Lass Es Dir Nicht Anmerken!

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Nachdem mein Vater den Brief mit dem seltsamen Siegel vorgelesen hatte. Wandte er seinen Blick zu meiner Mutter. Und dann zu uns.
,,Seit sicher das ihr das wollt. Wir wissen nicht was euch erwarten wird oder wann ihr uns wiedersehen dürftet.
Ich blickte zu Mila die besorgt aussah. ,,Ja... Ja ich denke, dass mir das viel ermöglicht." Daraufhin lächelte meine Mutter stolz und sah auffordernt zu mir.
Eine leichte Panik bildete sich in meinem Körper. Meine Hände fingen an zu schwitzen und spielten nervös am Stoff meines Kleides. Mein Puls rasste so schnell das ich Angst hatte das mein Herz stehen bleiben würde.

Ich wusste würde ich gehen hätte ich Verpflichtungen, ich könnte nicht mehr einfach machen was ich will oder was einem Kind ähnlich sieht. Ich musste darauf hören was sie mir dort befehlen. Stattdessen würde ich aber immer Essen und Trinken haben, mit Glück eine Ausbildung zu einer höherer stehenden Person. Ich würde mehr erreichen als meine Eltern je schaffen könnten und ich wäre ja nicht allein meine Schwester wäre da.
,,Ich denke es ist eine einmalige Chance die man ergreifen muss." sagte ich nun kühl und sah meine Mutter mit monotoner Mine an.
Kurz wirkte sie verwundert, doch dann nahm sie uns in den Arm und sagte:,,Ich freue mich für euch. Und denkt dran selbst wenn sie euch aussortieren ihr könnt immer hierher zurückkehren. Unsere Türen sind für unsere Töchter immer offen."

Der von dem einen Soldaten erwähnten Bote meinte, dass er in einem Gasthof übernachten würde und uns am nächsten Morgen abholen würde.
Dies bedeutete ich und Mila müssten so schnell wie es ginge unsere Sachen verstauen die wir mit nehmen wollten und dort brauchten.

                                                                      
Als der Morgen begann und ich meine Ledertasche auf meinen Rücken warf um nach unten zu meinen Eltern zu gehen um mich zu verabschieden, passierte etwas was ich schon längst vergaß.
Eine liebliche Stimme brachte meinem Armen und Beinen eine Gänsehaut.  ,,Vergiss mich nicht." Mein Blick war auf die kleine Schublade in meinem Schrank gerichtet die ich seit Jahren nicht mehr geöffnet hatte.
Langsam ging ich auf sie zu und ergriff mit meiner zittriegen Hand den Knauf. Als ich sie öffnete sah ich ich sie. Meine Kette. Sie sah genauso aus wie vor Jahren und obwohl ich sie viele Monate nicht mehr hinausgenommen hatte war kein einziges Staubkorn darauf.
Meine kalten Finger ergriffen es wie damals als ich es im Fluss gefunden hatte.
,,Gina, kommst du dann bitte!"
Schnell steckte ich sie in den kleinen Lederbeutel an meinem Gürtel und rannte die knarrende, alte Holztreppe hinunter.

212 J. nkd1000✝️

Der Himmel der Hoffnung oder das Ende der SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt