A pitching procedure

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Heute ist der 22. März 2018
Nun hatte ich es geschafft.

Es war mir gelungen, den Roman zu retten und ihn so zu überarbeiten, dass eine Verlagssuche wieder sinnvoll erscheint.

Die Inhaltsangabe verrät den Anfänger,
das Projektkonzept den Profi
Jenny B. Wind hat mir ein Geheimnis verraten, dass die Agenturen und Verlage statt eines Exposés ein etwas umfangreicheres Projektkonzept wünschen und man sich so wohltuend von den Anfängern unterscheidet, die in der Regel eine zwei bis dreiseitige Inhaltsangabe liefern.

Das Projektkonzept umfasst die Angabe des Arbeitstitels, die Logline, den Pitch und eine kurze Zusammenfassung auf der ersten Seite. Dann folgt eine Figurenliste im Umfang von maximal einer Seite, wobei nur jene Personen angeführt werden, aus deren Perspektive erzählt wird. Auf der dritten Seite folgen wesentliche Angaben zum Werk wie Genre, Subgenre, Aufbau (Standalone oder Serie), Zielgruppe, Status und Umfang sowie die Landschaften und Schauplätze.

Die folgenden drei Seiten umfassen das klassische Exposé oder auch Langinhalt genannt. Zu guter Letzt wird noch der persönliche Hintergrund zur Story gebracht.

Die Logline auf der ersten Seite beantwortet die klassische Frage, worum es in dem Roman geht. In meinem Fall lautet sie:

Eine Kommissarin ermittelt gegen einen Ritterorden religiöser Fanatiker, bei dem ihr Chef die Fäden zieht.

Danach folgt der Pitch, der das Interesse des Lektors wecken soll. Er beginnt mit dem auslösenden Ereignis, führt über die Wendepunkte der Handlung und schließt mit der Prämisse. Bei mir lautet der Pitch nun wie folgt:

Im Bischöflichen Gymnasium wird der Direktor erschossen. Der Mord entpuppt sich als Teil eines Feldzugs, dem noch am selben Tag weitere Menschen zum Opfer fallen. Die Spur weist zu einem Ritterorden, der mit einem Putsch Österreich in einen christlichen Gottesstaat verwandeln will. Die Verschwörung reicht in hohe Polizeikreise. Der Roman zeigt, wie Fanatismus ins Verderben führt.

Danach habe ich den Roman in einer halben Seite zusammengefasst. 

Erfolgreiche Bewerbung für ein Pitching auf der Criminale in Halle an der Saale
Mit dieser ersten Seite bestehend aus Logline, Pitch und Kurzinhalt habe ich mich für das Pitching - Event auf der Criminale in Halle an der Saale beworben.

Bei der Criminale handelt es sich um einen jährlich stattfindenden Kongress der verlagsveröffentlichten Krimiautoren aus dem deutschsprachigen Raum. Auf dem mehrtägigen Event werden Lesungen, Gesprächsrunden, Vorträge und Workshops durchgeführt. Eines dieser Workshops ist besagtes Pitching-Event, wo die Autoren frische Projekte Agenten und Verlegern vorstellen kann.

Eines der zehn Projekte, das dort präsentiert wird, ist Todesernst!

Der Organisator des Pitchings bot den Teilnehmern an, das Exposé zu überprüfen und in Halle einen Probedurchlauf zu starten. Natürlich nahm ich sein Angebot an und sein Feedback zeigte deutlich, dass er den präsentierten Langinhalt nicht verstanden hatte. Panik keimte auf. In einer Nachtschicht versuchte ich, nachzuvollziehen, wie und warum er auf die Fragen kam. Abermals war es ein Wort, das ihn auf eine falsche Fährte geführt hatte. Schritt für Schritt habe ich das Exposé überarbeitet und seine Anmerkungen kommentiert. Schließlich erhielt die neue Version das Feedback, dass es sich nun um einen schnellen und verständlichen Ablauf handelt.

Zurzeit arbeite ich an der zweiminütigen, mündlichen Präsentation meines Werks, um am 4. Mai einen optimalen Auftritt hinzulegen. Zusätzlich dazu wirft Jenny einen Blick auf die ersten dreißig Seiten, um eine optimale Leseprobe liefern zu können. Die bereits lektorierten Seiten sind in der Leseprobe der neuen Fassung zu sehen.

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