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-1 Jahr später (nach dem Frisörbesuch)

Verschwitzt kam ich vor meinem Wohnhaus zum Stehen und holte tief Luft.
Das war nun meine Morgenroutine, jeden Morgen eine Stunde joggen und dann darf erst der Alltag beginnen.
Von nichts, kommt nichts.
Damals hätte ich wahrscheinlich jeden schief angeschaut, wenn er gesagt hätte, dass ich mal Morgensport mache. Für mich war Sport bekanntlich schon immer Mord, bis er kam und mich damals mit seinen Worten regelrecht zwang mich zu verändern.
Vielleicht sollte ich ihm danken, immerhin hatte er so aus mir eine durchtrainierte Frau gemacht, die den Männern den Verstand raubte und in Kleidergröße 36/38 passte, aber nein, er hatte mein „Danke" nicht verdient.
Wie sollte auch das Danke aussehen?
„Danke, Roman, dass du mich von vorne bis hinten verarscht hast."
„Danke, Roman, dass du mich vor der Klasse und vor allem vor der ganzen Schule wie die größte Idiotin hast aussehen lassen."

Die Gedanken an damals, an ihn, machten mich sauer. Ich verspürte für diesen Jungen, den ich mein Leben anvertraut hätte, nicht mehr als Abscheu. Pure Abscheu.
Er widerte mich an.

„Entschuldigen? Ich würde gerne ins Haus", eine lachende, dunkle Männerstimme ertönte hinter mir und verpasste mir direkt eine Gänsehaut.
Die Stimme hätte ich unter Tausenden wieder erkannt... und jetzt verfluchte ich das verdammte Schicksal oder diesen Fußballverein.
Warum war die Welt so klein?

Love don't dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt