Chained Heart

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"Aideen, bleib gefälligst stehen und höre dir an, was dein Vater zu sagen hat!" "Wozu?",knurrte ich, weder bereit seinem Wunsch Folge zu leisten noch meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen wie man es als zukünftige Ehefrau zu tun hatte. "Ich habe diese Vorschriften satt!"

Wenn es nach ihm ginge, müsste ich immer freundlich, immer still und immer zuvorkommend sein, um meinen baldigen Gatten freudig zu stimmen; dabei schien Vater wohl zu vergessen dass Mutter mich anders erzogen hatte als es in unseren Kulturkreisen üblich war.

"Ich will nicht heiraten! Schon gar nicht so einen aufgeblasenen, arroganten-" "Wage es dich, noch ein so hässliches Wort über unseren Besuch zu verlieren und du verbringst deine restliche Zeit bis zur Hochzeit in deinem Zimmer!"

"Idioten!", brachte ich den Satz provozierend zu Ende und blieb schließlich doch stehen um mich zu ihm umzudrehen, abwartend, welche Reaktionen es in seinem Gesicht auslösen würde. Vater lief zuerst rot an, dann färbte sich sein ganzes Gesicht weiß und schließlich blitzte er mich wütend aus seinen silbrigen Augen an.

"Deine Zofe bringt dich aufs Zimmer... Sofort!", brachte er zischend hervor, während auf seiner Stirn eine Ader hervorgetreten war und gefährlich pochte. "Und da wirst du bleiben."

"Kommt, Aideen. Es ist besser wenn Ihr den König nicht noch mehr aufregt.",hörte ich die sanfte Stimme von Kaycee, meiner Zofe, die mir beschwichtigend den Arm auf die Schulter legte und mich mit sich führte. "Aber..."

"Kein Aber!" Es klang endgültig, sodass ich den Mund wieder schloss und mich mit einem Seufzen die prunkvollen Treppen hoch in mein Zimmer bringen ließ.

Sie schloss die Tür hinter uns und bugsierte mich sanft auf den Stuhl vor meiner Frisierkommode, sodass sie mir die Haare richten konnte.

Mein Blick glitt in den großen Spiegel, der oben auf der Ablagefläche angebracht war und betrachtete mich eine Weile darin. Feuerrotes wildes Haar, das gerade durch Kaycees Hand in eine ordentliche Frisur verwandelt wurde, große silberfarbene Augen die nur so vor Ehrgeiz und Willenskraft sprühten und eine laut Anderen makellose Haut. Das einzig Auffällige waren meine leicht spitz zulaufenden Ohren, jedoch nichts Ungewöhnliches für eine Koboldin.

"Ihr ähnelt Eurer Mutter sehr.", murmelte Kaycee vor sich hin, während sie mein Haar flocht und darauf achtete nicht eine einzige Strähne aus der Reihe tanzen zu lassen. "Nicht nur in ihrer überragenden Schönheit, auch in ihrer mentalen Stärke und dem Wunsch nach grenzenloser Freiheit."

Ich presste die Lippen zusammen und senkte langsam meinen Blick hinab auf meine Hände, die vollkommen ruhig auf meinem Oberschenkel ruhten.

Mutter...

"Meinst du, sie hätte zugelassen dass Vater mich einfach so verheiratet?", fragte ich leise. "Oh nein. Die Königin wollte immer ein anderes Regime als es in den meisten Kreisen üblich ist. Aber nach ihrem Tod gab es niemanden mehr, der sich dafür noch einsetzte."

"Da irrst du dich, Kaycee." Meine sonst so selbstsichere Stimme war nicht mehr als ein Windhauch. "Ich wollte immer selbst entscheiden können... Was ich tue, wer ich bin. Und vor allem wen ich später an meiner Seite wähnen möchte."

Für einen kurzen Moment hielt ich inne, abwartend ob meine Zofe dazu etwas sagen wollte. Doch sie schwieg. "Aber wie soll ich jemals etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun? Der König hat ja bereits entschieden, was für mich das Beste ist."

Die Bitterkeit war nicht zu überhören.

"Ihr solltet nicht so schlecht von ihm denken. Er denkt tatsächlich, dass er Euch einen Gefallen tut und ihr seine Entscheidung irgendwann verstehen werdet." "Ich will es gar nicht verstehen! Er hört sich ja nicht einmal an, was ich zu sagen habe!", erwiderte ich, meine Hände zu Fäusten geballt.

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