Kapitel 19|Vater und Sohn

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Wir kamen im Ministerium an. Es waren kaum Leute da und die Stimmung war erdrückend, während so ziemlich jeder anwesende zu mir rüber schaute, als wir durch das Ministerium zu den Fahrstühlen liefen. Ich hielt meinen Blick zwar gesenkt, aber ich wusste, dass die Leute mich anstarrten, den jeder wusste mittlerweile, wer der blonde Junge ist, der die Zeitung unsicher gemacht hat, spätestens nach Kimkorn's Artikel. In der Ministeriumsabteilung stiegen wir aus dem Fahrstuhl und liefen den Gang entlang. Ich hasste es hier. Es erinnerte mich, an den Tag meiner Verurteilung.
,,Nun denn!" rief der Minister alle zur Ruhe und verkündetze unser Urteil. ,,Lucius Malfoy: sie werden zu zehn Jahren Haft, verurteil. Zusätzlich werden sie ihr Haus, ihren Ruf und ihren Job verlieren und ihre Zulassung zu Zaubern." ein Mann nahm aus einer Kiste Vaters Zauberstab hervor und zerbrach ihn in der Mitte, dann wurde mein Vater abgeführt und ich sah zu meiner Mutter. ,,Narzissa Malfoy: Sie werden zu zwei Jahren Haft verurteilt und teilen eine Strafe mit ihrem Sohn." dann wandte er sich an mich. Mein Herz schlug vor Angst so schnell wie noch nie, als er mein Urteil verkündete ,,Draco Malfoy wird zu einem Jahr Haft verurteilt und er wird zusätzlich der Pflicht einer Heirat mit einer Muggelgeborenen ausgesetzt, auf dass das Geschlecht der Malfoys nie wieder rein sei."
,,Mr Malfoy?" Holte McGonegall mich in die Realität zurück und ich sah sie an. ,,Es ist gleich dort drüben. Ihre Mutter ist immer Hinrichtungssaal. Sie will zusehen, wenn er stirbt." ,,Was?" Fragte ich entsetzt und wollte zu ihr, doch McGonegall hielt mich fest. ,,Nicht jetzt, Junge. Reden sie erstmal mit ihrem Vater." Sagte sie und ich sah sie an, dann zum Hinrichtungssaal. ,,Okay.." murmelte ich und ging auf das Zimmer zu, in dem mein Vater eingesperrt war. Vor dem Zimmer standen zwei Zauberer. ,,Name?" ,,Draco Malfoy, mein Vater ist da drin." ,,Zauberstab." Einer hielt mir einen Korb hin und ich verdrehte die Augen. Scheiß Sicherheitsregeln. Dachte ich und holte meinen Zauberstab aus meiner Tasche hervor, legte ihn in den Korb und durfte das Zimmer betreten. Es war ziemlich dunkel und roch nach vergammeltem Essen. ,,Draco.." hörte ich plötzlich die schwache Stimme meines Vaters und sah zur Seite, wo mein Vater in der Ecke saß und mich anschaute. ,,Vater. " Sagte ich und hockte mich vor ihm hin. Während ich ihn dort sitzen sah, überkam mich die Wut. Er war so egoistisch. Sowas zu tun, obwohl er meine Mutter dadurch verlassen würde! Ich holte wütend mit meiner Faust aus und schlug meinem Vater ins Gesicht. ,,Du mießes Arschloch von einem Ehemann!" Sagte ich wütend und spürte, wie mein herz vor Zorn schneller schlug. ,,Wieso tust du ihr das an?! Du weißt genau wie sehr sie dich liebt! Wie sehr ich dich Mal geliebt habe! Wieso tötest du jemanden, wenn du die Konsequenzen kennst?!" ,,Weil ich es wollte.." antwortete er schwach und ich sah ihn entsetzt an. ,,Was?" ,,Ich will den Tod. Nichtmehr länger eingesperrt sein, das habe ich langsam satt." ,, Weißt du was ich alles satt habe?!" Fragte ich wütend und schlug ihn nochmal. ,,Ich habe es satt, mir deine Probleme anhören zu müssen! Jahrelang hast du meine Mutter misshandelt und mich zuhören lassen! Mich hast du geschlagen, wenn dir etwas nicht passte! Ich habe es satt, durch dich Probleme zu haben! Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich nie ein Todesser geworden, denn ich hasste den dunklen Lord! Ich hätte Ashley selbst kennengelernt und sie hätte sich in mich verliebt, aber du hast es versaut, du ganz alleine!" Schrie ich ihn an und nahm Abstand. ,,Ashley...ist das meine reizende Schwiegertochter?" Fragte er und ich sah ihn an. ,,Das geht dich nichts mehr an. In ein paar Stunden bist du tot und sie muss nichtmal das Pech haben dich kennenlernen und Schwiegervater nennen zu müssen!" Wütend sah ich ihn an und bemerkte plötzlich, dass er Tränen in den Augen hatte, was auch mich schwach machte und im nächsten Moment umarmte ich ihn und schluchzte. ,,Was soll ich nur machen, Vater...?" Schluchzte ich, als er ebenfalls seine Arme um mich legte. Es war das erste Mal. Das erste Mal, dass ich meinen Vater ehrlich umarmte und währenddessen auch noch weinte. Normalerweise zeigte ich vor meinem Vater keine Schwäche, aber ich konnte es einfach nicht mehr halten. ,,Wie soll ich mich denn alleine um Mutter kümmern?" ,,Du schaffst das, Draco." Sagte er und ich sah ihn an. ,,Du bist genau zu dem starken jungen Mann geworden, den ich aus dir machen wollte. Du bist außer mir der einzige, der sich um deine Mutter kümmern kann." Meinte er und klang zum ersten Mal in meiner Gegenwart liebevoll und ehrlich. ,,Vater..." Hauchte ich und senkte den Blick, aber zwang mich sanft ihn wieder anzusehen. ,,Geh jetzt zu deiner Mutter. Sie wird zusehen wollen und du bist der einzige, der ihr dann beistehen kann." Sagte er und ich nickte zögerlich, umarmte ihn nocheinmal so fest in konnte und verließ dann das Zimmer. McGonegall war nicht mehr da und ich ging direkt zum Hinrichtungssaal, wo ich meine Mutter schluchzend auf einer Bank sitzen sah. Ich schaute mich kurz um. In der Mitte des Raumes stand eine Stuhl mit Hand- und Fußfesseln, der Boden war glatt und an der Decke schwebten Dementoren, die von der Hülle eines Patrouns, der auf einem Podest saß zurück gehalten wurden. ,,Draco..." Hörte ich meine Mutter schluchzen und ging sofort zu ihr. Sie stand auf und rannte in meine Arme, ich drückte sie fest an mich und musste zuhören, wie sie vor Verzweiflung fast schon schrie. Beruhigend streichelte ich ihren Rücken und hielt sie fest an mich gedrückt, versuchte sie zu beruhigen, aber es half alles nichts. Sie war am Ende. ,,Mutter, wir können hier nicht bleiben." ,,Doch, Draco....ich muss ihm beistehen..." Schluchzte sie und krallte sich fest in meinen Anzug. Schon witzig. Vor einigen Wochen war sie es, die mich im Arm hielt und tröstete, jetzt war ich es, der sie trösten musste. Ashley schien vor den Beschützerinstinkt in mir geweckt zu haben.
,,Na gut..dann bleibe ich aber auch." ,,Draco, nein. Ich will nicht, dass du das siehst." Sagte sie und ich sah sie einfach an. ,,Noch schlimmer kann es sowieso nicht kommen, Mutter." Sagte ich und in dem Moment wurden die Türen geöffnet und der Minister kam zusammen mit zwei Ministerumsangestellten, die meinen Vater mit sich zogen, in den Raum.

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