur verzaubert hätte" Ich sah sie geschockt an. "Gaius und Merlin haben mich da raus geholt. Arthur hat es auch probiert, aber desto mehr Mühe er sich gab, desto mehr glaubte Uther, ich hätte ihn verzaubert" Ich hörte ihr gut zu. "Uther ist ein Hasser aller Magie. Nach allen Geschichten, die ich von ihm gehört habe, seit ich hier bin, wundert es mich, dass er mich hier gestattet. Ich meine seit ich hier bin, hat er nicht nur einen Zauberer hingerichtet" "Da hast du Recht, aber du hast einige Ritter gerettet und das stösst selbst bei Uther nicht auf Ignoranz" Ich lächelte traurig, "Ich wünschte ich könnte mehr tun" "Aber das tust du doch", meinte sie, "Du zeigst ganz Camelot, dass Magie nicht durch und durch böse ist" Hinter uns traten noch mehr in die Taverne. "Was solltest du schon im Moment mehr tun können? Du bist die erste Zauberin in Ca..." "Gwen. Dich sehe ich auch hier. Wer ist denn deine Freu..." Leon stand uns gegenüber. "Victoria?", meinte er verwirrt, "Du solltest doch im Schloss sein" "Ich weiss, Leon. Aber ich wollte etwas Zeit mit Gwen verbringen" Da kamm Sir Edric und klopfte meinem Verlobten auf seinen Rücken, "Ach sei nicht so. Sie ist doch auch nur hier, um sich zu amüsieren" Edric setzte sich neben mich. Ich sah zu Leon. Er küsste mich auf die Stirn, da fiel mir auf, dass mein Bruder auch da war. "James", grinste ich, "Du weisst, dass du das nicht Mutter und Vater erzählen darfst" Er grinste, "Wieso sollte ich das? Um eine solche Zeit gehe ich doch nicht zu dir in dein Gemach!" Ich lachte auf und auch Sir Francis setzte sich zu uns und stellte vier Krüge auf den Tisch. Wir stiessen an und unterhielten uns. Mein Bruder mit Francis. Gwen mit Leon und ich mich mit Edric. "Wie geht's dir? Hast du noch Kontakt mit Lydia?" Lydia war eine Frau, die er sehr schön findet. Sie hatten sich vor einer Woche kennen gelernt, als sie gerade in Camelot angekommen war. Sie war Bedienstete im Schloss. Leon hatte es mir erzählt. "Leon", meinte er und ich grinste, "Hey... Wir wollen doch alle nur das Beste für dich. Wie ist sie denn so?" So erzählte mir Edric von seiner Angebeteten. Ihr Charakter und vieles anderes. In den letzten Monaten waren Edric und Francis zu meinen Freunden geworden. Ich unterhielt mich gerne mit ihnen. Sie sind mir ans Herz gewachsen und ich wusste, dass sie und Gwen mir den Abschied von meiner Familie erleichtern würden.
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Victoria Leinster of Enniskillen
AléatoireEnniskillen Castle ist mein zu Hause. Das Zu Hause von mir... Prinzessin Victoria Leinster. Zu einem Wettbewerb werden einige unserer Ritter nach Camelot geschickt und einer von ihnen ist mein Bruder der Kronprinz James.