|55|오십오

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p o v - taehyung

Ich wusste er würde eh früher oder später mal auf so einer Party landen und da dachte ich mir, lieber mit mir, als alleine; warum musste Jackson ihm auch von dem Mist erzählen, das war echt überflüssig. Ich ging zwar regelmäßig zu sowas, doch das hieß nicht, dass Jungkook das nun auch tun musste. Der alte Bahnhof... ich hatte so meine Erfahrungen mit dieser Location; die Bahnhofspartys sind die schlimmsten, da er so abseits der Stadt liegt. Bevor da mal die Polizei auftaucht, waren schon alle weg.

Jungkook sollte gleich diese Location mitbekommen und hoffentlich nach dieser Nacht die Nase voll haben; ich wollte in Zukunft anders meine Zeit mit ihm verbringen und mich von diesen Partys lösen, doch dafür brauchte ich Jungkook. Er sollte mich das erkennen lassen, ich zeigte ihm meine Welt, um danach seine zu entdecken. Mir fiel in dem Moment auf, dass wir bisher nur Dinge taten, die ich kannte und nie welche die Jungkook gerne tat, mal abgesehen von dem Abend bei Chanyeol, doch Partys zählten nicht.

Vielleicht würden wir ja mal ne Runde Fußball spielen oder so; sofern mein Herz das nach den ganzen Drogen und dem Alkohol noch aushält, immerhin tat ich meinem Körper diesen Mist schon an, seit ich dreizehn war. Klingt früh, ich weiß, doch ich rutschte einfach ab, nach dem Tod von Sungjae und diese neue Welt zog mich in ihren Sog, da es eine Schwebe zwischen Leben und Tod ist; ich weiß nie ob der letzte Trip, wirklich der letzte ist und das gab mir den Kick, ich fühlte mich dadurch lebendig, aufgefangen, weltfern...

Es war schwer aber nun wollte ich alles ändern, das wird mein Abschied an meine Welt, die ich so lange brauchte um zu Leben, da ich nun meinen neuen Grund zum Leben hatte; er würde mich vom fallen bewaren und mir seine Welt zeigen, das wurde mir nach dem heutigen Tag klar. Ich mochte seine Großmutter, sie ist eine liebe Frau und sie ist wohl ein wichtiger Teil in Jungkooks Leben, das wollte ich auch sein und dafür musste ich mich einfach seiner Welt anpassen, wenn das nicht schon zu spät war.

Ich sah in den Spiegel und betrachtete mein Gesicht. Ich hatte die gleiche Nase wie mein Vater, das gleiche Lächeln, alles in allem, war ich eigentlich zufrieden mit mir, meine Augen mochte ich jedoch nicht; es waren ihre Augen. Die Augen sind das Fenster zur Seele; auch wenn ich damals erst vier Jahre alt war, erkannte ich manchmal wie leer ihr Blick war; alleine auf einigen Fotos sah man es deutlich, das hätte doch jemandem auffallen müssen...

"Gehst du noch weg?", steckte Jimin den Kopf zur Tür rein; ich zuckte nur mit den Schultern und machte meine Ozeanlampe aus, die Jungkook so mochte. "Gehst du mit Jungkook weg?", fragte er wieder, ich sah ihn emotionslos an. "Ich frag ja nur.", hob er die Hände; ich griff nach meiner Brieftasche und meiner Lederjacke. "Wohin geht ihr denn?" Ich schob Jimin aus dem Türrahmen und ging auf den Flur. "Weg.", sagte ich monoton und schlüpfte in meine Nikes. "Taehyung..."

"Jimin.", spielte ich das Spiel mit und sah ihn fragend an. "Ich.. es tut mir leid. Jungkook ist nur.. ein Teil meiner Vergangenheit." Ich verdrehte die Augen und öffnete die Haustür. "Bitte, ich will nur... du gibst ihm doch keine Drogen, oder?", fragte er besorgt; Jimin regte mich auf, weshalb ich zischte und die Tür wieder zuknallte, ehe ich auf ihn zuging. "Du bist schuld daran, dass es Jungkook ist! Ohne dich hätte ich ihn niemals kennen gelernt, beziehungsweise kennen lernen wollen. Weißt du eigentlich, dass er dich heute vor seinem Vater verteidigt hat?", redete ich zusammenhangslos daher und starrte ihn kühl an; sein Mund stand offen.

"Wirklich?", fragte er ungläubig. "Ja und ich weiß nicht wieso ich dir das erzähle aber Jungkook hat dir nie das Herz gebrochen, weil er gar nicht wusste dass du ihn geliebt hast. Er dachte du hättest ihn einfach sitzen lassen, deswegen redet er nicht mit dir.", erklärte ich; was Jimin anging war ich immer etwas zwiegespalten, da er einer der wenigen Menschen war der wenigstens versuchte Interesse an mir zu zeigen und sich eine Zeit, in der ich niemanden hatte, als super Gesprächspartner entpuppte. Seit er Yoongi hatte, war das alles anders.

"Er wusste es nicht?", wiederholte er verdattert, was mich wieder dazu brachte die Augen zu überdrehen. "Weißt du was? Scheiß drauf, jetzt ist es eh egal. Du hast Yoongi und er hat mich und keiner von uns braucht euch!", zischte ich und flüchtete aus der Wohnung; warum ich plötzlich so gereizt war, wusste ich auch nicht, doch jedes mal wenn ich drauf und dran war zu einer Kellerparty zu gehen, musste ich daran denken, wie ich das erste mal damals mit Hoseok da war.

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uuuh was kommt denn da nun ans licht?!

do or dare ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt