Warum musste es so weit kommen?

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Regulus' POV

" Es ähnelte einem Medalluon, mein Herr.", erklärte der Elf schließlich. Im Vergleich zu den letzten zwei Tagen, sah er nun wieder ziemlich gesund aus. Seine Haut hatte wieder einen einigermaßen normalen Ton angenommen, und auch sonst schien es ihm besser zu gehen. Zumindest zitterte und schwankte er nicht mehr beim Gehen.

Eigentlich hatte ich ihn schon gestern über das ausfragen, was Voldemort Versteck hatte. Doch als ich vor einem Tag gesehen hatte, wie kränklichen der Hauself gewirkt hatte, hatte ich mich dazu entschieden, es noch um einen Tag zu verschieben. Ich wollte ihm nicht auch noch Druck machen, ihn unnötig zu Anstrengung zwingen, wo er doch ohnehin schon so kaputt gewirkt hatte.

Wo er ohnehin so kraftlos, so zerbrechlich gewirkt hatte, wie noch nie zuvor. Er hatte so kränklich gewirkt, als könnte auch nur die kleinste Anstrengung ihm bereits schaden. Allein dafür hatte Voldemort es verdient, diesen Krieg zu verlieren. Dass er seine Macht über Schwächere so azsnutzte.  Sie verhöhnte, während sie sich vor ihm vor Schmerzen auf dem Boden wälzten.

Dass er sich daran erfreute, wie sie das erlitten, was er erleiden sollte. Dass es ihm Spaß machte, Andere zu quälen. Vermutlich war es genau das, was meine Abneigung gegen ihn nur noch mehr verstärkte. All die Hinterlist, die in ihm steckte. Seine unheimliche, sadistische Art. Seine markabare Angewohnheit, seine Opfer vor deren Tod noch zu verspotten, zu verhöhnen.

Wie konnte ich jemals glauben, dass es richtig war, mich ihm anzuschließen? Wieso hatte ich so sehr auf meine Eltern gehört? Warum hatte ich es nicht so wie Sirius gemacht? Wieso war ich nicht einfach abgehauen, weg gelaufen? Weg gelaufen, solange ich es noch gekonnte hätte. Bevor all dies passiert wäre. Bevor ich mich in dieser erbärmlichen, auswegslosen Situation wieder gefunden hatte?

Als hätte ich bis jetzt in einem Traum gelebt. In einem Traum, in dem alles so viel einfacher, so leichter zu entscheiden gewesen war. In einem Traum, in dem man keine Kontakt zu der Realität gehabt hatte. In dem man nichts von all dem mitbekommen hatte, was wirklich um einen herum passierte war. In dem man nicht mitbekommen hatte, wie andere, unschuldige Leute um einen herum starben.

In dem man nicht mitbekam, wie man immer mehr abgerutscht war, bis man schließlich keinen Rückzieher mehr machen konnte..Bis man schließlich so tief in einer Sache drin gesteckt hatte, dass es unmöglich gewesen war. Als hätte ich in einem Traum gelebt, hätte tausend Jahre lang geschlafen- bis ich aufgewacht war. Denn wie nach allen Träumen, war auch nach diesem das bittere Erwachen eingetreten.

Das bittere Erwachen, in dem man feststellte, dass nichts von all dem, was man geträumt hatte wahr war. In dem man feststellte, dass es nicht weiter weg von der Realität sein könnte. Im dem man feststellte, dass die Welt nicht so wahr, wie in jenem Traum. Dass sie nie so gewesen war, egal, wie gerne man es so hätte. In dem man sich damit abfinden musste, was nun die Realität war. In dem man sich mit der Realität zurecht finden musste, so gut es gehen würde. In dem man damit klar kommen musste, was real, und was ein Traum gewesen war.

Warum hatte ich nur dermaßen an dem Glauben unserer Familie festgehalten? Warum hatte ich mich so sehr daran geklammert, als würde fadt mein gesamtes Leben davon abhängen? Warum hatte ich mir keine eigene Meinung gebildet? Wieso hatte ich meinem eigenen Bruder nicht zugehört? Warum verdammt nochmal,  hatte ich nicht auf Sirius gehört?

Wenn ich ihm zugehört hätte, wäre es vielleicht nicht so gekommen. Wenn ich mir nur nicht ständig eingeredet hätte, er würde falsch liegen. Wenn ich seine Meinung wenigstens auch nur ein bisschen akzeptiert hätte.  Wenn ich doch nur schon damals klar hätte sehen können. Warum musste es so weit kommen?

Ich hatte sie nicht enttäuschen wollen. Ich hatte meine Eltern nicht enttäuschen wollen, nachdem Sirius dies schon getan hatte. Ich hatte sie  nicht so verletzen wollen, wie er es getan hatte. Denn, auch wenn sie es nie zugeben würden, wusste ich, dass es ihnen nicht so egal gewesen war, wie sie stets getan hatten.

Ich hatte so sehr auf ihre Forderungen geachtet, dass ich vergessen hatte, auf mich selbst zu achten. Dass ich vergessen hatte, selbst zu denken, selber Entscheidungen zu treffen. Dass ich ihren Anweisungen blind gefolgt war. Ich  hatte geglaubt, das Richtige zu tun. Warum musste ich nur so verdammt naiv gewesen sein?

Und er hasste mich. Mein eigener Bruder,  hasste mich nun endgültig. Er wusste nicht, dass sich meine Einstellung geändert hatte. Er wusste nicht, dass ich verstanden hatte, dass dies unmöglich der richtige Weg sein konnte. Er wusste nicht, dass ich einen Weg suchte, wie ich den dunklen Lord hintergehen könnte. Wie ich ihm einen Stein in den Weg legen könnte.

Er hasste mich. Und das Schlimmste daran war, ich konnte ihm deswegen noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Ich konnte nicht behaupten, dass er dies zu Unrecht tat. Ich konnte nicht sagen, dass er keinen Grund hätte, entzückt von mir zu sein. Dass er keinen Grund hätte, mich zu verachten.

Denn wie sollte ich dies behaupten, wenn ich selbst genau das tat? Wie sollte ich behaupten, er wäre zu Unrecht von mir enttäuscht, wenn ich genauso enttäuscht von meinem früheren Ich war?
Wie sollte ich behaupten, er würde mich zu Unrecht verachten, während ich selbst es vermutlich noch sehr viel stärker tat?

" Und in der Mitte war ein schlangrnförmiges, grünes S", riss mich Kreacher's Stimme aus den Gedanken. Ich fuhr die Konturen der Skizze noch einmal nach, bevor ich die Feder weg legte. Die Skizze, die ich heute auf Kreacher's  Beschreibungen hin angefertigt hatte. Von der ich hoffte, dass sie dem Original ähnlich sah.  Dass sie ihm zum Verwechseln ähnlich sah.

Gedankenverloren betrachtete ich meinen Werk.  Ein Medallion. So, wie Kreacher es beschrieben hatte ein Goldenes, doch dies konnte man auf den gelblichen Pergament schlecht darstellen. Aus irgendeinem Grund kam mir das Medalluon mit dem grünen S bekannt vor. Als hätte ich es irgendwo schon einmal gesehen, doch ich wusste nicht genau wo.

Doch was auch immer es war, der dunkle Lord hatte es sich zunutze gemacht. Was auch immer es war, es konnte nichts Gutes bedeuten. Was auch immer es war, ich würde herausfinden, um was es sich handelte.

AN: Soo, das nächste Kapi ist draußen XD wie fandet ihr es so? Lasst mir gerne eure Meinung dazu da und joa 😉😊 dann bis bald ❤

LG: Drawaine

Born to die || Regulus Black Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt